Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Milch macht müde Männer träge – aktualisierter Beitrag –

Erstellt von r.ehlers am Freitag 28. Oktober 2016

Überarbeitung des gleichnamigen Beitrags vom 5.12.2014:

In meinem Beitrag über das Gesundungslager, das die russischer Ernährungswissenschaftlerin Dr. Galina Schatalova 1991 im Nordkaukasus betrieb, erwähnte ich beiläufig, dass Milch und Milchprodukte nicht zu den natürlichen Lebensmitteln zählen, die sie sie ihren 800 Besuchern dort zukommen ließ. Wenn man sieht, wie gewaltig die Werbung für den Milchkonsum trommelt, kann man sich kaum denken, dass Milch und alle Milchprodukte vielleicht für die ganze menschliche Ernährung überflüssig und u.U.auch schädlich  sein kann.

In China tranken die Menschen vor dem Großangriff der Milchwerbung auch dort Tausende von Jahren lang keine Milch. Den allermeisten Asiaten fehlt ja auch das Enzym Laktase, ohne das sie keinen Milchzucker abbauen können.

-de.wikipedia.org-

Verbreitung der Laktoseintoleranz

Nach Schätzungen leiden allerdings auch bei uns zwischen 15 – 25 % aller Menschen unter einer verschieden stark ausgeprägten Milchzuckerunverträglichkeit mit teils erheblichen Darmproblemen. Viele, die starke Gasbildung im Dickdarm und immer wieder mal Durchfälle haben, wissen gar nicht, dass ihr Konsum von Milch und Milchprodukten dafür hauptverantwortlich ist.

Herkunft der Milch

Ich werde nachfolgend aufzeigen, dass wir sehr gut auf alle Milchprodukte verzichten können, aber auch dass sie uns neben den Problemen mit der Laktoseintoleranz auch aus anderen Gründen mächtig schaden können.  Wem das noch nicht reicht, seinen Konsum an Milch, Joghurt und Käse stark einzuschränken, soll sich doch einmal ansehen, woher heutzutage unsere Milch kommt.

Unsere Milch kommt anteilig zu 99 % von Turbokühen mit unvorstellbar aufgeblähten Eutern, aus denen ihnen täglich 40 – 50 Liter Milch abgepumpt wird. Ohne Einfluss des Menschen lebt ein Kuh maximal 25 Jahre. Kühe werden  jedes Jahr brünstig und wollen vom Bullen bestiegen werden, der natürlich nur auf seinen Einsatz wartet.Sie haben einen stark ausgeprägten Mutterinstinkt. Wie fast alle Grasfresser  brauchen sie die Herde, die ihnen Schutz gibt und ihnen die ewige Angst vor Beutegreifern nimmt. Als Herdentiere haben sie einen großen Bewegungsdrang (Fluchttiere).

Und was machen wir mit diesen Tieren? Die Kühe bekommen nie einen Stier zu sehen. Sie werden künstlich besamt, damit sie ein Kalb nach dem anderen geben und ihre Milchproduktion nie abreißt. Daher werden sie schon 6 – 8 Wochen nach der Geburt eines Kalbes wieder künstlich besamt.Die Kälber werden alsbald nach der Geburt von der Mutter getrennt. Ein Leben in der Herde lernen sie nicht kennen. Turbokühe sind nur 5 Jahre lang nutzbar. Dann werden sie geschlachtet, natürlich schmerzlos. Aber artgerecht ist das nicht! Nur: welches Gericht nimmt schon den Wortlaut von Tierschutzgesetzen ernst?

Milch und Eiweiß

Milch macht „Kindern rote Bäckchen“ und „macht müde Männer munter“. Wirklich?

Allgemein kursiert die Fehlannahme, dass das männliche Sperma weitgehend aus Eiweiß besteht. Es macht aber nur 1 % der Masse aus. Es ist daher nichts als eine primitive Logik, wenn man meint, dass viele Eier zu essen potent oder zumindest sexuell interessiert mache  – oder dass auch  viel Milch zu trinken dazu beitrüge. Eiweiß ist im Körper niemals so knapp, dass es an den 2 – 6 Millilitern an Eiweiß fehlen würde, die für den Aufbau eines Ejakulats benötigt werden. Ganz im Gegenteil kriegen wir angesichts unserer heutigen Ernährungsgewohnheiten ständig viel zu viel an Eiweißen ab und haben Probleme, sie und ihre Abbauprodukte ohne Schaden wieder aus dem Körper heraus zu bringen!

