Der Weg der Nahrung durch den Körper
Erstellt von r.ehlers am Samstag 16. April 2016
In meinen Büchern und in den Beiträgen zum Grundwissen habe ich ausführlich die spannenden Wege unserer Nahrung durch den Körper beschrieben. In vielen Gesprächen, die ich mit Lesern führe, stelle ich aber fest, dass auch dann, wenn die wichtigsten Schritte einmal verstanden waren, für unseren richtigen Umgang mit dem Essen und Trinken unversichtbar wichtige Umstände nicht präsent sind – und daher von dem meisten nicht beachtet werden.
Ich sehe daher einen Bedarf an einer ganz knappen Darlegung der wichtigsten Abläufe mit der Betonung, der für das alltägliche Leben besonders wichtigen Umstände. Ich beschränke mich dabei nur alf das Allerwichtigste.
Mit Ausnahme der Nahrungsaufnahme, dem Kauen und Schlucken und der Ausscheidung der Exkremente vollziehen sich all diese Schritte ohne unser Dazutun. Aber unser Verhalten in der Nahrungsauswahl, ihrer Behandlung in der Küche, unsere Essweise und unser gesamtes Lebensverhalten, das rückwirkt auf den laufenden Bedarf an Nahrung, beeinflusst sie indirekt doch. Sich einfach nur darauf zu verlassen, dass unsere Natur schon alles regelt, wenn wir das essen, was uns vorgesetzt wird, allein mit dem erklärten Ziel, dass es uns schmeckt und wir satt werden, ist ziemlich dumm.
Jeden Tag des Lebens …
(1) Essen und Trinken
Natürlich müssen wir unser Essen und Trinken klug auswählen. Wir brauchen Energieträger (Kphlenhydrate, Fette und hilfsweise auch Eiweiße), um unsere Körperenergie aufbauen zu können. Auch dafür, aber auch für ungezählte biochemische Vorgänge im Körper brauchen wir jeweils eine ausreichende Menge von einer Unzahl von Vitalstoffen, die wir mit den Lebenmitteln erhaltenen (Aminosäuren, Fettsäuren, Glykonährstoffe, Enzyme, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre, aber oft auch unverzichtbare Nebenstoffe). Mehr oder minder feste Nahrung wird gegessen, Flüssigkeiten und gut verflüssigte Nahrung wird getrunken.
(2) Abgabe von Flüssigkeiten und flüssigem Nahrungsbrei an den Dünndarm
Mit dem Speichel gleiten auch relativ trockene Nahrungsbrocken in den Magen. Aber nur wenn sie entweder im Mund fein zerkleinert und verflüssigt sind oder durch Bearbeitung im Magen auf Partikel mit einer Durchmessergröße von weniger als 3 mm verkleinert sind, können sie mit den Flüssigkeiten aus dem Magen überhaupt in den Dünndarm gelangen. Dabei gibt es neben dem normalen Weg der umfänglichen Bearbeitung der Nahrung nach dem festen Programm des Magens, das in Abständenvon genau 3 Minuten einen nur kleinen Teil des Mageninhalts in den Dünndarm spritzt, ein von der Enährungswisenschaft und der Gastroenterologie bisher viel zu wenig beachtetes Sonderprogramm für Nahrung die auf leeren Magen aufgenommen wird: Flüssige Nahrung, die von vornherein keine oder nur gut zerkleinerte Partikel beinhaltet, wird, wenn es bei einer kleinen Menge bleibt, nicht der Bearbeitung nach dem Magenprogramm unterzogen. Sie läuft entlang der inneren Kurvatur des nach rechts unten zum Darmeingang gebogenen Magens in den Vorraum des Magenpförtners und von dort aus ohne Störung durch den in dieser Ruhephase immer ganz relaxierten Magenpförtner hindurch.
