Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

„Man hat bei mir einen niedrigen Serotoninspiegel festgestellt!“

Erstellt von r.ehlers am Samstag 1. Dezember 2012

 

Als ich im Jahre 2000 begann, danach zu forschen, wie der fleißige Neurotransmitter Serotonin im Gehirn an seine  Arbeit gebracht werden kann, hatten die Wissenschaften, voran die Endokrinologie und die Neurowissenschaften , ihre Arbeit zur Erkundung seiner mentalen und körperlichen Wirkungen bereits getan. Die Fachkreise wissen seither positiv, dass es sehr vielen Menschen regelmäßig an diesem Botenstoff mangelt und dass sich das nachteilig auf die vielen Aufgabengebiete von Serotonin  auswirkt, natürlich auch bei der Eindämmung des Hungers.  Da Serotonin  zudem noch den Einsatz der wichtigsten anderen Neurotransmitter steuert, betreffen die nachteiligen Folgen mehr  oder minder das gesamte Gehirngeschehen.

Die deutsche Öffentlichkeit wusste davon fast nichts.  Nur besonders Betroffene (Depression, Migräne, Panikattacken, Angst- und Zwangsstörungen, kriegten mit, dass sie obskure „Serotoninaufnahmehemmer“ (SSRI) und andere Psychopharmaka verschrieben bekamen, die mit Serotonin irgendwie zu tun hatten.  Von den Möglichkeiten, den Serotoninaufbau selbst zu fördern, erfuhren sie absolut nichts. Es gab und gibt ja auch heute  keine Arzneimittel, die  für mehr Serotonin im Gehirn sorgen.  Die mit den Amphetaminen verwandten Arzneimittel  nehmen trotzdem einen Einfluss auf die Höhe des Serotoninspiegels. Sie sorgen nämlich dafür, dass dieser Botenstoff nach der Abgabe seiner Informationen an den Übergabestellen zwischen den Nerven (Synapsen)  nicht – wie eigentlich von der Natur vorgesehen – alsbald wieder ins System  zurückgenommen oder abgebaut wird. Das ist mit der Hemmung der Wiederaufnahme gemeint. Die Fülle der originären Wirkungen des Neurotransmitters Serotonin werden damit allerdings nicht erbracht.

Unser Rechtssystem macht gegenüber gesundheitlich relevanten Informationen heutzutage auf praktisch allen Ebenen „dicht“, d.h. es sucht jede Information darüber, die nicht in einem streng staatlich kontrollierten Verfahren „hinreichend wissenschaftlich gesichert“ ist, einfach zu unterbinden. Seit der Health Claims Verordnung gilt das auch für alle Wirkungen, die vom Verzehr von Lebensmitteln ausgehen. Außer den durch Systemstörungen Betroffenen erfährt daher kaum jemand etwas darüber, wie Serotonin im Kopf auf den Plan gebracht werden kann, bis vielleicht einmal diese Nachweise erbracht sind.  Aber wer hat denn das Geld für solche Studien? Meine Rückfragen bei Pharmaunternehmen  haben ergeben, dass n erst ab einem Etat von 1 Million Euro an die Erstellung geeigneter Studien gedacht werden kann. Und wenn dann noch jeder Konkurrent  darauf zurückgreifen kann, hat  natürlich niemand Freude daran, so viel Geld auszugeben!  Auf der anderen Seite  wäre es  aber auch unerträglich, wenn noch mehr als heute schon Lebensmittel patentierbar wären.

Wie ich leidvoll erfahren habe, will „die Industrie“ aber ganz offensichtlich gar nicht, dass das Wissen um den zentralnervösen Aufbau von Serotonin -ganz ohne alle Medikamente – publik wird. Im Beitrag  „Viele Wege zum Serotonin“ habe ich auf dieser Plattform und in meinen Büchern bereits geschildert, wie sich die Kliniken weigern, zu kooperieren:  http://www.essenspausen.com/viele-wege-zum-serotonin/ . Natürlich weiß jeder, dass langfristig die Nutzung von Serotonin-Medikamenten zurückgeht, wenn der natürliche Stoff selber kaum noch einem Menschen fehlt. Denken Sie nur, wie die Umsätze mit den Medikamenten zurückgingen, wenn all die psychischen Störungen, die mit der Fehlversorgung mit Serotonin einhergehen, wegblieben!

Wenn Sie diese Zusammenhänge kennen, können Sie sich auch vorstellen, wie ich darauf reagiere, wenn mir jemand sagt, sein Arzt hätte bei ihm einen niedrigen oder einen hohen Serotoninspiegel  festgestellt. Man muss wissen, dass es Serotonin als Gewebshormon (mit derselben chemischen Formel)auch im Körper (Blutplättchen, Verdauungsapparat, Lunge) gibt. Davon werden im Durchschnitt sogar 10 mg gebraucht. Dass es daran mangelt, ist übrigens sehr selten. Im Gehirn brauchen wir täglich nur etwa  0,1 mg Serotonin. Dieses wird aber ausschließlich im Gehirn  selbst aufgebaut (Raphe-Kerne im Stammhirn). Aus dem Körper kann es nämlich wegen der Blut-Hirn-Schranke nicht ins Gehirnwasser dringen, weil  sein Molekül viel zu groß ist. Die Serotoninspiegel im Körper und im Gehirnwasser sind daher regelmäßig ganz verschieden, sie beeinflussen sich auch nicht wechselseitig.  Da eine Lumbalpunktion ein durchaus belastender Eingriff ist, wird niemand sie aus Neugier wegen der Höhe des Serotoninspiegels veranlassen.

Lumbalpunktion – sv.wikipedia.org-

Erzählt mir daher jemand, dass man bei ihm einen niedrigen Serotoninspiegel festgestellt hätte, muss ich ihn darüber aufklären, dass er ohne Frage nur den Wert aus dem Körper erhalten hat. Der kann hoch sein, während er sich wegen des Mangels am „Wohlfühlhormon“ Serotonin richtig elend fühlt und beispielsweise  tagsüber immer müde ist und nachts nicht schlafen kann.