Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Die Kunst des Alterns

Erstellt von r.ehlers am Samstag 25. August 2018

Da kein Mensch unsterblich ist, hat jeder Mensch die sichere Perspektive der Beendigung seines Lebens durch den Tod – spätestens nach dem Durchleben seiner individuellen Altersperiode. Ob er überhaupt die Phase erreicht, ab der er nach allgemeiner Meinung als alt gilt, steht dagegen in den Sternen. Vor den Fortschritten der modernen Medizin war die Säuglingssterblichkeit die häufigste Todesursache. Kriege löschen immer wieder ganze Generationen junger Männer aus und tun dies in vielen Ländern noch heute. Seuchen wie Pest und Cholera waren weitere führende Ursachen, die die Menschen in großer Zahl vor Erreichen des Alters umbrachten.

Bild: Demografie-Portal.de

 

Heutzutage sind die Zivilisationskrankheiten, ernährungsbedingte chronische Krankheiten wie massives Übergewicht, Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Rheuma, schwere Allergien, Krebs, Alzheimer und Parkinson an die Stelle der schlimmen Seuchen getreten. Allerdings töten diese Krankheiten meist nur langsam, sodass immer mehr Menschen „ihre“ chronischen Krankheiten mit in ihr Alter hinein nehmen. Die Wissenschaft spricht dann im Gegensatz zur Lebenserwartung von einer verkürzten Gesundheitserwartung.

Die oberste Kunst des Alterns, die wir unseres privaten Glückes wegen erlernen müssen, ist es, uns von all diesen terminierenden Faktoren für ein langes gesundes Leben fern zu halten. Wir müssen insbesondere lernen, was unser Körper braucht, um uns richtig zu versorgen und körperlich, geistig und seelisch in Schuss zu bleiben. Mit der Fokussierung auf das private Glück ist nichts darüber gesagt, dass dies nicht auch das Streben nach dem Glück der anderen einschließt. Natürlich kann man niemand „in den Kopf gucken“, aber glaubt wirklich wer, dass der Besitz bedeutender Reichtümer angesichts des schreienden Elends der Mitmenschen eine sichere Grundlage für das höchst persönliche Glücksempfinden sein kann? Superreiche wie Bill Gates und Warren Buffet trennen sich schon zu Lebzeiten von großen Teilen ihres Vermögens. Menschen sind wie alle Primaten evolutionäre Hordentiere und damit naturgegebene soziale Wesen, deren individuelles Glückserleben ihre soziale Einbindung in eine überschaubare menschliche Gemeinschaft erfordert. Wir müssen zwar nicht alle die ganze Welt retten, ohne eine Einbindung  an zumindest einen kleinen Kreis von Mitmenschen geht es uns nicht gut. Hier spielen indes biologische Gegebenheiten hinein, die allein mit persönlicher Nähe nicht zu begreifen sind. Solange die subjektive Zufriedenheit anhält, denken wir kaum daran, dass diese entscheidend von der reibungslosen Funktion unserer zentralnervösen Steuermechanismen abhängt, allen voran der Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Oxitocin. Wenn sich dagegen die Welt grau verfärbt und die Depression aufzieht, ist es höchste Zeit, sich dieser Abhängigkeit bewusst zu werden und insbesondere die Weichen für die Ausschüttung des Wohlfühlhormons Serotonin zu stellen.