Ökotrophologen und Sportwissenschaftler empfehlen eine Tagesdosis für einen „Normalbürger“ von 0,8 g pro kg Körpergewicht. Ein Mensch mit 80 kg Körpergewicht braucht danach 64 g Eiweiß. Ist er sportlich aktiv, besonders wenn er Muskelaufbau betreibt, braucht er natürlich mehr.  Diese 64 g sind aber beileibe nicht unumstritten.

Die FAO rät als durchschnittliche täglich Aufnahme zu 40 g Eiweiß. Diese Menge kriegt man schon mit bei rund  100 – 150 g Käse, Fleisch, Fisch oder Nüssen. Kaum ein Lebensmittel hat weniger als 10 % Eiweiß. Dazu gehört allerdings die Kuhmilch, die nur 3 – 4 % Eiweiß hat – nur ist das alles relativ, weil die meisten Menschen regelmäßig recht viel Milch auf einmal trinken. Milch und Milchprodukte sind daher dennoch effektiv die größten Eiweißquellen in unserer heutigen Ernährung, weshalb ein Zuviel an Eiweiß meist mit ihrem Konsum zusammenhängt.

Was passiert mit dem überschüssigen Eiweiß?

Eiweiß, das hauptsächlich aus Aminosäuren besteht,  ist der Hauptbaustein unserer Körperzellen, wird aber bei Bedarf und wenn es als Baustein nicht benötigt wird, auch zur Energiegewinnung in den Mitochondrien genutzt. Bei seinem Verbrauch wird Stickstoff freigesetzt, der nur begrenzt über die Nieren ausgeschieden werden kann. Aminosäuren pflegen auch eine Weile in den Körperzellen gespeichert zu werden, bis sie genutzt werden. Ist die Zufuhr an Aminosäuren aber zu groß, legt der Körper gewisse Speicher davon in den Zellen und im Bindegewebe an, die aber die  normalen Zellfunktionen stören können. Der letztlich frei werdende überschüssige Stickstoff bindet sich in schwefelhaltigen Säuren. Dadurch droht der Körper zu übersäuern. Dies ist die sog. Eiweißpeicherkrankheit. Zur Vermeidung der Übersäuerung greift der Körper dabei auf Pufferstoffe zurück wie die Mineralstoffe, die er sich mangels anderer Vorräte aus den Knochen holt.

Wohlgemerkt: Der Streit darum, ob die Übersäuerung wirklich ein Problem ist, ist müßig.Sehr real ist allerdings die Gefahr der Übersäuerung. Außer bei der schweren Krankheit der Azidose findet man bei der Suche in den Zellen des Körpers aber niemals eine Übersäuerung – dies aber nur, weil der Körper die Mechanismen hat, die überschüssigen Säzren zu neutralisieren. Die scheinbar „gesunden roten Bäckchen“ der Kinder sind am Ende nichts anderes als der Indikator dafür, dass ihr Blut sich gegen den Angriff einer Übersäuerung wehrt.

Milch und Kalzium

Milch wird besonders heftig beworben, weil sie dem Körper angeblich so viel Kalzium liefert. Sie hat ja auch einen hohen Kalziumgehalt. Dieser aber wird  regelmäßig zu  2/3 bereits von der Magensäure gebunden.Mit unseren Essgewohnheiten und der Funktion des Magenpförtners und dem Arbeitsprogramm des Magens hängt es zusammen,dass

  •  in der Realität alles Kalzium im Magen chemisch gebunden wird, sodass es für den Körper nicht mehr verfügbar ist.

Bekanntlich verweilt  eiweißreiche Nahrung wenigstens 6 Stunden im Magen, bevor der Magenpförtner auch nur einen Teil davon in den Dünndarm durchlässt. Was meinen Sie passiert, wenn man vor Beginn der Austreibung eiweißreicher Nahrung aus dem Magen in den Dünndarm weitere Nahrung zu sich nimmt? Der Magen hat keine Wahl, dann zum Schutz gegen mögliche Fremdstoffe den ganzen Mageninhalt – alt und neu – gründlich zu säuern und dann wieder zu neutralisieren, denn wenn sie in den Dünndarm kommt, muss sie wieder entsäuert sein. Da in der Allgemeinheit kaum jemand weiß, dass es für den Erhalt der Gesundheit unerlässlich ist, einmal am Tag eine größere Essenspause einzuhalten,

  • kann man in der großen Masse die Lebensmittel Milch und Milchprodukte als Kalziumlieferanten ganz vergessen.

