Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Neues zu Vitamin D als Erkältungssschutz

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 21. Februar 2017

Bild: www.mgbahn.ch (Imken Touristik)

Vitamin D 3, das ja eigentlich ein im ganzen Körper aktives Gewebshormon ist, hat eine überragende Bedeutung für viele Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens. Daher habe ich immer wieder darüber geschrieben, zuletzt in www.essenspausen.com/vitamin-d-3-kurmaessige-substitution/.

Fast einhellig wird angenommen, dass Vitamin D3 gut ist für Haut und Knochen (gg. Ostheoporose), Krebs vorbeugt und am Ende sogar der Entstehung von Demenz entgegenwirken kann. Darüber, dass Vitamin D auch immer wieder als Erkältungsschutz gepriesen wurde, habe ich bisher nie berichtet, weil die Informationen dazu nicht eindeutig waren und weil ich wenig von Erfolgen halte, wenn nicht einmal eine Vorstellung davon existiert, welchen Wirkzusammenhängen sie diese zu verdanken haben.

Forscher der Queen Mary University in London um  Adrian Martineau ( doi: 10.1136/bmj.i6583) haben nun eine enorm fleißige Meta-Beobachtungsstudie angefertigt, die die Entwicklung von Erkältungen, Schnupfen, Bronchitis und Lungenentzündung bei unterschiedlicher Versorgung mit Vitamin D 3 bei mehr als 11.000 Patienten einbezieht. 

Das Ergebnis ist eindeutig:

  • Die Gabe von Vitamin D 3 ist auch bei Atemwegsinfektionen sehr vorteilhaft – aber es kommt auf die Ausgangssituation an!

Nur wenn ein schwerer Vitamin-D3-Mangel vorlag (Werte unter 25 Nanomol/l) traten messbare Vorteile ein. Außerhalb solch schweren Mangels ergab sich zwar eine statistisch etwas geringeres Riskio für Atemwegserkrankungen. Die errechneten 12 % Verbesserung sind für eine Beobachtungsstudie (im Gegensatz zu einer klinischen Studie) aber zu dürftig, um daraus den Schluss ziehen zu können, dass eine Intervention mit hohen Einheiten von Vitamin D 3 wirklich regelmäßig angezeigt wäre. Innerhalb dieses Rahmens stellten die Forscher fest, dass eine tägliche oder wöchentliche regelmäßige Substituion von Vitamin D 3 besser sei als eine schnelle Hochdosierung (bolus),besonders bei Kindern und alten Leuten.

Auch angesichts der neuen Erkenntnisse bleibe ich bei meiner Meinung,

  • dass man sich dessen bewusst sein soll, was man im Laufe des Sommers durch kluges Sonnenbaden an Vitamin D 3 aufbauen konnte
  • um ggf. im Winter ein paarmal eine Sonnenbank zu besuchen oder einmal mit einer kleine Kur mit oral aufgenommenen täglich etwa 2000 i.E. Vitamin D 3 nachzusteuern.

Die Wintersonne zählt dabei nicht mit, da sie bei uns in einem so ungünstigen Winkel einfällt, dass das entscheidende UVB-Licht gar nicht am Boden ankommt. Im Winter entblößt man ja auch kaum jemand die Mindestfläche von etwa 20 % der ganzen Oberhaut, ohne die sich kaum Vitamin D 3 bildet. Daher gibt es auch für Menschen im sonnigen Süden keinen Vitamin D-Aufbau, wenn sie die geschlossenen Räume kaum verlassen und sich auch im Sommer nur fast voll bekleidet draußen aufhalten.