Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Warum Eltern meist nicht zueinander passen …

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 20. September 2018

Der Wunsch, Kinder zu haben ergibt sich aber, wie Schopenhauer überzeugend dargelegt hat, zwingend aus unserem völlitg irrationalen und übermächtigen Willen zum Leben. Bewerkstelligt wird diese Unterwerfung unter das Ziel, eine Familie zu gründen und dazu beizutragen, die Spezies Mensch in eigenen Nachkommen überleben zu lassen, durch unsere Sexual- und Bindungshormone (z.B. Oxytocin). Sie verpflichten uns, von frühen Lebensjahren an bis zum Tode unablässig den Blick auf andere Menschen zu werfen, als kämen sie alle ernsthaft als Sexualpartner in Betracht.Kurz gesagt: Wir werden mit dem Auftrag geboren, uns fortzpflanzen. Unter diesem Regime präsentieren wir uns auch ohne wirkliches Interesse an sexueller Aktion als jederzeit potenzielle und potente Sexualpartner. Bestes Beispiel ist die unausrottbare Mode der Frauen, ihrem Gesicht täglich eine regelrecht Kampfbemalung zu geben, wie ich es im Beitrag http://www.essenspausen.com/schoenheit-ihr-gnadenloses-regime-ueber-die-menschen/ beschrieben habe. Hier ist auch die selbstverliebte Sucht der Männer zu sehen, die mit großem Aufwand ihren Körper stählen oder zumindest muskulös oder braungebrannt aussehen lassen wollen. Ein Modellpärchen, die all das perfekt präsentieren, sind Donald Trump und seine jetzige Frau: Er ein Macho, der die Nähe zu den Wrestling-Shows der Amerikaner sucht und so tut, als ob alle Frauen in seiner Nähe weich würden, sie ein offenbar unbedarftes aufgeplustertes langbeiniges Model.

  Artur Schopenhauer auf einer Daguerrotypie aus dem Jahre 1852 (Wikipedia)

Schopenhauer vermutet, dass es dem Diktat der Natur entspricht, dass sich sehr häufig sehr unterschiedliche Partner verehelichen. Kleine Menschen finden große Partner, Introvertierte fliegen auf Außengesteuerte, Menschenfreunde landen bei krassen Egoisten im Bett. Diese ungücklichen Mesalliancen sollen nach seiner Meinung eine bessere Gewähr für die positive Fortentwicklung des menschlichen Erbgutes geben. Wie dem auch sei – es unterliegt meist keiner rationalen Kontrolle, wer da mit wem eine Familie gründet. Für das private Glück der Partner ist es nicht gut, wenn sie in den wichtigsten Bezügen uneins sind. So finden Menschen zusammen, die abgesehen vom Sex in der Zeit des Kennenlernens ihren Partner in Wahrheit gering schätzen, wo sie ihn nicht sogar verachten und abstoßend finden. Der „Lackmus-Test“ für die typische Mesalliance ist folgender:

Es vermählen sich Menschen, die so schlecht zusammen passen, dass sie niemals als Freunde füreinander getaugt hätten.

Typischerweise werden die in eine Bezihung von einem Partner eingebrachten Freunde vom anderen Partner nicht geschätzt sondern verekelt. Schauen Sie sich einmal in Ihrer Familie und bei Freunden und Nachbarn um: Sie werden weithin bestätigt finden, dass die Lebenspartner sich so sehr auf den Geist gehen, dass sie in den wichtigsten Lebensfragen uneins sind. Dummerweise kommen sehr viele Betroffene aus dieser Lebensfalle niemals wieder heraus. Sie fühlen sich schuldig, wenn sie ihren Partner in Wahrheit gar nicht (mehr) mögen und offen oder mittels Intrigen gegen seine Interessen handeln. Aber die Wahrheit ist ein großes Tabu. Also bleiben sie Jahrzehnte lang zusammen und feiern noch die stete Wiederkehr ihrer Fehlentscheidung. Die tatsächliche Beziehung wird nach und nach geprägt von Abwendung, Gleichgültigkeit und Täuschung. Darunter leiden natürlich auch die Kinder der Beteiligten, die noch von Glück reden können, wenn die kranke Beziehung ihrer Eltern erst bricht, wenn sie weitgehend erwachsen sind.

Schopenhauer sieht zwei Wege, sich aus diesen Zwängen zu lösen. Der Königsweg ist der, die Lebensweisheit zu gewinnen, die einem bewusst macht, in welchen Zwängen wir nun einmal leben und sich ihnen zu verweigern. Das ist ihm persönlich offenbar gut gelungen. Er lebte bis zu seinem Tode  16 Jahre lang friedlich allein mit seinem Hund in seiner Wohnung am Mainufer in Frankfurt. Allgemein empfiehlt er jedem, sich immer wieder einmal durch die Begegnung mit der Kunst und der Philosophi von den Zwängen des Lebens zu befreien.