Sepsis: Fallzahlen und Sterblichkeit
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 19. Oktober 2016
Bild: thebolus.org
An der von den Ärzten Sepsis genannten Erscheinung, sonst Blutvergiftung genannt, sterben jedes Jahr praktisch genauso viele Menschen wie am Herzinfarkt. Der Deutsche Ärzte-Verlag, der auch die Deutsche- Ärzte-Zeitung herausgibt, hat eine gründliche Erarbeitung der Häufigkeiten des Aufkommens von Sepsis im Krankenhaus und die Sterblichkeitsrate veröffentlicht. Um nicht die vielen Zahlen wiederholen zu müssen, hier das Resumé der Arbeit, https://www.aerzteblatt.de/pdf/113/10/m159.pdf?ts=23.03.2016+13%3A06%3A31:
„Ergebnisse: In Deutschland stieg die Fallzahl der Sepsis jährlich um durchschnittlich 5,7 % von 200 535 im Jahr 2007 auf 279 530 Fälle 2013 an, was einer Zunahme der adjustierten Krankenhausrate von 256 auf 335 Sepsisfälle pro 100 000 Einwohner entspricht. Der Anteil von Patienten mit schwerer Sepsis nahm von 27 % auf 41 % zu. Die Sterblichkeitsrate der Sepsis sank im Beobachtungszeitraum um 2,7 Prozentpunkte auf 24,3 %. 2013 starben damit 67 849 Menschen an oder mit einer Sepsis. Die Fallzahlraten sind in den extremen Altersgruppen am höchsten und die Krankenhausletalität nimmt ab dem 40. Lebensjahr nahezu linear zu.“
Überlappt wird das Problem von der schrecklichen Verbreitung der Krankenhaus-Keime, die derzeit 500.000 Fälle im Jahr hat.
Zwei mutmaßliche Hauptgründe für den spezifischen Anstieg der Sepsiszahlen nennt der Bericht:
Erstens sind ursächlich vermehrte Begleiterkrankungen wie Krebs, Leberzirrhose, Diabetes, HIV/AIDS, oder gesundheitsschädliches Verhalten wie überhöhtem Alkoholkonsum, Rauchen und Bewegungsmangel. Falsches Essen gehört zweifellos unter die Rubrik des gesundheitsschädlichen Verhaltens. Da es die Immunkraft des Körpers vermindert, gehört es nach meiner Einschätzung an die Spitze der Liste der Risikofaktoren. Es ist es ja auch ein Hauptgrund für die genannten Begleiterkrankungen.
Zweitens sind krankenhausbedingte Gründe zu nennen. Wörtlich: „Ironischerweise auch der medizinische Fortschritt, da dieser mit medizinischen Mitteln einhergeht, die die Immunkompetenz und natürlichen Abwehrbarrieren schwächen und so Infekt- oder Sepsisanfälligkeit erhöhen.“ Das ist sehr zurückhaltend ausgedrückt. Effektiv geht es um Antibiotika, die Schadbakterien resistent machen, um unkontrollierte Nebenwirkungen von Medikamenten und um in deutschen Krankenhäusern viel beklagte allgemein unzureichende Hygiene.
Es hängt sehr von einem guten allgemeinen Gesundheitsstatus ab, ob man leicht in die Gefahr gerät, eine Sepsis zu erleben. Bei richtiger Ernährung und guter Lebensführung ist die komplexe Immunabwehr des Körpers in der Lage, regelmäßig die ständig auf uns einwirkenden schädlichen Einflüsse von innen wie von außen abzuwehren, meist schon im Keim. Zur guten Lebensführung gehört auf der Aktivseite eine regelmäßige Bewegung, passiv heißt das, sich von Risiken für die Gesundheit fern zu halten, z.B. Alkohol zu meiden und nicht zu rauchen. Besonders wichtig ist es, sich nicht zu verkühlen.
Man kann also das Eintreten einer Sepsis im Vorfeld vermeiden. Man muss aber wissen, dass man sich bei eingetretener Sepsis nicht selbst helfen kann. Wenn sich Anzeichen für eine Sepsis mehren, gibt es nur eins: Ab zum Arzt und ins Krankenhaus!
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die typischen Anzeichen, von denen immer mehrere zusammenkommen müssen, um von einer der Formen der Sepsis reden zu können:
- Eine Entzündung, gleich wo am oder im Körper
- Körpertemperatur über 38 °C oder unter 36 °C
- Pulsschlag über 90/min
- starke Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Arzt)
- eingeschränkte Wachheit
- Desorientiertheit
- Unruhe
- Delirium
- starker Abfall der Zahl der Blutplättchen (Arzt)
- starker Blutdruckabfall
- Sauerstoffmangel
- Nierenversagen und verminderte Urinherstellung (Arzt)
- Metabolische Azidose mit heftiger Atmung und einen fruchtartigen Azetongeruch aus dem Mund.