Wenn die Gewichts-Zunahme nicht gelingen will …
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 1. August 2018
Von: ……@…de]
Gesendet: Dienstag, 31. Juli 2018 14:08
An: rolfehlers.richtigessen@gmail.com
Betreff: Ernährungshilfe für meine Tochter – dringende Bitte
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Tochter … wurde aus der Klinik entlassen und muss und möchte an Gewicht zulegen.
Wir bitten um Ihre Hilfe, da wir als Eltern mit unserem Latein am Ende sind, wie dies professionell umzusetzen ist.
Wir haben eine Essplan aufgestellt, jedoch führt er nicht zum Erfolg. … hält zwar ihr geringes Gewicht, legt aber nicht zu, dass wir uns ALLE wünsche.
- Ich bitte um ihre fachmännische Unterstützung. Gibt es im Raum …von Ihrer Seite aus Ökonomtrophologen?
- Wie würden Sie vorgehen?
Mit freundlichen Grüßen
…
Meine Antwort:
Sehr geehrte Eheleute …,
ich habe selbst nie über die eigentlich allgemein bekannte Wege zum Zunehmen hinaus geschrieben. Ich habe auch bei anderen Autoren nur feststellen können, dass sie darin kein Problem sehen – von den bekannten Essstörungen wie der Bulimie einmal abgesehen, um die es hier wohl nicht geht.
Wenn es nur allgemein wichtig ist, körperlich mehr Substanz zu gewinnen, ist es bestimmt richtig zu essen, was einem von den Speisen, die in der Bilanz alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten, am besten schmeckt. Man sollte sich feste Essenszeiten einrichten, zu denen man dann einen natürliches Hungergefühl aufbaut. Das heißt, man sollte auf keinen Fall ständig essen und auch nicht zu mehr Gelegenheiten als den üblichen drei Hauptmahlzeiten.
Die Portionen dürfen gut sein, aber nicht übertrieben reichhaltig. Als Nahrung eignet sich normale Mischkost mit etwas Obst, mehr Gemüse, beides zum kleinen Teil auch roh, evtl. auch über ein Smoothie zu Beginn einer Mahlzeit. Keine Angst vor Fett, es ist ein wichtiger Geschmacksträger. Das Essen darf nicht fade schmecken! Gewürze und Salz nur gezielt einsetzen, damit der natürliche Geschmack der Nahrung (wieder) den eigentlichen Anreiz zum Essen gibt.
Da der Verbrauch der Nahrungsinhalte neben seiner Aufnahme das zweite große Kriterium ist ,ist dieser im Blick zu behalten. Viel Bewegung ist allgemein gut für die Gesundheit, es wirkt auch einem übertriebenen Fettaufbau entgegen. Abe der Aufbau der Muskeln, der ein gezieltes regelmäßiges Training (2 – 3 x die Woche etwa 1 Std.) braucht, ist zum Körperaufbau noch wichtiger. Muskeln wiegen mehr als Fett, ihre Arbeit hält alle Teile des Körpers gut in Schuss. Die körperliche Aktivität fördert insbesondere das Entstehen des entscheidenden natürlichen Hungergefühls.
Je nachdem was tagsüber zu erledigen ist, sollten die ersten beiden Mahlzeiten des Tages leicht sein, damit man nicht auf vollen Magen arbeitet oder sich intensiv bewegt. Die beste Zeit für das Körpertraining ist der frühe Morgen. Schwere Mahlzeiten mit viel Eiweiß (Eier, Fleisch, Fisch) passen am bestens Ins Abendessen. Wenn Ihre Tochter gegen 23.00 Uhr zu Bett geht, sollte sie danach keine substanziellen Mengen an Nahrung aufnehmen.
Da Sie mich anschreiben, gehe ich davon aus, dass Sie meine Erkenntnisse über den Aufbau des Wohlfühlhormons Serotonin durch den gezielten Verzehr einer kleinen Menge nativer Kost auf leeren Magen kennen. Gerade weil ich es selbst erlebt habe und in Tausenden von Fällen bestätigt erhielt, dass das Lebensgefühl hierdurch signifikant verbessert wurde, rechne ich damit, dass dort wo diese Methode anschlägt, viele weitere serotonerge Verbesserungen eintreten, die neben einer durchgehenden Wachheit tagsüber und gutem nächtlichen Schlaf auch positiven Einfluss auf das System von Hunger, Appetit und Sättigung ausüben. Es ist kein Aufwand festzustellen, ob im konkreten Fall auf diesem Wege die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und die Normalisierung des Hungergefühls tatsächlich eintritt. Schließlich genügt 1 El.. Mehl von Buchweizen, Hafer, Amaranth, Quinoa oder Kürbiskernen, den man zusammen mit 1 – 2 Glas Wasser auf leeren Magen aufnimmt. Wer übrigens frei von allen Ernährungsproblemen ist und sich ausreichend bewegt, spricht sinnigerweise weniger deutlich auf die genannten Wirkungen an. Offenbar ist es so, dass nur Störungen des komplizierten seerotonergen Systems behoben werden. Befinden sich die mentalen Steuersysteme dagegen im Lot, bedarf es der nativen Kost nicht. Da Ihre Tochter aber auf die bisherige sicher gut durchdachte Diät nicht angesprochen hat, rechne ich mit einer vorliegenden Grundstörung, auf die der Versuch mit der nativen Kost ansprechen sollte.
Ich wünsche viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Ehlers