Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Native Kost (Aminas) ist unbedenklich neben SSRI.

Erstellt von r.ehlers am Montag 3. November 2014

Von:@web.de [mailto:…]
Gesendet: Samstag, 1. November 2014 23:07
Hallo Herr Ehlers,

warum ist vorsicht geboten mit der Einnahme von Aminas und SSRI??Kann ich nicht beides nehmen??

Gruß …

Meine Antwort:

Liebe Frau …,

das Statement, dass Vorsicht geboten sei mit der „Einnahme“ von Aminas und SSRI, stammt nicht von mir. Die Erfahrungen im Umgang mir nativer Kost erweitern sich zwar von Jahr zu Jahr und neue Erkenntnisse kommen dazu. Aber soweit ich mich erinnern kann habe ich in keinem meiner Fachbeiträge, nicht in meinen Büchern und auch nicht in meinen Beiträgen auf www.richtig-essen.net jemals so etwas gesagt.

Ich denke, dass dauerhaft richtig ist, was ich 2012 in meinem Buch „Wohlfühlhormon Serotonin. Botenstoff des Glücks. Der körpereigene Aufbau durch native Ernährung“, Via Nova, 2.Aufl. 2014,  (S. 245f.) geschrieben habe:

„Alle Rückmeldungen, von denen ich bisher gehört habe, gehen dahin, dass es nicht schadet, neben den Medikamenten mit nativer Kost den Weg zur körpereigenen Synthese von Serotonin zu suchen.“

Aminas Vitalkost ist doch nichts als schlichte rohe Nahrung mit Mikronährstoffen, wie man sie auch durch die Wahl anderer Zutaten kriegt. Die Auswahl ist nur besonders darauf abgestimmt, dass im Hauptteil faserreiche rohe Pflanzenstoffe verwendet werden, die schonend vorwiegend extrem fein gemahlen sind und beim Verzehr auf leeren Magen einen gewaltigen Verstoffwechslungsreiz im Dünndarm auslösen.

Dieser parasymphatische Reiz bringt über das zentralnervöse Esskontrollzentrum die Produktion von Serotonin im Stammhirn in Gang. Wird dann also Serotonin in einer seiner vielen Funktionen gebraucht, ist es ausreichend da. Mit der künstlichen Verlängerung der Aktivität der Serotoninmoleküle in den Synapsen des Gehirns durch die SSRI interferiert das mit großer Sicherheit nicht.  Schließlich haben wir eine sehr feine körpereigene Kontrolle über die tatsächliche Ausschüttung von Serotonin. Ist genügend davon an der Arbeit, wird aus den in den Hirnzellen bestehenden Depots eben nichts abgegeben.

Es ist schade, dass uns außer bei Störungen nie bewusst wird, wann unsere Nahrung gut verstoffwechselt wird und wann nicht. Wäre das anders, würden wir intuitiv verstehen, wie die Esskontrolle vom Darm aus die Herstellung der hormonellen Esskontrolle im Gehirn beeinflusst.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

P.S.:  Ohne beckmesserisch zu sein, ist mir wichtig, dass native Kost kein Heilmittel ist, das man einnimmt, sondern Nahrung, die man aufnimmt.