Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Bad- und Duschrituale

Erstellt von r.ehlers am Montag 14. November 2016

Über Sinn und Unsinn des Einsatzes von Hautpflegemitteln habe ich wiederholt geschrieben. Das Thema der bloßen Reinigung von Haut und Haaren blieb immer etwas außen vor. Der Grund ist nicht der, dass es zu unseren Bad-und Duschritualen etwa nichts zu sagen gäbe, sondern dass dies auf überzeugende Weise längst geschehen ist. Alles was ich dazu nur beitragen kann, ist, nachdrücklich auf die geradezu  revolutionäree aber absolut berechtigte Kritik an unseren Gewohnheiten durch die Friseurmeisterin Susanne Kehrbusch hinzuweisen. Dem Buch und seinen Inhalten gebührt eine viel größere Verbreitung. Es ist bestimmt für viele Menschen eine geeigneter Lektüre in den ruhigen Tagen über Weihnachten!

 

Alles klar mit Haut & Haar

„Alles klar mit Hautt & Haar“, 188 S., 16,80 €, Emu-Verlag, 9.Aufl. 2013.

Susanne Kehrbusch weist überzeugend nach, dass wir uns alle unter der „Anleitung“ der Hersteller der fast ausschließlich hautschädigenden Reinigungsprodukte tagtäglich unsere Haut (kopfhaut inklusive) beschädigen. Natürlich gibt es da keine ehrliche Hinführung zum richtigen Verhalten, sondern allein die im Geschätsinteresse liegende Werbung, die keinen Unterscheid zwischen Gut und Böse kennt.

Obwohl der Ratgeber von Susanne Kehrbusch keineswegs an der Obefläche bleibt, sondern gründlich auch die biochemischen Zusammenhnge erläutert, ist das Buch von jedermann schnell und leicht zu lesen.

Die wichtigste Erkenntnis, die uns Susanne Kehrbusch nahe bringt ist,

  • dass bei der Hautrenigung Weniger Mehr ist

Wir Menschen in den Industrienationen sind es gewohnt täglich die gesamte Oberhaut des Körpers gründlich mit Wasser und Waschmitteln mit dem pH-Faktor 7,0  zu bearbeiten. Der Wiederaufbau des natürlichen Säureschutzmantels mit dem nötigen pH-Wert von 4,5 bis 5,5 braucht im Minimum 24 Stunden. Das tägliche Waschritual braucht die höhere Säurekonzentration, hinterlässt aber Opfer, die tatsächlich nie in ihrem Leben einen intakten Hautschutz haben!

Dabei braucht ein Mensch, der am Schreibtisch arbeitet oder im Verkauf, für die Beseitigung des täglich entstehenden normalen Schmutzes und Schweißes keine reinigenden Substanzen. Wasser allein genügt.Kehrbusch erinnert daran, dass jeder Hundefreund weiß, dass sein Tier krank wird, wenn er es zu oft badet.

Die Haarwäschen sollte eine Reinigung der Kopfhaut sein, Dazu eigenen sich aus gesundheitlichen Gründen nur Shampoos mit ganz geringen Tensiden. Im Übrigen sollte die tägliche Reinigung meschanisch mit Kamm und Bürste erfolgen. Kehrbusch erinnert daran, dass der bekannte Ganzheitsmediziner Dr. Otto Bruker sein Leben lang kein Shampoo an sein Haar ließ und doch bis ins höchste Alter immer ein gepflegtes sauberes Haupthaat vorwies.

Kein gutes Haar lässt die Autorin an den chemischen Inhaltsstoffen der meisten Haut- und Haarpflegeprodukte, natürlich auch an den Tönungs- und Färbemitteln.

MIr aus der Seele spricht Susanne Kehrbusch über den entscheidenden Einfluss der richtigen Ernährung auf die Gesundheit der Haut (S. 137 f.),  wenn sie da auch nicht bis in alle möglichen Tiefen geht. Ihr Thema ist ja die Abwehr gegen die übertriebenen und unnatürlichen  Waschzeremonien und die Rückkehr zu einem vernünftigen äußeren Waschverhalten.

Kalt- und Warmduscher

Schon die Römer, die begeisterte Nutzer ihrer Thermen waren, aber auch die Saunagänger aller Welt und die Freunde der Kneipp’schen Wasseranwendungen schwören auf die gesundheitliche Wirkung der Abschrevkung durch kaltes Wasser. Ich habe auch schon gerätselt, ob das subjektive Gefühl des besonderen Wohlbefindens, das von allen Beteiligten festgestellt wird, vielleicht auch damit zu tun hat, dass der plötzliche Kältereiz ein Signal zum körpereigenen Aufbau des Temperaturkontrollhormons und zugleich Wohlfühlhormons Serotonin abgibt. Sicher ist, dass jeder stolz ist, der sich erfolgreich überwindet und sich und der Welt zeigt, wie mutig er doch ist. Ähnlich ist das ja auch bei dem Eisbaden (vgl. http://www.essenspausen.com/wp-admin/post.php?post=1607&action=edit). Im Übrigen gibt es nur plausible Hinweise auf eine erotonerge Tätigkeit, allerdings sind Schäden durch solche Rosskuren auch nicht bekannt.

Die Anhänger der Abhärtung durch Kälte gehen unisono davon aus, dass der Kä#lteschicok „das Immunsystem“ stärke. Auch dafür hat es nie einen sicheren Beweis gegeben. Jetzt aber haben Forscher aus den Niederlanden an mehr als 3000 Teilnehmern gründlich untersucht, ob der Kälteschock beim Kaltduschen wirklich der Gedundheit dient. Es zeigte sich aber zwischen den Gruppen der Kalt- und Warmduscher kaum ein messbarer Unterscheid in der Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten in den der Studien folgenden Monaten.