Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Kältereize zum Abnehmen: Braunes Körperfett

Erstellt von admin am Donnerstag 12. September 2013

Sachbezug: Fettverbrennung, braunes Fett, Temperaturkontrolle, Wärmehaushalt des Körpers

Sebastian Kneipp – Vorreiter der Wechseldusche -de.wikipedia.org-

Wer rastet, der rostet.

Um körperlich, geistig und emotional gut funktionieren zu können, müssen wir Menschen unbedingt regelmäßig gefordert werden. Als Ausgleich dazu brauchen wir Zeiten der Ruhe und Besinnung, weil wir sonst vom Stress überwältigt werden (s. http://www.essenspausen.com/sos-stressangriff-auf-die-seele/. Aber Untätigkeit führt zum Verlust unserer Fähigkeiten selbst:

  • Wir brauchen den Wechsel von Nahrungsaufnahme und Essensenthaltung – Essenspausen –, damit die biochemischen Mechanismen der Nahrungsaufnahme und Nahrungsnutzung funktionieren.
  • Die Knochen der Astronauten entkalken unumkehrbar, wenn die Zellen des Körpers von der regelmäßigen Belastung und Entlastung durch die Bewegung im Schwerkraftfeld der Erde beansprucht werden. S. auch http://www.essenspausen.com/abnehmen-mit-dem-minitrampolin/
  • Wenn wir uns nicht regelmäßig körperlich belasten, schwindet die Kraft unserer Muskeln.
  • Sexualität, die nicht mehr gelebt wird, verkümmert.
  • Werden unsere Gelenke nicht bewegt, werden sie steif.
  • Unsere intellektuellen Fähigkeiten lassen nach, wenn wir unsere grauen Zellen nicht mehr regelmäßig beschäftigen.
  • Wer geistig nicht aktiv ist, wird geistig blind.
  • Wenn wir uns nicht mehr emotional engagieren, rührt uns bald gar nichts mehr. Wer nicht die Empathie zu seinen Mitmenschen pflegt, stumpft ab.

Wie fehlende Belastung und fehlende Bewegung auch zur Entstehung von Übergewicht führen, zeigt exemplarisch die Erforschung des Fettgewebes. Der Schlüssel für wichtigste neue Erkenntnisse, die nach meiner Einschätzung auch heute schon praktisch nutzbar sind, ist das relativ neue Wissen um die Existenz und die Funktionen des braunen Körperfetts.

Mit Ausnahme der Schweine haben alle Säugetiere von Natur her neben weißem Fett auch braunes Fett. Beim Menschen haben Säuglinge, denen ja noch die wärmende Schicht weißen Fetts fehlt, besonders viel davon. Bei Übergewichtigen findet man es fast nicht. Im Durchschnitt hat ein erwachsener Mensch 50 g braunes Fett, das sich besonders zwischen den Schulterblättern und im Nacken findet.

Aber es bildet sich beim Menschen unter besonderen Umständen auf eine noch nicht genau erkannte Weise auch aus dem weißen neues braunes Fettgewebe, das sich automatisch erneuert, wenn dieses verbraucht wird. Also suchen die Wissenschaftler danach, Medikamente zu finden, die diese Prozesse so beeinflussen, dass der Mensch so seine Fettreserven reduziert und abnimmt. Ich will nicht gleich unken, dass das nichts bringen wird, weil es zu viele hormonelle und psychische Faktoren gibt, die beim Erhalt und Aufbau des Körperfetts eine entscheidende Rolle spielen. Warten wir es ab.

Meine Lösung geht dahin, das neue Wissen ohne den Einsatz von Medikamenten als einen weiteren wertvollen Beitrag unter den bekannten anderen vorteilhaft zu nutzen, um zu einem ganz natürlichen Fettstoffwechsel und damit zu einem normalen Körpergewicht beitragen zu können.

 

Was nun ist das Tolle am braunen Fett?

