Professor Dr. Bernhard Ludwig: Im Test reichten 200 Kalorien am Tag!
Erstellt von r.ehlers am Sonntag 4. Juni 2017
Bernhard Ludwig ist einer der erfolgreichsten Kabarettisten Österreichs. Der ausgebildete und promovierte Psychologe und Psychotherapeut arbeitet seit vielen Jahren an der Prophylaxe und Rehabilitation von Herzinfarktpatienten und leitet Fortbildungskurse für Ärzte im gesamten deutschen Sprachraum. Einem breiten Publikum bekannt wurde er vor allem durch seine Kabarett-Programme „Anleitung zum Herzinfarkt“, „Anleitung zum Diätwahnsinn“ oder „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit“. Seit 2012 schreibt er mit Erfolg über sein innovatives Ernährungskonzept des „10 in 2“, wonach man auf Dauer jeden zweiten Tag nichts isst, sich an den Essenstagen aber richtig satt isst („Morgen darf ich essen, was ich will“, 6. Aufl. 2014, Gräfe und Unzer). 2005 erhielt er für seine wissenschaftlichen Leistungen den Professorentitel ehrenhalber.
Warum nur schreibe ich so viel über die Person Bernhard Ludwig? Er hat eine so unglaubliche Geschichte berichtet, über die keiner seiner lieben Kollegen in der Ernährungsforschung, seien sie aus Graz(Madeo), Wien (Huber, Ludvik, Magometschnigg und Widhalm) oder Berlin (Michalsen) in eigenen Veröffentlichungen auch nur ein Wort verliert. Ich schildere seine Vita nur deshalb, damit Sie, lieber Leser, die Bereitschaft finden, sich Ludwigs schwer verständliche Beobachtung überhaupt zu Gemüte zu führen.
Seine Geschichte ist aber auch krass: Für seine Dissertation wollte Ludwig an 90 Patienten herausfinden, wieviel Energie ihre Köper wirklich jeden Tag brauchten, weil er den üblichen Feststellungen des täglichen Kalorienbedarfs skeptisch gegenüber stand. Darum aßen die Patienten in der 1. Woche des Tests was und wieviel sie wollten, mussten aber minutiös darüber Tagebuch führen. Auch in der 2. Woche konnten sie essen, wieviel sie wollten, weil sie auf keinen Fall hungern sollten. Sie bekamen aber nur einen geschmacksneutral bis fade schmeckenden fein gemahlenen rohen und damit vitalstoffreichen Getreidebrei zu essen – also so etwas wie die von mir entwickelte Aminas® Vitalkost, aber ohne jeden zugesetzten Geschmacksträger. Das Verblüffende war, dass sich alle Probanden am jeweils 2. Tag an diesem Brei satt aßen, dazu aber nur eine so geringe Menge Brei verzehrten, die nach den gängigen Berechnungen gerade mal 200 Kalorien mitbrachte!
Das soll natürlich nicht heißen, dass 200 Kalorien generell für jeden Menschen eine ausreichende Kalorienmenge wäre.
In den Tagen vor der Restriktion der Nahrung auf den Getreidebrei hatten die Probanden ja Normalkost mit den üblichen Mengen an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen verzehrt und brachten sicher auch Kalorienreserven in der Leber (Glykogen) und den Fettpolstern mit. Aber der reine Hunger auf die notwendigen Nahrungsinhalte (Nährmittel, Vitalstoffe) kam schon bei geringe Menge nicht auf. Die Nahrung mit 200 Kalorien am Tag machte wirklich satt. Ludwig erklärt dieses Phänomen dadurch, dass der Körper schneller als bisher gedacht bei geringer Kalorienzufuhr in den Modus der Verwertung der Stoffwechsereste innerhalb der Körperzellen (Autophagie) und der Auflösung der Fettreserven des Körpers umschaltet. In Kenntnis des menschlichen Hunger- und Fettstoffwechsels liegt diese Annahme nahe.
Ein Beweis ist das zwar noch nicht dafür, dass wir etwa generell mit der täglichen Nahrung viel zuviel an Kalorien aufnähmen – es ist aber ein wertvoller Hinweis darauf. Den Beweis für diesen Tatbestand hat allerdings die 2004 mit 94 Jahren verstorbene russische Ernährungswissenschaftlerin Dr. Galina Schatalova auf 500-km-Gewaltmärschen mit Probanden im Nordkaukasus geführt. Bei ihrer Versuchsanordnung erhielten die Teilnehmer nur eine genau rationierte Menge an ausgewählter natürlicher vorwiegend roher Nahrung von nur 550 Kalorien am Tag, die vorwiegend abends gemeinschaftlich zu verzehren waren (keine Zwischenmahlzeiten). Die erstaunlichste Feststellung am Ende der Tour war nicht, dass bis auf einige Teilnehmer alle ihr Gewicht beibehalten hatten, sondern dass einige sogar leicht an Gewicht zugelegt hatten! Auch dieses Wissen wird von den etablierten Ernährungswissenschaftlern nicht zur Kenntnis genommen.
