Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Das Drei-Phasen-Modell des Tagesablaufs

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 15. Februar 2015

Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche. (Dietrich Bonhoeffer)

Ein erfülltes Leben geht aus von einem guten Ablauf unserer Tage.Was immer wir an jedem Tag unseres Lebens tun, gehört einer der drei Phasen des Tagesablaufs an:

dem Arbeiten, dem Essen und dem Schlafen.

Mir liegt daran, dass wir erkennen,

(1) dass dies auch die richtige Reihenfolge ist

(2) und dass niemals die eine Tätigkeit die andere stören soll.

 

I. Die Phase der Arbeit

Gemeint ist hier nicht die physikalische Arbeit oder die Arbeit im soziologischen Sinne, sondern alle wache Tätigkeit des Menschen, neben der Erfüllung von übernommenen oder  aufgetragenen Aufgaben im fremden oder eigenen Interesse jede bewusst wahrgenommene Aktivität. Dazu gehören auch die Kontemplation und die körperliche und psychische Entspannung. Die Wachheit des Geistes ist die oberste Voraussetzung für alle diese Aktivitäten. Klat ist aber auch dass ihre Erbringung schwer fällt, wenn man vor oder während der Arbeit isst. Bleibt es bei geringen Essmengen, ist natürlich weniger mit einem Schaden zu rechnen. Es kommt da aber auf die Details an.

 

II. Die Phase des Essens

In der Essensphase werden die Weichen gestellt für die Versorgung des Menschen mit all den Stoffen, die er

  • zum  Aufbau und der Funktionen des Körpers (Nähr- und Vitalstoffen) braucht,
  •  aber auch für die Funktionen des Gemüts, der Gefühle oder der Seele (Botenstoffe)
  • und des Geistes, der an diese körperlichen und psychischen Gegebenheiten gebunden ist.

Die Essensphase hat ihren Zweck nicht in sich selbst, sondern im Dienst der Funktionen des Menschen im Wachen und im Schlafen. Es ist diese eine reine Servicestation. Damit versteht sich auch, dass sie ihre eigenen Voraussetzungen für die gute Erfüllung ihrer Aufgaben hat. Ich versuche ja aucn nicht mit dem Auto zu fahren, während es gerade betankt wird! Wir aber sind mehr und mehr dazu übergegangen, beim Gehen oder Laufen zu essen wie z.B. beim eiligen morgendlichen Verlassen des Hauses auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule. Der türkische „Gastarbeiter“ Mahmut Aygün, der im Jahre 2011 in Berlin verstarb, ist der Erfinder des Döners. Ihm war die seltsame Sitte der Deutschen aufgefallen, im Gehen zu essen.  Also rollte er die vom traditionellen türkischen Drehgrill geschnittenen Fleischstückchen einfach in ein Flandebrot ein.Das war 1972. Seine Erfindung hat sich bis heute zum erfolreichsten Fast Food aller Zeiten gemausert, die sogar Pizza und Hamburger den Rang abgelaufen hat.

Eine ebenso unvernünftige Verquickung von Essen und Arbeiten ist es, beim Essen zu Diskutieren und zu Lamentieren. In der Politik und im Geschäftsleben zeigen die Darsteller mit ihren „Geschäfts- oder Arbeitsessen“ besonders deutlich ihren fehlenden Verstand für die Bedingungen eines gesunden Tagesablaufs. In China war ich wiederholt zu gemeinsamen Essen mit prosepktiven Geschäftspartnern eingeladen,bei denen ich mich anfänglich aufgeführt habe wie ein Elefant im Porzellanladen, indem ich immer wieder ansetzte, während des Essens über die Möglichkeit von Geschäften zu reden. Kein Wunder, dass die Chinesen uns „Langnasen“ oft als Barbaren einstufen. Beim Essen spricht man nicht über Geschäfte oder Politik – das galt noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts hinein auch bei uns.

 

III. Die Phase des Schlafens

Wie das Schlafen dem Essen folgt, habe ich gerade im Beitrag http://www.essenspausen.com/essen-und-schlafen/ ausführlich geschildert, sodass ich weitgehend darauf verweisen kann.

Die Beziehung zwischen dem richtigen Essen, insbesondere mit dem Erleben der Phasen des leeren Magens, und der Reparatur, der Regeneration des Körpers und der Verbrennung von überschüssigem Körperfett ist geradezu spektakulär, aber in Kenntnis der Wirkungen der beteiligten  Hormone Ghrelin und HGH vollauf nachvollziehbar.

Die Aktivitäten in der Essensphase, also das Essen und Trinken, können zwar von der Natur der Sache her nicht in der Phase des Schlafens fortgesetzt werden. Die Verdauung der im wachen Zustand verzehrten Nahrung ist aber zwangsläufig mit dem Beginn der Schlafphase nicht beendet. Es ist durchaus möglich – vielleicht sogar ganz normal – dass der Magen noch nicht nach der letzten Mahlzeit wieder leer geworden ist.Denken Sie nur, dass Sie zur normalen Dinnerzeit nach 19.00 Uhr eine Portion vom leckeren nicht gerade mageren böhmischen Schweinebraten gegessen haben. Eine solche Speise verlässt – allein für sich gesehen – den Magen erst nach etwa 8 Stunden.

Unbedingt sollte man darauf achten, abends nie so schwer und viel zu essen, dass der Magen beim Schlafenlegen prall gefüllt ist. Das würde das Tor zu üblen Beschwerden wie etwa einem Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre –Reflux – öffnen.

Ebenso wie die Speisen bei Schlafbeginn noch nicht ganz den Magen verlassen haben mögen, ist zu dieser Zeit die Verstoffwechslung im Dünndarm noch nicht komplett erledigt wie auch die Weiterarbeit an den Resten durch die Bakterien des Dickdarms.

Auch die weitere Nutzung der in der Essenspahase aufgenommenen Nahrung nach ihrer Verstoffwechslung , also innerhalb der Vereilungssysteme des Körpers, läiuft im Schaf weiter. Dazu gehört ja auch die Regeerierung des Körpers im Schlaf.