BDNF: körpereigener Serotoninaufbau bestätigt
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 11. Februar 2016
Gegenüber dem Stand der Erkenntnis in der Frage der Funktionen des Botenstoffes Serotonin und seines natürlichen Aufbaus, den ich im Jahre 200o beim Eintauchen in die Wunderwelt der Biochemie und Endokrinologie vorfand, gibt es heute neue Erkenntnisse, die zwar zeigen, dass die Materie noch sehr viel komplexer ist als bisher sichtbar war, die aber die Ergebnisse der intensiven Beforschung des noch 1990 kaum bekannten Schlüsselhormons Serotonin in den 90er Jahren („Hormone of the Nineties“) wesentlich absichern.
Leider gibt es nicht eine einzige Abhandlung über die Bedeutung der von mir entdeckten Erzeugung eines intensiven Verstoffwechslungsreizes durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen und des dadurch ausgelösten zentralnervösen Aufbaus von Serotonin (wegen seiner Aufgabe zur Esskontrolle). Aus dem neuen Wissen über den durch körperliche Ausdauerarbeit ausgelösten Serotoninaufbau ergeben sich aber direkte Hinweise auf die Richtigkeit auch dieser Annahme.
Man muss wissen, dass nur etwa 15 % der Bevölkerung regelmäßig ein mindestens 30 Minuten andauerndes Körpertraining absolviert oder eine vergleichbare ununterbrochene sonstige Körperasrbeit, etwa am Arbeitsplatz, erbringt. Nur sie erleben, dass sich nach den wachsenden Beschwerden und des Müdewerdens durch die starke körperliche Beanspruchung die Schmerzen verschwinden und einer deutlich gehobenen Lebensstimmung Platz machen (Stichwort: Runner’s High).
Alle anderen, die entweder nicht Bescheid wissen oder nicht die innere Kraft haben, diese 30-minütige Verzögerung bis zum – serotonergen – Hochgefühl durchzustehen, bilden die große Masse der Sesselsitzer, die sich allein von den bunten Bildern aus der Flimmerkiste oder am Computer-Bildschirm ihre Zeit stehlen lassen. Sport ist für sie nur die von ihnen bejubelte Arbeit von Hochleistungssportlern. Die Unterversorgung mit Serotonin ist so eines der größten Gesundheitsprobleme unserer heutigen „körperinaktiven“ Zeit. Dabei muss ich nicht einmal auf die vielen anderen nachweislichen Schäden durch fehlende Bewegung hinweisen („Wer rastet, der rostet“).
-de.wikipedia.org-
Das neue Wissen darüber, dass längere körperliche Beanspruchung den zerebralen Serotoninaufbau ankurbelt, hat einen Namen: BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor). Man hat BDNF-Gene ausfindig gemacht, die den Aufbau von BDNF -Proteinen (in der Hypophyse) in Gang bringen, die ihrerseits eine Kette wunderbarer Ereignisse auslösen, von denen nächst der Herstellung neuer Nervenzelleun und der Reparatur der alten der Aufbau des Botenstoffes Serotonin die wichtigste Folge ist.
BDNF bezeichnet einen im Gehirn selbst erzeugten Faktor für das Nervenwachstum.
Verbesserung der Hirntätigkeit
Wie der Name BDNF sagt, sorgt dieser Faktor für den Aufbau neuer Nervenzellen im Gehirn. Dieser Vorgang ist mitbegründend für die heutige Annahme einer Plastizität des menschlichen Gehirns in der Neurologie. Früher dachte man, dass es nach dem Abschluss des natürlichen Körperwachstums nur die Einbahnstraße des kontinuierlichen Abbaus der Gehirnzellen gäbe.
Bei der Frage des Neuaufbaus von Gehirnzellen denkt jeder natürlich sofort an Alzheimer und Parkinson. Tatsächlich hat sich in ersten Untersuchungen an Mäusen gezeigt, dass das Fortschreiten des Alzheimers wie auch der Verlust von dopaminhaltigen Gehirnzellen beim Parkinson durch Körpertraining reduziert wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ergebnisse auch suf den Menschen übertragbar sind, ist groß. Der Neuaufbau der Gehirnzellen betrifft übrigens nicht das ganze Gehirn Festgestellt wurde neben dem Aufbau neuer Neuronen insbesondere im Hippocampus die Bildung neuer Nervenbahnen zwischen den Nervenzellen. Dieses dichteres Netzwerk ist besser in der Lage, Informationen zu verabeiten und zu speichern.