Nicht zur Kenntnis genommen wurden übrigens auch die Berichte des armenischen Arztes Dr. Williams-Sarkisian („Die Kaukasus-Diät“, Goldmann), der das Leben der wanderlustigen ganz vor Ort ernährten Menschen auf den Dörfern des Kaukasus erforschte und in den von den orthodoxen Kirchen minutiös geführten Personenstandsbüchern darauf stieß, dass, fast die Hälfte von ihnen über 100 Jahre alt geworden waren und viele älter als 140! Wenn Dr. Williams-Sarkisian nicht gelogen hat, wofür nichts spricht, sind die Dörfler Armeniens weit älter als die bisherigen Rekordhalter an Lebensjahren in Okinawa und im Himmalaya.
In der Medizin trauen sich immer noch nur wenige Experten, sich mit Erkenntnissen zu beschäftigen, die nicht auf eine Weise gewonnen wurden, die dem „Goldstandard“ der doppelblinden ransomisierten Studien entspricht. Es wird aber mit jeder neuen Erkenntnis immer klarer, dass man mit diesen Methoden nur einen geringen Teil des zu Erforschenden ansprechen kann. Es wird Zeit, dass dem kritischen Menschenverstand in der Medizin und den sie begleitenden Wissenschaften wieder mehr Raum gegeben werden muss. Wir kommen dann auch wieder dahin, dass die sachlichen Feststellungen respektabler Eperten wieder zur Kenntnis genommen werden und dass ihren Annahmen zumindest faschlich nachgegangen wird statt sie einfach zu ignorieren.
Das Problem, dass die „lizensierten“ Ernährungsforscher und Mediziner keine Informationen ud erst recht kein Wissen von Außenseitern zur Kenntnis nehmen, kenne ich natürlich als Entdecker der nativen Kost persönlich besonders gut. Auch was die Hilfe bei Arthrose durch die sog. Brasilianische Mischung angeht, haabe ich dieselbe Erfahrung gemacht. Ich habe jetzt zum ersten Male von einem Freund gehört, dass im Fall einer Bekannten von ihm die Schmerzen nicht weggingen. Wenn man an den Heilerfolgt nur slche Maßstäbe anlegen würde wie an Medikamente, wäre das ohne jede Bedeutung. Bei Medikamenten ist es ja gang und gäbe, dass sie bei manchen Menschen anschlagen und anderen nicht. Die Ursachen für gesundheitliche Störungen sind oft so vielfältig, wenn auch oft miteinander verquickt, dass auch bei bestimmer Ernährung oder Ernährungsweise durch ihren Einsatz in einigen Fällen keine Verbesserungen eintreten.
Die native Kost hilft beispielweise auf ganz frappierende Weise bei vielen stressbedingten Störungen, voran der Depression, in einigen Fällen aber nur manchmal oder gar nicht. Ein Hersteller darf solche Wirkungen nach dem Gesetz ohne Vorlage umfangreicher Studien gar nicht nennen, selbst wenn der Versuch nachweislich mit absoluter Sicherheit nicht schaden kann. Hersteller von Lebensmitteln haben aber regelmäßig nicht das Geld um kostspielige Studien zu bezahlen. Da ihre Produkte auch nicht patentierbar sind, rechnet sich solcher Aufwand auch nicht. Da kann doch jeder unwissende Nahahmer kommen und den Rahm abschöpfen!
Zum Schluss noch ein Wort zu Ludwigs „10 in 2 „- Konzept:
Da auch nach dieem Konzept, wenn auch nur jeden 2. Tag, wenn gar nichts gegessen wird, der Körper regelmäßig eine lange Verdauungsruhe erlebt, treten zuverlässig die positiven Wirkungen der Umstellung auf die Fettverbrennung, die Autophagie und die Reparatur der Körperzellen in der Nacht ein. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch, der das wirklich will, seine Ernährung auf dieses Programm umstellen kann. Ich rechne aber nicht damit, dass sich sehr viele Menschen überhaupt dem Programm nähern werden. Immer wieder einen ganzen Tag lang gar nichts zu essen, ist zwar nicht unnatürlich und auch nicht schädlich. Es widerspricht aber so sehr den heute übliche Erwartungen, dass ein Einzelner, der in Gemeinschaft mit anderen lebt, es kaum mit ihnen zusammen in der Küche und am Esstisch umsetzen kann. Das Konzept verlangt vom verwöhnten Normalbürger einfach zuviel. Ludwig selbst erklärt, dass die Umstellung auch psychisch nicht leicht ist.
Nach meinen nunmehr viele Jahre langen Versuchen werde ich mit meinem nächsten Buch ich einen viel leichteren Weg propagieren, nämlich einfach das Frühstück wegzulassen und wenn möglich das Mittagessen dazu. Sobald das Buch mit dem Arbeitstitel „1 x Essen am Tag „ mit dem Untertitel „Das Ende des ständigen Essens“ fertiggestellt ist, werde ich es hier ankündigen.