Ich erläutere dies zunächst am Beispiel des Igels, der aus dem Winterschlaf erwacht. Sein Körper hat vor dem Winterschlaf jede Menge braunes Fett aufgebaut. Er senkt im Winterschlaf seine Körpertemperatur auf nur 5 ° C. Nimmt er die Signale des kommenden Frühlings wahr, wobei ohne Zweifel das Wahrnehmungs- und Wach- und Schlafkontrollhormon Serotonin eine Rolle spielen wird, werden in seinem Gehirn im seitlichen Hypothalamus und in der sog. Zona Incerta das Hormon Orexin und dazu begleitend das Hormon MCH gebildet. Orexin (gr. Verlangen, Appetit) hat auch mit der Esskontrolle zu tun. Die Bildung beider Hormone wird aktiviert durch das sog. Transskriptionsprotein Foxa 2. Über MCH wird der Bewegungsdrang des Tieres gefördert. In dieser Phase kommt dann das braune Fett zum Einsatz. Weiße Fettzellen öffnen sich nachts durch das Andocken des Wachstumshormons HGH an ihren Beta-Rezeptoren, tags tut das das Hormon Adrenalin. Die braunen Fettzellen verfügen über eine gleiche Ausstattung mit Beta-Rezeptoren wie die weißen. Bei ihnen dockt dort aber das Hormon Noradrenalin an, das von der Hypophyse ausgeschüttet wird und zusammen mit dem körpereigenen Protein Thermogenin die braunen Fettzellen öffnet.

Die Zellen des braunen Fetts haben, anders als die des weißen, an Stelle großer Fetttropfen ungezählte kleine Fetttröpfchen. In jeder von ihnen sind aber auch Tausende von Mitochondrien enthalten. Dies sind die Verbrennungskammern, in denen innerhalb aller anderen Zellen des Körpers in einem hoch komplexen biochemischen Vorgang seine Bewegungsenergie Adenosintriphosphat (ATP) gebildet wird. In den braunen Fettzellen laufen die chemischen Prozesse in den Mitochondrien aber ganz anders ab. Am Ende steht an Stelle der Produktion des Brennstoffs ATP die unmittelbare Herstellung von Wärme! Der Igel erreicht damit schon binnen 1 – 2 Stunden seine normale Körpertemperatur von 37 ° C. Der Vorteil dieser Art der Fettverbrennung ist ein doppelter: einmal entsteht die benötigte Wärme, zum anderen werden die freigesetzten Fettröpfchen überall im Körper, besonders in den Muskelzellen, zum Aufbau der Bewegungsenergie ATP genutzt.

 

Praktische alltägliche Thermoregulierung

Zum Thema „Wer rastet, der rostet“ ist nach den vorstehenden Erkenntnissen hinzuzufügen, dass auch die Fähigkeit zur Regulierung der Körpertemperatur regelmäßig gefordert werden muss, wenn sie nicht verloren gehen soll.

Die Alten haben es gewusst, dass man Kinder nicht verzärteln darf. Wenn wir nach ihrem Geschmack zu lange in der warmen Stube hockten, drängten sie uns, doch immer wieder mal raus zu gehen und uns Wind und Wetter auszusetzen. Das war keine Aufforderung, uns zu verkühlen (s. http://www.essenspausen.com/unkontrollierte-kalte-ist-gefahrlich/). Aber wir sollten den Reiz der Kälte erleben, damit unsere Körper herausgefordert wurden, selbst innere Körperwärme aufzubauen.

Dass wir auf diese Weise auch den körpereigenen Aufbau des Temperaturkontrollhormons Serotonin fördern würden, ahnte damals niemand. Aber uns war bewusst, dass die Bewegung im Freien und die Herausforderung, Kälte zu ertragen, das Wohlbefinden steigerte. Wir können fest damit rechnen, dass ein solcher Kältereiz auch hilft, das Körpergewicht zu reduzieren. Forscher haben hochgerechnet, dass der Verbrauch von nur 50 g braunem Körperfett an die 20 % der täglich aufgenommenen Kalorienmenge verbraucht. Über das Jahr gerechnet kommen sie zu einer Gewichtsreduzierung von 8 kg! Wie gesagt, gibt es den natürlichen Kreislauf, dass die Verbrennung von braunem Körperfett automatisch zum seinem Neuaufbau aus dem hartnäckigen weißen Körperfett führt.

Was wollen wir mehr?! Gehen wir also mehr vor die Tür. Verzichten wir auf das Überheizen unserer Räume. Lassen wir immer wieder auch mal Kälte an den Körper heran!

Was meinen Sie, würde eine Studie ergeben, wie viel Prozent mehr Menschen, die regelmäßig kalt duschen (zumindest am Ende des Vorgangs), schlank sind als die, die es immer „schön warm“ haben müssen? Ich rechne damit, dass die Übergewichtigen vorwiegend Warmduscher sind?