Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Diabetes mellitus lässt sich aufhalten!

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 4. November 2014

Nach Informationen der Universität Düsseldorf sind aktuell in Deutschland 6 Millionen Menschen an Diabetes II erkrankt. Das sind verteufelt viele. Sehr viel mehr Millionen Menschen sind aber auf dem Wege, diese Zivilisationskrankheit zu kriegen, wenn sie nicht gegensteuern. Aber wir unterhalten ja ein umfangreiches Gesundheitswesen, das seine Leistungen nur im Ausnahmefall für Menschen bereit hält, die „auf dem besten Wege“ sind zu erkranken. Ist die Krankheit einmal da, wird zuverlässig geholfen – wenn es geht.

Gut zu wissen ist, dass jeder von uns in der Lage ist, bis zum endgültigen Ausbruch der Krankheit erfolgreich gegenzusteuern und die Symptome zum Abklingen zu bringen.

 

Die Weltkarte des Diabetes

 

 

Beim Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2) gibt es  -als Kassenleistung-  eine Anzahl von Bluttests (HbA1C-Messung, Blutzuckertest, Nüchternblutzuckertest [Nüchternplasma Glukose-Test],Oraler Glukosetoleranz-Test). Zu ihnen kommt es entweder zufällig oder erst nach bestimmten Anzeichen. Auf die gilt es zu achten, um sich der Vertiefung der begonnenen Stoffwechselstörung entgegestellen zu können.

Typ-2-Diabetiker haben im Gegensatz zu Typ-1-Diabetikern lange Zeit keine oder nur sehr unspezifische Symptome, die häufig nicht richtig gedeutet werden. Zu diesen ersten, unspezifischen Diabetes-Symptomen zählen häufig:

  • Gesteigerter Durst
  • Schlechtes Allgemeinbefinden mit Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit
  • Trockene, juckende Haut
  • Erhöhte Infektanfälligkeit (bes. Hautinfektionen und Harnwegsinfekte)
  • Müdigkeit
  • Schwindelgefühle
  • häufiges Wasserlassen (bes. auch nachts)
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Muskelkrämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Heißhungerattacken
  • Sexuelle Probleme

Ein unentdeckter Diabetes kann zu Folgeerkrankungen mit weiteren Symptomen führen:

  • Schlecht heilende Wunden (bes. an Beinen oder Füßen)
  • Verschlechterung der Sehschärfe
  • Nervenschädigungen mit Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Beinen
  • Brust- und Herzschmerzen
  • unerklärlicher Gewichtsverlust (seltener)
  • Schlechter Atem (Azeton)

Die Symptome sollten jeden Menschen besonders wach machen, wenn zu befürchten ist, dass man ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung eines Diabetes II hat. Dies ist regelmäßig gegeben,wenn die Krankheit in der Familien vorgekommen ist, aber auch wenn dort vermehrt Übergewicht herrscht. Es heißt nicht unbedingt, dass dann eine ungünstige Erbanlage vorliegt, die sich ohnehin erst bei falscher Ernährung und Lebensführung  manifestiert (Epigenetik). Hat eine Frau einmal eine Schwangerschaftsdiabetes gehabt, muss sie auch in der Zukunft wachsam sein, ebenfalls bei chronisch hohem Blutdruck. ) Bestimmte Medikamente , besonders nach langer Einnahme wie z.B. Beta-Blocker oder zuviel an Kortison oder von den Schilddrüsen-Medikamenten , die Anti-Baby-Pille und manche Entwässerungsmittel  (Thiazid)  gehören auch dazu.

 

Verantwortlich ist am Ende nur das eine Hormon, Insulin:

Insulin ist das unverzichtbare Körperhormon, das die Energieträger, insbesondere die Glukose in die Körperzellen transportiert, mit dessen Hilfe d ihre Verbrennungskammern (Mitochondrien) unsere Bewegungsenergie produzieren (ATP). Ohne diesen Stoff können wir keine paar Sekunden überleben.

Beim Typ1 sind durch einen Autoimmunagriff des Köpers die Zellen der Bauschspeicheldrüse, die allein für den körpereigenen Aufbau von Insulin zuständig sind, zerstört. Wenn 90 Prozent dieser Zellen nicht mehr funktionieren, kann der Blutzucker nicht mehr ausreichend reguliert werden. Der entstehende Mangel an Insulin kann nur durch regelmäßige Insulinzufuhr von außen (Tabletten, Spritzen) behoben werden.

Beim Typ2  entsteht zunächst eine sog. Insulinresistenz. Die  Zellen des Fett- und Muskelgewebes reagieren nicht mehr auf Insulin. Daraufhin produziert der Körper noch mehr Insulin, wodurch die  produzierenden Zellen ermüden. Am  Ende entsteht ein ausgleichspflichtiger relativer Insulinmangel mit erhöhten Blutzuckerspiegeln. Warum die Zellen nicht mehr auf Insulin reagieren, ist nicht vollständig erforscht. Tief in der Zelle gibt es sog. Glukosetransporter, die von den auf der Zelle sitzenden Insulinrezeptoren an die Oberfläche der Zelle beordert werden müssen, damit sie den Zucker in die Zelle befördern. Dieser Mechanismus funktioniert nicht mehr gut genug.

 

Was aber ist zu tun, um den Diabetes mellitus daran zu hindern, sich fest im Körper zu etablieren?

Medikamente, die die Krankheit verhindern könnten, gibt es nicht.

Umfangreiche Erhebungen haben aber gezeigt, dass sich die Insulinresistenz und auch die Schwäche in der Insulinproduktion geben oder vermindern, wenn man seine Ess- und Lebensgewohnheiten ändert. Vier von 5 neu an Diabetes Erkrankte sind beträchtlich übergewichtig und bewegen sich wenig. Dabei verstärken sich die Probleme wechselseitig, z.B. erhöht sich das Körpegewicht bei unzureichender Muskelarbeit.

Eine Ernährung ohne einen gewissen Anteil an roher bis in ihre Zellen hinein zerkleinerter Pflanzenkost mit allen wichtigen Vitalstoffen einschließlich der Aminosäuren, der Bausteine des Lebens, wie etwa Grüne Smoothies oder native Kost ist nicht geeignet, die Körperzellen voll zu versorgen, damit sie alle ihre Aufgaben optimal erfüllen.

Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang die immer wieder gemachte Erfahrung, dass übergewichtige Menschen (oft auch mit erhöhtem Blutdruck), die bereits kurz vor dem Diabetes-Koma standen, wenn sie mal ein paar Stunden lang nichts zu essen bekamen, nach der Umstellung auf native Kost von diesen Sorgen ganz frei wurden. Menschen, die schon auf einer Ausfahrt von nur ein paar Stunden immer einen Bissen an Nahrung mitnehmen mussten, damit sie nicht am Steuer zusammenbrachen, können danach ohne Pause und ohne Essensaufnahme viele Stunden lang Auto fahren oder auch ihrer Arbeit nachgehen.

Mehr Bewegung hat sich in diesen Fällen auch als wertvoll erwiesen, der Schwerpunkt muss aber liegen bei der richtigen Ernährung. Erfreulicher Weise traten diese Erfolge auch ein, wenn gar nicht das gesamte Essverhalten geändert wurde.  Wo es schon so leicht ist, dese wichtigen Erfolge zu erzielen, sollte es doch jedem Menschen, ob jung oder alt, leicht fallen, das Richtige zu tun.