Tischsitten einzuhalten ist klug und gesund
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 8. September 2016
Etikette-Seminar der KniggeAkademie (www.knigge-akademie.de)
Die Tischsitten sind ein wichtiger Teil der Benimm-Regeln, die nach der Überzeugung ihrer größten Befürworter kulturelle Werte darstellen, durch deren Beachtung sich Menschen privilegierter Klassen von anderen abheben. Also nur Gehabe und Getue?
Oder gibt es handfeste gesundheitliche Vorteile, wenn man sich beim Essen und Trinken an sozial anerkannte Regeln hält?
Es ist durchaus klug, die in der Gesellschaft, in der man sich bewegen will, anerkannten Benimmregeln einschließlich der Tischsitten zu lernen, damit man sich dort bewegen kann ohne aufzufallen. Das ist eine Frage der klugen Lebengestaltung. Wer sich mit einflussreichen potenziellen Kunden mit hohen Vorstellungen von ihrem eigenen gesellschaftlichen Rang an ihrean einen Tisch setzen will, muss man sich so benehmen können, wie diese es von einem erwarten.
Bild: The Weaver
Stäbchen, Porzellanlöffel, Teelöffel, Esslöffel, Gabel, Messer, Fischmesser
Für den Erfolg der Ernährung ist es aber ohne jede Bedeutung, ob man mit den Fingern oder einem Bestesck oder Stäbchen isst, ob man Kartoffeln mit dem Messer schneidet, beim Essen mit dem Besteck herumfuchtelt oder den Mund zum Teller führt als dass man die die Speisen mittels Gabel oder Löffel zum Munde führt. Auch ist es eins, ob man mit vollem Munde redet, beim Essen schmatzt oder furzt. Wie unwichtig das ist, sieht man schon daran, dass das in einem Lande verpönter Verhalten in anderen Ländern gerade erwartet wird. Der Luther zugesprochens Spruch
„Was rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmacket?“
gibt allerdings nicht das Verhalten der feinen Kreise zu seiner Zeit wieder. In anderen Ländern aber geht selbst so etwas. Es kann daher nicht darum gehen, ob der eine oder andere Benimmkodex beim Essen richtig ist.
Es geht darum,
- dass man überhaupt sozial anerkannte Regeln beim Essen hat und sie beachtet.
Ob man nun häufig allein isst oder nur in Gemeinschaft, Essen und Trinken ist ein soziales Phänomen, wie wir Menschen eben von der Regel her auch in Gemeinschaft auf Nahrungsbeschaffung gehen und die Speisen gemeinsam zubereiten. Damit das Essen in Gemeinschaft harmonisch ablaufen kann, ist es erforderlich, dass sich alle Beteiligten bei Tisch so bnehmen, wie es allgemein von ihnen erwartet wird.
In China und einigen andern Ländern beispielweise ist es verpönt, beim Essen in der Runde das Gespräch auf Politik oder Geschäfte zu lenken. Streit gehört überall nicht an den Tisch, weil der den Essern „auf den Magen schlagen“ könnte.Ruhe und Frieden bei Tisch zu bewahren und die Aufmerksamkeit bei der nahrungsaufnehme zu lassen, hat damit auch eine gesundheitliche Komponente.
Und dann kommen die Langnasen aus dem Westen ins Reich der MItte, halten die festen Essenszeiten nicht ein und reden pausenlos vom Geschäft!
Eine Sonderregelung gilt in Indien und den arabischen Ländern, in denen man sich nach dem Stuhlgang mit der linken Hand mit Sand abwischt, muss man sich anpassen und darf die linke Hand nicht beim Essen benutzen.