Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Zwischen Stress und Meditation

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 30. Juli 2015

Als das Neuwort Stress in den letzten Jahrzehnten einen weiten Raum in unserer Sprache erhielt, kamen auch andere Begriffe in Gebrauch, die in Relation mit dem Stress und dem Umgang mit ihm stehen, auf wie:

  • Meditation .
  • Entschleunigung,
  • Loslassen,
  • Achtsamkeit,
  • Fokussierung ,
  • Konzentration und
  • intrasubjeltive Selbstbesinnung.

Man sollte meinen, dass so viele neue Begriffe anzeigen, dass da ein neues Kapitel in der Bewältigung des Lebens geschrieben worden sei. Das ist aber nicht der Fall.

Neu sind indessen die seit Ende er 90er Jahre weitestgehend gesicherten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und der Endokrionologie über die zentrale Rolle des Botenstoffes Serotonin in der Stresskontrolle.

Lange vor dem aktuellen Interesse am Thema Stress und seiner Bekämpfung und dem Aufkommen der neuen wissenscaftlichen Erkenntnissen darüber, sogar Tausende von Jahren davor, gab es die sichere menschliche Erfahrung,  dass schwer erträgliche psychische Belastungen  durch Abschalten und Versenkung ins Innere unseres Selbst abgebaut werden konnten. Damit beschäftigen sich auch die Philosophie und die Religionen.Alt ist auch das Wissen, dass die Herstellung perfekter innerer Ruhe und Befreiung von störenden Einflüssen den Menschen zu sonst unvorstellbaren aktiven körperlichen und geistigen Leistungen befähigt.

Bei richtiger Betrachtung ist das von so vielen Begriffen begleitete Thema der Beseitigung unerwünschter Stressfolgen in nur zwei Vorgänge aufzuteilen, nämlich

  • mehr passiven kontemplativen  Meditation, die im stillen Sitzen oder Liegen praktiziert wird und
  • der aktiven Meditation, bei der körperliche Bewegung, achtsames Handeln oder lautes Rezitieren zur Meditationspraxis gehören.

Wenig beachtet wird, dass viele große sportliche Leistungen , denen die Massen zujubeln, erst durch konsequente aktive Meditation möglich sind. Dneken Sie nur an die Schießleistugen beim Biathlon oder beim Darts-Spiel, bei dem aus einer Entfernung von 2,37 m die nur 8 mm hohen wichtigen Double- und Triple-Felder getroffen werden müssen.

Phil Taylor, Juli 2009-de.wikipedia.org-

„The Power“ Phil Taylor, erfolgreichster Dartspieler aller Zeiten

Aktive Meditation verfolgt besondere Ziele

Während die stile Meditation in fester Haltug , im Sitzen oder im Liegen die Psyche anspricht, ohne sonst ein Ziel zu verfolgen, ist es bei der aktiven Meditation so, dass die Involvierung der Psyche zwar ein notweniger Teil des Geschehens ist, aber nicht sein Ziel.

Ob nun ein Kugelstoßer sich tief in die Abläufe seiner Technik versenkt, während er jeden nicht zur Aktion gehörenden Gedanken oder Emotion ausblendet, oder ein Freistoßspezialist aus 30 m Entfernung zum Tor den Fußball exakt so trifft, dass er im richtigen Winkel abhebt und einen solchen Drall kriegt, um in die äußerst obere Torecke zu fallen, wobei ihm jede Ablenkung den Kunstschuss verdärbe: bei solchen Aktionen steht der Mensch nicht im Mittelunkt, sondern das sportliche Ergebnis. Diese Beschränkung gilt auch für die asiatischen Kampfsportarten einschließlich des Judo.

Über die mehr passive kontemplative Meditation habe ich Einiges im Beitrag http://www.essenspausen.com/meditation-schafft-lebensraeume geschrieben.In weiteren Beiträgen habe ich versucht,das Thema ein wenig philosophisch zu vertiefen, so in http://www.essenspausen.com/meditation-im-buddhismus-nicht-religion-sondern-lebenskunst/,http://www.essenspausen.com/gut-drauf-sein-mit-meister-eckhart/und in http://www.essenspausen.com/von-buddha-ueber-eckhart-zu-nikolaus-von-kues/.

Auch wenn ohne die aktive Meditation spektakuläre Leistungen gar nicht möglich wären, für die sich die ganze Welt maßlos interessiert, was besonders deutlich wird bei den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften in der Fülle der Sportarten deutlich wird, ist die mehr passive kontemplative Meditation unendlich viel wichtiger für das Leben aller Menschen.

 

Kontemplative Meditation: Wichtiger Faktor im Serotoninhaushalt

Als das HB-Männchen noch in der (damals erlaubten) Zigarettenwerbung riet:

„Warum in die Luft gehen? Greife lieber zur HB!“

wusste niemand, dass das Nikotinhormon aus dem Rauch der Zigarette dem Raucher erst über die Aktivierung der Gehirnbotenstoffe Serotonin und Dopamin tatsächlich Erleicherung, mehr innere Ruhe und Wohlbefinden verschaffte. Aber die Wirkung kannte jeder. So ist es auch mit der mehr passiven kontemplativen Meditation, allerdings seit Tausenden von Jahren.