Die BDNF- Wirkungen stehen in Verbindung mit Serotonin
Blumig gesagt, kann man sich zu seinem Glück hin bewegen. Studien haben gezeigt, dass sich körperlich aktive Menschen von einer leichen Depression viel schneller erholen als inaktive. Besonders deutlich wird das im Alter. Bei der Depression hat man sicher einen Mangel an Serotonin, Noradrenalin, Histidin und neuerdings eben auch BDNF ausgemacht, während Cortisol und Adrenalin stark erhöhr sind. BDNF steht dabei in einer Wechwselbeziehung zu Serotonin. Es wird angenommen, dass BDNF die Serotoniproduktion in Gang bringt und Serotonin die BDNF-Ausschüttung forciert. Gerade solche Wechselwirkungen hatte auch die intensive Forschung der 90er Jahre heruasgefunden,die danach Serotonin auch das Modulationshormon nannte.
Die persönliche Erfahrung von Millionen Langläufern, dass ihr Sport ihnen regelmäßig eine gute Lebenstimmung beschert, wird damit aus wissenschaftlicher Sicht bestätigt. Widerlegt wird dadurch aber auch die vorschnelle Annahme der Medizin, dass es die Endorphine seien, die das Hochgefühl der Langläufer erklären.
Endorphine betäuben nur den Schmerz
Ausdauernde Körperarbeit wird für jeden Menschen nach einiger Zeit schmerzhaft. Weil man festgestellt hatte, dass bei längerer Beanspruchung zugleich dieser Schmerz nachlässt und sich eine gehobene Stimmung ausbreitet, hat man „messerscharf“ gesfolgert, dass die Enorphine auch die Verbesserung der Stimmung bewirkten. Mehr und mehr wird aber gesehen, dass die Endorphine als opiatähnliche Substanzen nur den akuten Schmerz beseitigen – wie z.B.in der Anästhesie-, im Übrigen aber nur den Weg frei machen für BDNF und Serotonin, die die euphorischen Gefühle erklären. Letztlich kann man das deshalb beim besten Willen nicht anders sehen, weil Endorphine nur eine Wirkungsdauer von 20 Minuten haben und daher nicht erklären können, dass die Stimmungsverbesserung durch die Körperarbeit bis in den übernchsten Tag hinein auswirkt – angsichts der langen 21 stündigen Halbwertzeit von Serotonin kein Wunder! Man hat schließlich auch nioh nie einen Patienen nach der Narkose, die mit Beta-Endorphinen den Schmerz abgestellt hat, in euphorischer Stimmung erlebt.
Ein grundlegender (schwer zu lesender) Forschungsbericht dazu kann im Netz nachgelesen werden unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3104618/. Forscher um Adam Sprouse-Blum von der Universität von Hawaii (Hawaii Med J. 2010 Mar; 69(3): 70–71., PMCID: PMC3104618) haben unter dem Titel „Understanding Endorphins and Their Importance in Pain Management“ zwar anklingen lassen, dass Endorphine auch mit dem Belohnungssystem des menschlichen Gehirns und damit der Kontrolle von Essen und Trinken, dem Sex und dem mütterlichen Verhalten zu tun hätten, haben aber das angebliche Hochgefühl durch ihren Einsatz nichts erwähnt.
Studie der Universität Hawaii
Es sind die Beta-Endorphine, die einfach den Schmwerz abschalten, wenn bei Konzentration auf ander Dinge versehentlich auf eine heißeHerdplatt fassen oder und mit dem Messer schneiden. Ihre Vorstufe im Aufbau ist das große Protein POMC (Propiomelanocortin). Es entsteht hauptsächlich in der Hirnanhanagsdrüse (pituary gland), findet sich aber bei Entzündungen auch in den Immunzellen des Körpers. Der Befehl zum Aufbau von POMC und seiner Zerlegung in kleinere Proteine wie insbesondere die Beta-Endorphine wird über das Hormon CRH (corticotropin relesind hormone) gegeben. Es ist nämlich das CRH, das auf den körperlichen Schmerz reagiert und das aus ihm abgebaute Beta-Endorphin, das ihn endlich abstellt. Ein Übermaß an Beta-Endorphin wird sofort ageriegelt, indem die CRH-Produktion abgeschaltet wird. Raum dafür, dass die Beta-Endorphine nach der Behebung des Schmerzes noch über längere Zeiten, gar Stunden und Tage hinweg, stimmungsaufhellende Wirkungen verursachen könnten, ist ganz offensichtlich nicht vorhanden.