Minimumgesetz und der Sinn der Nahrungsergänzungen
Erstellt von r.ehlers am Sonntag 11. Dezember 2016
Als ich das jedem Betrachter gewiss auf Anhieb einleuchtende aber in Vergessenheit geratene Minimumgesetz beschrieb (www.essenspausen.com/das-vergessene-minimumgesetz/), dachte ich bereits daran, dass eine verbreitete Anwendung dieses einfachen logischen Prinzips in unserer Gesundheitsgesellschaft zu einer substanziellen Reduzierung der Ausgaben für Nahrungsergänzungsmittel führen sollte.
Muss man es sich nicht dreimal überlegen, ob man wie heute sehr häufig üblich ohne besondere Veranlassung einzelne Inhaltsstoffe von Lebensmitteln ergänzend zur üblichen Ernährung aufnimmt. Weiss man nicht, was im metabolischen System wirklich an Inhaltsstoffen fehlt, beispielsweise gerade Vitamin D, Vitamin B 1, B 10, die Aminosäuren Phenylalanin oder Tryptophan oder Peptidhormone wie Melatonin oder Serotonin im Körper oder im Gehirn, steht man doch wie ein Blinder vor der Aufgabe, auf einem Gemälde fehlende Farben zu benennen (z.B. auf dem Bild „Blau“,das 1955 auf der Dokumenta in Kassel ausgestellt war und außer einem einheilichen Blau keine anderen Farben oder Strukturen hatte).
Auch auf einem Gemälde stehen meist einzelne Elemente in Verbindung zu anderen. Solche Wechselwirkungen sind beim Menschen in Körper und Geist auf so komplexe Weise gegeben, dass die überzeugten Ganzheitsmediziner (Holisten) es sogar wortwörtlich mit dem Satz nehmen, dass alles mit allem verbunden sei. Das ist weit übertrieben,vgl. http://www.essenspausen.com/ganzheitlich-sinn-und-unsinn/. Wie aber kann ich z.B. die benötigte Art und Menge an Calzium ohne Rücksicht auf den Stand von Kalium, Vitamin D 3 und Vitamin K im Körper bestimmen? Wie kann ich bei dem gerade gesondert beschriebenen Mittel Homeo K Trio von Dr. Klinghardt die Wirkung des eingesetzten Melatonins vorhersehen, wenn ich nichts über den Status von Serotonin und GABA weiß, die doch alle zusammenarbeiten?!
Wesentlich mehr weiß man, wenn man einen Ernährungsmediziner aufsucht, der vom Labor Blut, Urin und Stuhl überprüft. Dann wird wenigstens der Level der meisten für unsere Gesundheit besonders wichtigen Nahrungsinhaltssstoffe gemesssen und bei Interesse auch das Maß eventueller Vergiftungen. Das aber ist für die meisten Menschen viel zu teuer, Jede überprüfte Substanz muss beim Labor und beim Arzt einzeln bezahlt werden. Im Einzelfall kann das schon mal 50,00 € je Stoff ausmachen.
Die Wirkzusammenhänge der Tausende hauptsächlich mit der Nahrung in den menschlichen Körper kommenden Substanzen sind auch ganz ohne Berücksichtigung des philosophischen Konzepts des Holismus so ungemein komplex, dass nicht nur Laien, sonden auch Ärzte und Wissenschaftler sie bis heute nicht vollständig verstehen. Aber die Wissenschaft lernt ständig hinzu. Da die medizinischen Experten und Ernährungsberater an der Quelle sitzen und da sie vorbereitet sind, auch die Signale zu erkennen, die vom menschlichen Körper ausgehen, sollte man sich ihnen in der Entscheidung zugunsten der Nutzung von Nahrungsergönzungen anvertrauen.
Den richtigen Experten zu finden, ist nicht leicht. Viele Ärzte wissen sehr wenig über die richtige Ernährung. Schlimmer noch sind die, die nur auf das Geld ihrer Patienten aus sind. Nicht jede I.G.E.L.-Leistung muss unsinnig sein, viele Nahrungsergänzungen sind es aber doch, wenn bei ihrer Auswahl der persönliche Vorteil des Beraters im Vordergrund stand. Manchen wertvollen Hinweis kann auch ein Apotheker geben. Die richtige Ernährung ist aber nicht ihr Hauptfach, obwohl Nahrungsergänzungen eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen sind.
Der beste Berater ist natürlich unsere eigene Natur. Leben wir im Einklang mit den von der Natur für Wesen unserer Art geschaffenen Bedingungen und Möglichkeiten, kriegt unser Körper alle Stoffe, die er braucht und setzt sie ganz ohne unser Dazutun ganz zu unserem Vorteil ein. Da kann ich nur noch einmal die öffentliche Ernährungsberatung -Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V./DGE – loben, die zu Recht fordert, dass wir unseree Nahrung vielseitig und abwechslungsreich bestimmen sollen und auch, dass ein ausreichendes Maß an Bewegung hinzukommen muss. Leider ist die DGE auf einem Ohr taub, indem sie nicht versteht, dass die katastrophale Fehlernährung unserer Tage gar nicht durch die Auswahl der Nahrung mit und ohne Ergänzung gesteuert werden, sondern durch die unsinnige nachlässige Essweise unserer Zeit.