Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Energieaufbau braucht Vitalstoffe

Erstellt von r.ehlers am Freitag 26. August 2016

Bild: Der Zitronensäure-Zyklus. Das Wunder der Energiegewinnung in den Verbrennungskammern der Körperzellen

Was kann schon so wichtig sein wie die körpereigene Herstellung der Chemikalie Adensosintriphosphat (ATP) in den Billiarden Verbrennungskammern unsere Körperzellen, den Mitochondrien?  Was die materiele Basis unseres Lebens betrifft, wohl allenfalls unsere Versogrung mit Sauerstoff aus der Atmosphäre durch das Atmen.  Allerdings wird auch der über die Atmung aus der Luft gewonnene Sauerstoff  in der sog. Atmungskette beim Aufbau von ATP unverzichtbar gebraucht.

Jeder weiß, dass wir zum Aufbau unserer Energie die Energieträger Kohlenhydrate und Fette brauchen. Hilfsweise können wir auch auf Eiweiße zurückgreifen, indem unser Körper sie in der Neoglukogenese zum Hauptbrennstoff Glukose umbaut.

Die zu den Eiweißen wesentlich gehörenden Aminosäuren können aber nicht nur als Energieträger dienen. Sie gehören im zentralen Zitronensäure-Zyklus, der Drehscheibe der ATP-Herstellung, auch als unverzichtbare Bausteine für die vielfachen dortigen  chemischen  Reaktionen. Weitere zwingend notwendige Substanzen sind Darauf und auch darauf, dass für den Aufbau von ATP nicht nur die Energieträger, sondern Dutzende von Vitalstoffen unabdingbar bereitstehen müssen, wird wenig geschrieben. Immerhin spricht das Internet-Gesundheitslexikon etwas nebulös davon, ohne allerdings die große Bedeutung dieses Umstands zu erwähnen, s. http://www.gesundheits-lexikon.com/Ernaehrung-Diaeten/Sport-und-Ernaehrung/:

„Energiestoffwechsel bei Leistungssport

Bei sportlicher Aktivität wird in der Muskulatur Energie verbraucht, welche dem Körper in Form von Nahrungskalorien wieder zur Verfügung gestellt werden muss. Ein arbeitender Muskel besitzt im Vergleich zum Ruhezustand einen circa 300fach höheren Energieumsatz. Sportlich Aktive haben demzufolge einen höheren Energiebedarf. Unabhängig hiervon ist jedoch nicht nur die Deckung des Energiebedarfes der Muskulatur wichtig, sondern vielmehr eine ausgewogene Ernährung. Beim Leistungssport werden nicht nur Glucose und Fettsäuren verbrannt, sondern auch Vitalstoffe wie beispielsweise Vitamine und Spurenelemente. Außerdem bedarf es einer ausreichenden Versorgung mit allen Energieträgern, d.h. mit Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Gerät die Zufuhr von den drei Energieträgern in ein Ungleichgewicht, so führt dies unweigerlich in eine Leistungsverminderung“ (farbige Hervorhebung nachträglich).

Hier ist eine Korrektur angeigt: Es ist zwar richtig, dass bei inteniver Körperarbeit nicht nur vermehrt Energoeträger, sondern auch die beim Aufbau von ATP benötigten vielen weiteren Stoffe verbraucht werden:

Enzyme und Coenzyme

Aminosäuren, voran Valin, Isoleucin und Methionin

Vitamine, besonders der B-Gruppe

Mineralstoffe wie Zink, Kalium. Calziu, Magnesium

Spurenlemente.

Seit langer Zeit weist die mitochondriale Medizin auf diese Tatsachen hin. Die Standardmedizin beschftigt sich aber ungern mit ihren Informationen, weil sie meint, dass ihre Therapien nicht hinreichend evidenzbasiert seien. Hier allerdings geht es um die schlichte gesicherte Feststellung, dass von der großen Zahl der bekannten Vitalstoffe auch nicht einer fehlen darf, wenn die körperinternene chemischen Reaktionsketten wie insbesondere der Zitratzyklus keine Lücken aufweisen sollen. Fehlt auch nur einer dieser vielen Vitalstoffe, wird der Brennstoff ATP nicht gebildet und unser Lebensmotor stottert.

Wichtige Folgerungen für das richtige Essen

In unserer Gesellschaft muss man außer den wenigen Esgestörten niemanden mahnen, genügend Energieträger zu essen, die die Grundlage für den Aufbau unserer Bewegungsenergie sind. Die große Masse nimmt ja viel zu viel davon zu sich.An eine Warnung, mit der Nahrung zu viele Vitalstoffe aufzunehmen, ist dagegen müßig. Allenfalls kann man darüber nachdenken, dass isolierte Vitamine in extrem hoher Dosierung vielleicht gesundheitsschädlich sein könnten. Die Studien, die solches besonders  in Bezug auf Vitamin A und D behaupten, sind nach meinem Eindruck allerdings nicht überzeugend. Man wird wohl fragen müssen, wessen Interesse sie dienen. Aber das nur am Rande.

Dass die im Körper ohnehin überall gebrauchten Vitalstoffe in unserer Energiegewinnung verbraucht werden, macht ihre ausreichende Zufuhr noch essenzieller als je gedacht. Einen  Sportler bleibt nach einem anstrengenden Langlauf doch so gut wie nichts mehr an Vitalstoffen, wenn er all seine Reserven daran zum Aufbau von vielleicht 300 Mal mehr ATP als in Ruhe benötigt aufgebraucht hat! Nach intensive Leistungsanforderungen dürfen wir nicht nur daran denken, dass wir neue Energieträger aufnehmen. Viele Leistungssportler denken wenigstens an ihren Elektrolythaushalt und greifen nach dem Sport zu mineralstoffreichen Wassern. So klug sas ist, es reicht nicht aus! Sie müssen auch ihre Speicher mit Vitaminen und anderen Vitalstoffen füllen.

Ich habe oft beklagt, dass viele Experten- und erst recht die Hersteller und Verkäufer von Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln gar nicht beachten, dass der menschliche Körper in seinen Organen und mehr noch in seinen Zellen und im Gewebe Vitalstoffe für unterschiedlich lange Zeiträume speichern kann. Was aber nutzten diese Speicher, wenn sie nach intensiver Belastung leer sind und nicht wieder aufgefüllt werden?! Vitamin B 12 soll tatsächlich bis zu 5 Jahre lang im Körper gespeichert werden können. Aber der Vorrat kann vielleicht schon nach einer einzigen großen Ausdauerelistung gegen Nul gehen.

Wer seine ganze Zeit auf der Couch vor dem Fernseher verbringt und sich kaum bewegt, verbraucht nicht nur weniger Kohlenhydrate und Fette, sondern auch weniger Vitalstoffe. Ihm reicht voraussichtlich eine sparsame vitalstoffreiche Ernährung. Weil es ihm aber in seiner Trägheit nicht lange gesundheitlich gut gehen kann, wird wohl gerade er zu Vitaminpillen und anderen Nahrungsergänzungen greifen.