Zähneknirschen ist angeblich nicht heilbar
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 10. November 2016
Bild: berliner-zahnzentrum.de
Die Reporterin Tanja Wolf von der Süddeutschen Zeitung hat einmal die mit den Problemen des insbesondere nächtlichen Knirschens mit den Zähnen (Bruxismus) über die medizinische und gesundheitspolitische Bedeutung dieses Phänomen befragt. Ihre Hauptinterviewpartnerin ist die Privatdozentin Dr. Ingrid Peroz von der Charité in Berlin, die die Koordinatorin mehrerer Fachgesellschaften aus Zahnmedizin und Psychosomatik ist, die gemeinsam bis 2018 Leitlinien für die Behandlung der Störung erstellen wollen.
Der SZ-Beitrag 9.11.2016 namens „Es knirscht“ ist bei Interesse gegen ein Entgelt oder ein Abonnement über die Homepage der Zeitung abrufbar ist. Im Untertitel wird der wirklich spektakuläre Tatbestand herausgestellt, der bisher nur absoluten Insidern bekannt war:
„Wer im Schlaf die Zähne aufeinander presst, bekommt immer öfter einen Gebissschutz verordnet.
Die gesetzlichen Krankenkassen geben mittlerweile eine Milliarde Euro jährlich dafür aus.
Lohnt sich das?“
Dazu kommen die pro Person gewiss höheren Ausgaben der privat Versicherten. Bis zu 18 % aller Kinder und bis zu 6 % der Erwachsenen leiden regelmäßig unter dieser Störung. Man hat festgestellt, dass das Zähneknirschen im Leben fast aller Menschen mal auftaucht, aber nicht immer lange bleibt. Ich selbst habe jahrzehntelang in meinen nächtlichen Traumphasen mit den Zähnen geknirscht und damit sogar meine Frau aufgeweckt. Erst als ich im Jahre 2000 den Weg fand, dieses Verhalten ein- und für allemal zu beenden, verstand ich auch, woher die Störung bei mir gekommen war (s. zum ähnlichen Problem der „Gewaltschläfer“ den Beitrag http://www.essenspausen.com/gewaltschlaefer/).
Die Frage, ob sich die wahnsinnigen Ausgaben für die teuren Aufbissschienen lohnen, muss man nach meiner Meinung im engen Zusammenhang mit der Frage nach der möglichen ursächlichen Beseitigung des Fehlverhaltens sehen. Nach den Ermittlungen der SZ gibt es zwar eine Empfehlung, die Hilfe nicht nur beim Zahnarzt zu suchen, sondern auch eine Schlaf- und Entspannungsberatung aufzusuchen. Eine Therapie gibt es danach aber nicht. Zwar gäbe es Studien, die zeigten, dass eine Verhaltenstherapie das nächtliche Zähneknirschen reduziere,
- doch sei die Langzeitwirkung umstritten.
Durch das Aufeinanderpressen mit bis zu 80 kg Druck und das Reiben der Kauflächen gegeneinander kommt es zu schweren Zahnschäden, deren Beseitigung ohne Zweifel teurer ist als die Verordnung des Gebissschutzes. Zweifellos ist eine Therapie durch einen Schlaf- oder Verhaltenstherapeuten, die ja viele Sitzungen erfordert, der teuerste Weg von allen.
So eine nachts zu tragende Schiene kostet immerhin 300,00 €, die von allen Kassen übernommen wird. Sie haben`s ja. Komplett beseitigt wird das Zähneknirschen allerdings damit nicht. Die Erfolgsquote liegt bei 50 %. In einigen Fällen verstärkt die Schiene sogar den Drang zum nächtlichen Zähneknirschen!
Das Gesundheitswesen setzt praktisch allein auf die symptomatische Behandlung durch den Einsatz der teuren Aufbissschienen. Als einzige mögliche Ursache für das störende Knirschen im Schlaf wird allgemein der Stress genannt. Dem Thema geht aber niemand gründlich nach. Wenn man aber doch weiß, dass das Stresskontrollhormon Serotonin zentralnervös die sich durch die stressauslösenden Hormone Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin und Testosteron aufbauende Stresskaskade auflöst, erkennt man, welcher Wahnsinn es ist, das Geld der Krankenversicherten für solche Maßnahmen aus dem Fenster zu werfen, die an den Ursachen der Entstehung der Krankheit einfach vorbei gehen. Unser in die medizinischen Sparten aufgeteiltes Gesundheitswesen steht sich selbst in mehrfacher Hinsicht selbst im Wege, wenn es um die Berücksichtigung solcher Erkenntnisse geht.
Welcher Zahnarzt kennt sich schon mit der Hormonlehre aus (Endokrinologie). Aber auch die Schlafforscher suchen ihre Erkenntnisse ohne Berücksichtigung des mächtigen Einflusses der Hormone auf den Schlaf. Von der Verhaltenstherapie wollen sie meist schon gar nichts wissen. Alle zusammen sehen sich nicht in der Lage, sich mit Erkenntnissen überhaupt zu befassen, die nicht auf den ihnen beigebrachten evidenzbasierten Wegen (randomisierte Doppelblindstudien) zustande gekommen sind. Erfahrungen aus der Praxis spielen keine Rolle, selbst dann nicht, wenn sie unübersehbar sind.
In diesem System kann es keine Rolle spielen, dass ich als Nichtmediziner am eigenen Leib erlebt habe, wie ich durch den regelmäßigen Verzehr nativer Kost auf leeren Magen ohne sonstiges Dazutun von einem Tag auf den anderen dazu kam, problemfrei einzuschlafen, gut durchzuschlafen, bestens erholt aufzuwachen und die Nacht ganz ohne Apnoe und eben auch das störende Zähneknirschen zu verbringen. Es kann auch nicht gelten, dass ich Tausende von Nutzern nativer Kost und auch Hunderte von Therapeuten angehört habe, die über ähnliche Erfahrungen berichten. In diesem System darf es auch keine Rolle spielen, dass sich die Erklärung für der körpereigene Aufbau des Botenstoffes Serotonin durch den Verzehr nativer Kost, so wie ich es veröffentlicht habe, fast von selbst erläutert. Wenn sich wenigstens e i n Institut gefunden hätte, mit seinen Möglichkeiten einfach die zerebralen Serotoninstände im Liquor vor und nach dem Verzehr nativer Kost auf leeren Magen zu messen!
Die Wirkungen der Hormone werden nicht nur durch ihre biochemischen Eigenschaften bestimmt, sondern unterliegen auch mentalen und psychischen Einflüssen. Ich rechne damit, dass dann, wenn die Wissenschaften endlich ihre Hausaufgaben machen, erkannt wird, dass Verhaltenstherapie und Endokrionolgie gemeinsam zeigen können, dass Bruxismus nur eine der vielen Auswirkungen von unkontrolliertem Stress sind und dass diese Störung von ihnen ohne großen Aufwand endgültig behoben werden kann.