Den umgekehrten Weg der Entstressung durch den Aufbau von Serotonin dagegen kannte niemand. Ich habe erst vor Kurzem gelernt, dass der private Ernährungsforscher Gordon Freeman Fraser wohl als erster davon eine Ahnung hatte. Er riet doch wirklich sehr dazu, den Magen länger Zeit in Ruhe zu lassen und dann  vitalstoffreiche Pflanzenkost (also praktisch native Kost!)  auf leeren Magen als getränk zu sich zu nehmen. Er machte geltend, dass dies eine alsbaldige positive Wirkung auf den Menschen ausübte. Damit stand er ganz dicht vor meiner Entdeckung des körpereigenen Aufbaus des Botenstoffes Serotonin durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen, s. http://www.essenspausen.com/gordon-freeman-fraser-vordenker-des-richtigen-essens/.

Ein zuverlässiger weiterer Weg zur Weckung des körpereigenen Aufbaus des Anti-Stress-Hormons Serotonin, die ausdauernde körperliche Beanspruchung, ist auch lange Zeit nicht verstanden worden, wurde aber insbesondere von Langläufern intensiv genutzt, wegen dessen das Phänomen ja auch „Runner’s High“, das Hochgefühl der Langläufer genannt wurde. Auch da kam die menschliche Erfahrung lange vor der Einsicht der Wissenschaft (allerdings glauben immer noch einige Mediziner, dass die Endorphine die Läufer „high“ machten).

Auf- und der Abbau von Serotinin hängen auf komplexe Weise mit dem Auf- und Abbau von Stress zusammen:

  • Ist das Hirn ausreichend mit Serotonin versorgt, meistert der Mensch ohne besonderen Stress zu empfinden, auch die schweiigsten Situationen und Erlebnisse.
  • Fehlt Serotonin, können schon kleinste äußere Störungen zum inneren Aufruhr oder zur Depression führen.
  • Werden schwere Belastungen und die Hektik des Lebens vermieden, verbraucht der Mensch sein Serotonin nur gering und es kommt nicht zu psychsichen Störungen.
  • Erlebt der Mensch in der Meditation oder auf andere Weise die innere Ruhe, bewahrt er seine Resilienz gegen Stress durch den Erhalt von Serotonin.

 

Erleicherung  der Meditation durch die Fakirmatte

Die kontemplative Meditation ist eine Technik, die man erlernen muss. Beherrscht man sie einmal, kann man allerdings jederzeit und ohne alle Mühe in ihre grundlegenden Stadien einsteigen. Den Effekt der Entspannung, Entstrassung und Entschleunigung hat man dann allemal.

Nadelreíz- oder Fakirimatten sind als Mittel des Eistiegs in die Meditation ursprünglich nur bei den indischen Gurus üblich gewesen, die mit dieser scheinba schwierigen Kunst das Interesse der Menschen fanden, die sich nicht vorstellen konnten, dass Nadelspitzen nur eng genut stehen müssen, um ein ziemliches gewicht tragen zu können ohne die Haut zu verletzen.

Ganz ohne dass jemand den Zusammenhängen nachgegangen wäre, haben sich solche Akupunkturmatten im nördlichen Europa von Norwegen bis Russland sehr stark verbreitet. Es ist erst ein paar Jahre her, als in der Presse gemedlet wurde, dass es in Skandinavien wohl nicht eine einzige Familie mehr gäbe, in der nicht eine solche Matte im täglichen Gebrauch wäre. Bei genauem Hinsehen kann man nicht an der Erkenntnis vorbei gehen, dass die Nordeuropäer durch das Auflegen auf diese Matten einen überaus schnellen Einstieg in die Meditation und die Befreiung vom besonderen Stress gefunden haben, dem sie im lichtarmen Norden ausgesetzt sind. Im hohen Norden haben die Phänomene der Winterdepression und des Winterblues ihren Ursprung. Diese sind dem eklatanten Mangel am Botenstoff Serotonin geschuldet. Das Liegen auf der Matte erhöht ganz sicher nicht oder nur zu einem geringen Teil die Konzentration des Stresskontrolllhormons Serootnin im Gehirn, mit dem Einstieg in die Meditation lässt aber der Stress von einem ab, sodass man weniger Serotonin verbraucht.

 

Vertiefung der Meditation

Je sicherer der Einstieg und der Verbleib in der Meditaion ist, desto größer werden die Chancen, in der Meditation autosuggestiv auf die eigene innere Verfassung einzuwirken. Die Erfahrung eines Coaches ist oft sehr wichtig, um den Gang in die innersten Bereiche der Seele auch wirklich zu tun. Bei guter Meditation ist nach vielfachen Berichten die  großartige Möglichkeit gegeben, selbst einen systematichen Einfluss auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu nehmen, meines Erachtens die höchste Leistung der Meditation, die weit über die Stressbewltigung hinausgeht.Ich komme damit aber in Bereiche, die nur schwer zu beschreiben sind. Hier spielen feine Empfindungen, Gefühle, Ahnungen, Intuitionen, vielleicht auch Glaubenserfahrungen eine Rolle. Weil wir keine Sprache haben, um diese Phänomene zuverlässig zu beschreiben, darf man diese Vorgänge auch nicht mit dem starren Maß der Wissenschaftlichkeit messen.