Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Addyi soll Frauen „scharf“ machen!

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 20. August 2015

Was leben wir doch in einer kranken Welt! Die vollen Funktionen des Schlüsselhormons und „Wohlfühlhormons“ Serotonin sind erst in den Grundzügen verstanden, besonders nicht in seiner Funktion als Modulator anderer Gehirnbotenstoffe wie insbesondere des Glückshormons Dopamin und des aktivierenden Noradrenalin. Aber die Pharmaindustrie nutzt den äußersten Zipfel einer Chance, mit einer künstlichen Dämpfung der Wirkung von Serotonin Frauen, die keinen rechten Spaß am Sex (mehr) haben, auf neue Freude am Sex zu trimmen. Während die Männer mit der blauen Viagra für einen guten Stand im Bett sorgen, schlucken die Frauen brav jeden Abend ihre rosfarbene Addyi-Pille, die ihnen endlich wieder den Spaß am Sex eintrichtern soll!

Wer denkt da nicht die Filme „Die Frauen von Stepford“ (1975/2004), eine Geshichte, in der Männer in einer nach außen abgeriegelten Gemeinschaft ihre Frauen zu fleißigen Hausfrauen und immer willigen schlanken und vollbusigen Sexgespielinnen umgemodelt hatten? Frauen die ausschauen wie Daniela Katzenberger(die zwar blond ist, aber bestimmt nicht blöd):

Announcement Image

http://www.danielakatzenberger.de/danielatimeline/

Staunen macht einen schon die Geschichte, wie Addyi überhaupt auf den Markt kam.

Die chemische Formel namens Flibanserin , die die Wirkung des Informationsträgers von Serotonin an den Synapsen zwischen den Gehirnzellen der Frauen reduzieren soll, also künstlich eine Reduzierung des Serotonilevels erzeugen soll, wurde bei Boehringer Ingelheim in Deutschland gefunden, scheiterte aber in der Arzneimittelzulassung. Boehringer verkaufte daher sein Produkt an Sprout Pharmazeuticals in den USA, die die Zulassung bei der Food and Drug Association (FDA) mit viel Druck im 2. Anlauf durchsetzten.

Jetzt also Addyi, das bald auch nach Deutschland kommt. Natürlich hat man in den USA Doppelblindstudien hinsichtlich der Wirksamkeit gemacht und hat doch tatsächlich festgestellt, dass nach langer regelmäßiger Einnahme der Pille durchschnittlich 1/2 bis 1 Beischlaf mehr im Monat herauskommt als bei der Verwendung eines Placebo.Wäre da nicht eher ein SEXout nach Wilelm Schmid angesagt, s.http://www.essenspausen.com/sex-out-1-die-bedeutung-des-sex/ ?

Und das bisschen mehr an Sex soll die Mühe und Qualen lohnen, zentralnervös das ganze Gehirngeschehen zu pervertieren?  Die Öffentlichkeit erfährt über Serotonin doch nur, dass die Industrie Riesengeschäfte mit Prozak (Fluoxetin) und anderen Serotoninwiederaufnahmehmmern macht und dass auch Fachärzte für Allgrmeinmedizin immer mehr dazu übergegangen sind, dieses Antidepressivum zu verschreiben. Über die vollen Funktionen dieses zentralsten aller Botenstoffe wird kaum berichtet, insbesondere nicht über die

  • duale Beziehung von Serotonin und Dopamin.

Die Pharmatüftler, die sich an der Libido der Frauen bereichern wollen, sind nämlich auf dem Holzweg. Serotonin ist keineswegs eine Spaßbremse, auch wenn es das Kontrollhormon schlechthin ist für Wohlbefinden, Schlafen, Wachen, Körpertemperatur, Stress, Schmerz, Suizidalität  und manches mehr – aber eben auch für die Sexualität.

Ein normaler Serotoninlevel im Gehirn lässt Raum für eine „gesunde“ Sexualität, er bremst aber sexuelle Ausschreitungen eher aus. Ohne Serotonin kommt das Glückshormon Dopamin dagegen kaum zum Einsatz. Es ist daher eine ganz irre Vorstellung, dass die Senkung des Serotoninlevels für mehr Freude am Sex sogen sollte.

Wie aber kommt es dann zu den zwar mageren, aber doch immerhin (hoffentlich) ehrlich festgestellten halben bis ganzen Kopulation mehr im Monat, wenn Addyi jeden Abend eingworfen wurde? Eine Frau, die jeden Tag künstlich ihren zerebralen Serotoninlevel senkt, kriegt mit Sicherheit mit, dass sich Dinge in ihrem Körper verändern. Man muss mit allen möglichen Phänomenen vom Schwindel über Kopfschmerz bis zur Depression rechnen. Diese Veränderungen machen den Betroffenen immer wieder klar, auf welches Ziel hin die Studie arbeitet, sodass ihre Gedanken eher ein wenig auf den Sex gerichtet sind. Frauen, die ein Placebo erhalten, erfahren all das nicht.

Die Tatsache, dass das internationale Gesundheitssystem solche Blüten wie jetzt Addyi treibt, ist schon wegen des damit verbundenen Verblödungseffekts unheimlich. Es ist aber abzusehen, dass wirklich schwere psychische und organische Schäden eintreten, wenn die Pharmaindustreie immer mehr die Lizenz zum Daddeln an den menschlichen Botenstoffen erhält.