Eine neue Welt in der Ernährung
Erstellt von r.ehlers am Freitag 27. Mai 2016
Greys Anaomy: Magen mit Pylorus
Von: … [mailto:…@freenet.de]
Gesendet: Mittwoch, 25. Mai 2016 20:49
An: ‚Rolf Ehlers‘ <re@richtig-essen.net>
Betreff: Amaranth Quinoa Aminas
Hallo Herr Ehlers,
ich danke für Ihre Informationen, haabe aber doch noch eine Frage:
Ich wollte Flohsamenschalen ja „vorher“ im Glas (mit Wasser) quellen lassen mit Gerstengraspulver vermischen und danach erst trinken um den Quelleffekt im Magen zu umgehen – geht das ? Nach Aminas-Drink kann man doch „normal“ Essen ? Haferflocken, Brot, warme Speisen etc. ?
Ein zweites „Problem“ was ich derzeit habe, um die Darmflora wieder aufzubauen muß ein „Flüssig“ Probiotikum auch auf leeren Magen nehmen, damit es ebenfalls im Darm sofort wirken kann. Hier jetzt meine „knifflige“ Frage. Erst das Probiotikum oder erst den Aminas-Drink ?
Vielen vielen herzlich Dank für Ihre Hilfe.
viele Grüße
…
Meine Antwort:
Hallo Herr …,
ganz klar: Erst das Probiotikum, dann die native Kost/Aminas. Das Probiotikum, das wenig Masse hat, läuft sofort in den Dünndarm und verteilt sich dort. Das kann auch für die nachfolgende native Nahrung kein Fehler sein!
Wenn Sie Flohsamenschalenpulver erst quellen lassen, bevor sie es zu sich nehmen, kann es den Magenpförtner nicht passieren und nimmt an der langatmigen Aufbereitung der Nahrung im Magen teil. Wenn Sie es wie normale Nahrung essen wollen, warum nicht? Aber der andere Weg hat auch andere, nicht so spannende Wirkungen. Natürlich kann man nach dem Verzehr nativer Kost essen, was man will, ohne die positiven Effekt zu stören, weil sie dann ja längst unaufhaltbar im Darm ablaufen. Schließlich wird die spätere Nahrung erst mal im Magen lange festgehalten!
Größere Mengen Flohsamenschalenmehl quellen übrigens direkt nach dem Eintritt in den Magen so stark auf, dass der Magenpförtner „dicht“ macht. Im Zweifel isst man dieses Mehl dann doch später, wenn auch seine besondere Wirkung dann nicht im Darm, sondern nur im Magen stattfindet. Ich bin aber nicht überzeugt davon, dass die Bindung diese Mehls an bis zu 50 Teile Wasser wrklich viel bedeutet. Angeblich soll es von innen auf die Sensoren des Magens drücken und den Appetit nehmen.
Hunger, Appetit und Sättigung hängen nämlich von einer Vielzahl von Faktoren ab:
- Esskontrollhormon Serotonin,
- Sättigungshormon Cholezystokinin,
- Essgewohnheit,
- Spaß am Essen,
- Esssucht,
- Zucker- und Fettstoffkreisläufe,
- Energieverbrauch,
- Verstoffwechslungsrate u.v.m..
Sehen Sie dazu doch bitte auch meinen Beitrag: http://www.essenspausen.com/appetit-control-von-aldi/
Eine neue Welt in der Ernährung
Das Essen auf leeren Magen – also nach einer langen Essenspause – ist in der Tat eine neue Welt in der Ernährung. In der Realität muss man wirklich komplett umdenken – aber wirklich nur für die ersten Bissen nach einer großen Essenspause. Danach ist wieder alles wie gewohnt. Um mit der ersten Nahrung nach der Essenspause alles richtig zu machen, muss man sich der Funktion des Magenpförtners bewusst werden und die Alternative der Bearbeitung der Speisen im Magen genau kennen – alles Dinge, um die sich die Gastroenterologie und die Ernährungswissenschaft bisher herzlich wenig geschert hat.
S. auch: http://www.essenspausen.com/der-magische-moment-des-essens-auf-leeren-magen/.