Die halbstaatliche Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DEG), der die Hauptmitwirkenden in unserem Gesundheitssystem sklavisch folgen, propagiert, dass man neben Frühstück, Mittag- und Abendessen noch mindestens zu zwei weiteren Gelegenheiten Obst und Gemüse essen solle. Die DEG rät auch generell nicht von Zwischenmahlzeiten ab.

Wenn mit der Milch die verträgliche Menge an aufgenommenem Eiweiß überschritten wird, kommt es zu dem soeben beschriebenen erhöhte Kalziumbedarf für die Pufferung der schwefelhaltigen Säuren im Blut und dem Verlust von Kalzium über den ausgeschiedenen Harn. Statt dass den Knochen fehlendes Kalzium geliefert wird, leiden sie an Entkalkung und dem Eintritt einer Osteoporose.

Tierisches Eiweiß sorgt für dreimal soviel schwefelhaltige Säure im Körper als pflanzliches Eiweiß, wie ermittelt wurde. Man braucht es ja auch gar nicht als Quelle für Kalzium, weil praktisch alle Nahrungspflanzen  über gute Mengen an Kalzium verfügen.

Aus dem Wechselspiel der Verwertung von Eiweiß und Kalzium wird klar, dass es danach nicht generell verkehrt ist, Milch zu trinken oder Molkereiprodukte zu essen. Man muss aber darauf achten, dass man nicht zusätzlich große Mengen an tierischen Produkten wie Fleisch und Fisch verzehrt.

Es kommt aber noch ein weiteres Moment hinzu:

Durch eine zu hohe Kalziumaufnahme (die man allerdings kaum durch den Verzehr von Pflanzenstoffen erhält) wird die Wirkung des D-Hormons im Körper (Vitamin D 3) eingeschränkt. Die Einlagerung von Kalzium in die Knochen gelingt aber nur mit diesem Zellhormon. Die Osteoporose droht daher auch dann, wenn es in der Gesamtversorgung zu zuviel Kalzium kommt.

Studien haben recht deutlich gezeigt, dass es  in den Teilen der Welt, in denen weniger Milch getrunken wird, viel weniger Osteoporose gibt.

Schließlich ist im Auge zu behalten, dass es nach diversen Studien denkbar ist, dass reichlicher Milchkonsum in der Jugend zu häufigerem Prostatakrebs im Alter führt. Sicher ist das keine einfache Beweisführung. Aber vielleicht spielt die Macht der Wachsumshormone in der Kuhmilch, die ja für das schnelle Wachstum der Kälber sorgen soll, im Umfeld der schnell wachsenden Krebszellen für andere Wachstumsimpulse. Es kann aber auch sein, dass unsere Methoden der Pateurisierung und Homogenisierung aller bei uns in den Geschäften käuflichen Milch diese Wachstumseffekte beeinflusst. Denn seltsamerweise sterben alle Kälber, wenn man sie statt mit Rohmilch mit pasteurisierter Milch großzuziehen versucht.

Dr. Bruker rät von Milch ab.

Der streitbare Ernährungsforscher Dr. med. O. Bruker hat sein Leben lang gegen den Milchkonsum gewettert. Nach allen neueren Erkenntnissen hat er damit wohl Recht gehabt. In seiner Theorie ist die „Übereiweißung“ einer der Gründe für die Auslösung allergener Reaktionen.

Interessant ist auch seine Beobachtung, dass bei Kindern durch das Trinken von Kuhmilch ein Altersdiabetes ausgelöst wurde. So etwas zwingend nachzuweisen, ist natürlich sehr schwer.

Im Ergebnis wird die Kuhmilch immer wieder bei den gefährlichsten Lebensmitteln der Welt genannt, ähnlich wie Industriezucker, raffinierte Fette, künstliche Farbstoffe und  Geschmacksverstärker. Aber natürlich spielt die verzehrte Menge auch bei der Milch eine entscheidende Rolle.