Ein Leben ohne Durst
Erstellt von r.ehlers am Freitag 19. September 2014
Wir nennen Hunger und Durst immer in einem Atemzug. Dabei gehören sie nur formal in die gleiche Kategorie des Drangs nach der oralen Aufnahme von lebensnotwendigen Stoffen.
Durst entsteht bei Wassermangel im Körper.Dieser meldet sich über im ganzen Körper, gewiss auch in den Billionen Körperzellen selbst, die die Information übr Botenstoffe an das Ess kontrollzentrum im Hypothalamus des Gehirns melden, das auch das Trinkkontrollzentrum beherbergt. Das Trinken von Wasser und wässrigen Flüssigkeiten löscht den Durst binnen Sekunden.
Auch für Laien ist es interessant, im Groben zu wissen, welche Stellen und welche Substanzen an der Durst- und Trinkkontrolle beseitigt sind. Aber lassen Sie sich nicht von den komplexen Zusammenhängen verwirren!
Durstkontrolle
Abbildung der Hypothlamuskerne auf http://user.medunigraz.at/helmut.hinghofer-szalkay/XII.4.htm
Wie man Wissen, das eigentlich jeder Mensch mit gesunden Sinnen durchaus leicht verstehen kann, vor den Augen von Laien – aus welchen Gründen immer – verbirgt, demonstriert das Lexikon „Wikipedia“ unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Organum_subfornicale :
„Organum subfornicale
Das Organum subfornicale oder Subfornikalorgan liegt am Dach des III. Ventrikels unterhalb des Fornix (lat. für „Gewölbe“). Es ist eines der zirkumventrikulären Organe mit fenestriertem Ependym und speziellen Ependymzellen, den Tanycyten. An dieser Stelle ist die Blut-Hirn-Schranke unterbrochen.
Funktion
Das Organum subfornicale ist an der Steuerung des Salz- und Wasserhaushalts des Körpers beteiligt. Die Neurone sind besonders sensitiv für das Hormon Angiotensin II, das bei zu niedrigem Blutdruck durch Proteolyse durch Renin und Konvertierung durch das Angiotensin Converting Enzyme (ACE) aus dem Zymogen Angiotensinogen entsteht (Renin-Angiotensin-System). Diese Aktivierung von Angiotensin II findet bei zu niedrigem Blutdruck statt. Das Organum subfornicale sendet auf den Angiotensin II-Reiz hin Signale über Efferenzen in den Nucleus preopticus des Hypothalamus. Als Transmitter wirkt hier ein Angiotensin-ähnliches Protein.
Der Nucleus preopticus enthält neben den Afferenzen des Organum subfornicale auch Informationen über Barorezeptoren aus den Gefäßwänden der großen Venen (Venae cavae) sowie aus dem rechten Vorhof des Herzens. Nach Verrechnung dieser Informationen wird Durst und ein Wassersuch-Verhalten ausgelöst. Durch Wasseraufnahme wird das fehlende Volumen wieder aufgefüllt, der Blutdruck steigt und die Angiotensin II-Konzentration im Blut nimmt ab. Angiotensin II besitzt eine sehr kurze Halbwertszeit.“
Langer Rede kurzer Sinn:
Es ist eine Variante des aus der Inneren Medizin bekannten Hormons Angiotensin II, das zuverlässig im Gehirn Wassermangel meldet und das Durstgefühl auslöst und wieder abstellt.
Wenn man laufend genügend Wasser trinkt, kommt gar kein Durstgefühl auf. Da der Durst sonst gar keine andere Funktion hat als den Menschen zu zwingen, nicht zu wenig Wasser aufzunehmen, ist ein Leben ohne Durst in keiner Weise mit Nachteilen verbunden. Diese Durstkontrolle ist so elementar wichtig und so stark, dass sie im Leben niemals versagt und auch nicht gesondert trainiert werden muss. wie das bei vielen anderen Funktionen im menschlichenKörper vonnöten ist.
Problematisch kann dagegen die Qualität des Wassers sein, das viele Forscher fürdas wichtigste aller Lebensmittel halten. Bei richtiger Betrachtung ist Wasser aber kein Lebensmittel, sondern ein notweniger Teil unseres Körpers, der immer aufgefüllt werden muss. Seine Aufgabe ist nicht der Aufbau von Zellen und Organen durch Mikronährstoffe, sondern deren Transport durch den ganzen Körper und der Abtransport der dabei abfallenden Stoffe.
Es ist also unproblematisch dafür zu sorgen, dass man im Leben mehr oder minder nie richtigen Durst kennenlernt. Die moderne Zivilisation macht dies für die meisten Menschen in den entwickelten Ländern tatsächlich möglich.
Eine ganz andere Frage, der ich in gesondertem Beitrag nachgehen werde ist die, ob auch ein Leben ohne Hunger Sinn macht.
Freitag 29. Januar 2016 um 12:59
[…] Die Enthaltung darf natürlich nie so weit gehen, dass man Durst leidet, s. meinen Beitrag dazu:http://www.essenspausen.com/ein-leben-ohne-durst/. Aber wenn man Flüssigkeit nicht ständig, sondern nur in größeren Zeitabscnitten zu sich […]