Techno Sapiens – Einheit von Mensch und Maschine?
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 17. November 2016
Ich berichte kurz über die neue Sendereihe von 3 sat, die gestern am 16.11.2016 zur Hauptfernsehzeit um 20.15 begann. Wer will, kann die Sendung in der Mediathek ala Video anschauen: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=62123.
Ich sage aber gleich, dass es sich m.E. nicht lohnt.
Angekündigt wurde die Sendung so:
„Techno Sapiens – Die Zukunft der Spezies Mensch: Die 3sat-Doku „Techno sapiens“ wirft einen Blick auf die fortschreitende Technisierung unserer Gesellschaft. Informationstechnik, Gen- und Nanotechnologie verändern den Menschen. Die Grenzen zwischen Natur und Technik verschwimmen.
Körperliche Defekte, die noch vor kurzer Zeit als irreparabel galten, werden mittels Einsatz von Technik kompensiert. Komplexe Prothesen ersetzen fehlende Gliedmaßen. Der Wandel von regenerativen Methoden hin zu einer Verbesserung des Menschen kündigt sich an. Sind wir dem uralten Traum vom ewigen Leben wirklich auf der Spur? Dieser Film wirft einen Blick in die Zukunft der Spezies Mensch und bittet Philosophen, Psychologen, Informatiker, Humangenetiker und Transhumanisten um Einschätzungen und Antworten.“
Mit dem Fett- und Farbdruck im Text der Vorankündigung der Sendung mache ich deutlich, dass es in der Sendung eigentlich und zumindest schwerpunktmäßig um solche Menschheitsfragen gehen müsste.
Damit war aber nichts.
In der Sendung wurden solche Menschheitsfragen aber mit immer neuen Gesprächspartnern aus den Wissenschaften plakativ aufgeworfen.Typisch die Mutmaßung, dass wir schon in wenigen Jahrzehnten die Begriffe von Mensch und Maschine ganz neu definieren müssten. Konkret besprochen wurden dann aber nur die zugegbenermaßen großartigen Möglichkeiten des Ersatzes von Körperteilen. Als fortschrittlichste konkrete Maßnahme wurde der Einbau von Sensoren und RFID’s unter der Haut gezeigt, die Körperdaten messen und wedergeben können und einfache Reize von außen aufnehmen können.
Der Titel der Sendung und die ganze Aufmachung sollte das Interesse der Zuschauer und Zuhörer an einem Maschinenmneschen wie einem Cyborg, einem SF-Borg (Voyager) oder einem Robocop wecken. Wie man je solche Kombinationen herstellen könnte, konnte aber niemand auch nur andeuten. Nur das Wort fiell: Man müsst wohl ein Interface zwischen Mensch und Maschine erfinden. Der eine oder andere der Interviewten ließ sich auf solche Phantastereien nicht ein und erklärte, dass man das sich ständig verbessernde Gehirn beim besten Willen nicht kopieren könne (Thema „mindfile“).
Da man zum Thema nichts Greifbares hatte, kam man auf die realen Möglichkeiten der künstlichen Veränderung des Erbguts durch Genmanipulation. So kann man natürlich eine neue Spezies schaffen. Eine Einheit von Mensch und Maschine kann man so aber nicht herstellen.