(3) Verstoffwechslung der Nahrung im Dünndarm
Während im Mund und Magen fast nur vorbereitende Vorgänge stattfanden, kommt es alsbald nach dem Eindringen der Nahrung in den Zwölffingerdarm wirklich darauf an: Jetzt wird alle Nahrung gleich welcher Art -soweit überhaupt möglich- verstoffwechselt.Hier gilt wieder eine Besonderheit, die in der Ernährungspraxis auch viel zu wenig beachtet wird: Die Zellen pflanzlicher Rohkost (Salate, Müslis, etc.) die nicht ungemein gründlich mit den Zähnen zermahlen worden sind (tut praktisch niemand!), geben ihren wertvollen Inhalt nicht frei. Dieser fängt bald an zu faulen und gibt giftige Fäulnisgase frei. Der Salast- und Körneresser, der glaubt, das Richtige für seine Gewsundheit getan zu haben, geht also mit den benötigten Vitalstoffen leer aus und vergiftet sich auch noch.
Dabei hätte er nur dieselbe Nahrung fein vermahlen müssen (ggf. nach vorheiger schonender Trocknung)! Nimmer er sie gar in kleiner Menge auf leeren Magen auf und achtet darauf, dass dabei auch eine gute Menge an faserreichen Samenstoffen ist, hat er den vollen Nutzen nativer Kost und erährt sogar den körpereigenen Aufbau des Botantoffes Serotonin aufgrund des duech diese Essweise ausgelösten intensivhen Verstoffwechslungsreizes.
Wer laufend ohne Einhaltung längerer Essenspausen isst, läuft Gefahr, seinen Verdauungstrakt zu überfordern.Der Darm braucht auch einmal Ruhe vor der harten Verdauungstätigkeit wie auch der Mensch insgesamt, der durch die belastende Arbeit der Verdauungaorgane, vorab des Dünndarms, unweigerlich müde wird. Darum soll man doch auch Arbeit und Essen trennen!
Wenn er dann noch mehr auf Masse als auf Klasse achtet und ihm trotz reichkichen Essens Vitalstoffe fehlen, rechne ich damit, dass das allgemeine Essverlangen im Egebnis zu groß wird. Ich sehe zwar nicht, dass unsere Körper eine regelrechte „kulinarische Körperintelligenz“ hätten, aber deutliche Unterversorgungen können Schäden erzeugen, die eine Nachfrage nach den fehlenden Stoffen auslösen können.
Wer nie auf den wirklich leeren Magen isst, nutzt die Kapazität seines Dünndarms nur etwa zu einem Fünftel. Von den Experten ist immer wieder zu hören, dass der Dünndarm schon auf nur wenig mehr als seinem ersten Meter alle Nahrung verstoffwechsle. Dass die reestlichen gut vier Meter Darm dann gar nicht zur Aktion kommen, erwähnen sie nicht. Sie fühlen sich mit dieser Angabe auf der absolut sicheren Seite, weil sie genau das mit ihren Untersuchungen des Darms nach der Nahrungsaufnahme immer wieder festgestellt haben. Das stimmt indes nur für den Fall, dass die Nahrung zuvor langatmig im Magen bearbeitet wurde und nur in kleinen Portiönchen in den Dünndarm hineingespritzt wird. Wenn nur so gegessen wird, bleiben die größeren Teile des Dünndarms (Jejenum, Ileum) , die doch auch die zur Verstoffwechslung der Nahrung voll geeigneten Zotten und Mikrozotten haben, untätig. Ich bin mir nicht sicher, dass sie bei konsequent falscher Essweise nicht nach und nach ihre Leistungsfähigkeit einbüßen.
Ganz ohne rohe Kost oder zumindest sehr enzymschonende Behandlung der Nahrung (Wok) wird es den meisten Menschen zu schaffen machen, dass ihre körpereigene Ausschüttung von Verdauungsenzymen über Bauchspeicheldrüse und Leber nicht ausreicht. Sobald der Mensch nämlich ausgeawachsen ist, nimmt diese Enzymprouktion von Jahr zu Jahr ab. Im Alter ist sie bis auf ein Zehntel der alten Menge reduziert. Ohne Nahrungsenzyme geht es dann unweigerlich mit der Gesundheit bergab.