Fasten
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 29. Juli 2015
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Die Sultan-Ahmed-Moschee in Istanbul mit der Ramadan-Beleuchtung Mahya
Wer vom Essen redet, muss sich auch mit dem Gegenteil des Essens beschäftigen, dem Nichtessen. Dies kennen wir in mehreren verschiedenen Zusammenhängen:
- Nicht essen heißt nicht gleich gar nichts essen. Wenn ich nur bestimmte Dinge nicht esse, etwa kein Fleisch am Freitag, mich aber in der Bilanz essend mit allem versorge, was ich an Nahrung brauche, ist das kein Nichtessen. Es ist eben kein „nichts Essen„, sondern ein „Dies-oder-das- nicht-essen“. In diese Kategoie fällt auch das Weglassen bestimmter Lebensmittel, weil ich gegen sie oder Inhalte von ihnen allergisch bin oder eine Unverträglichkeit habe (Beispiele Gluten und Laktose).
- Nicht essen heißt auch nicht, eine Essenspause zwischen zwei Mahlzeiten zu legen. Das gilt auch für das teilweise begeistert aufgenommene intermittierene Fasten. Solches Essen nach Zeitplan, bei dem man feste Pausen und feste Essenszeiten einhält, ist mit dem Wort Fasten ganz sichr nicht richtig beschrieben.
- Hierher gehört auch das bis vor Kurzem kaum jemandem geläufige Phänomen,bewusst oder unbewusst so lange nichts zu essen, bis der Magen ganz leer ist,
Fasten ist dagegen eine ganz andere Sache als bloßes Nichtessen.
Beim Fasten wird zwar auch der Magen leer, die Befürworter des Fastens sehen das aber als einen nicht besonders angestrebten Nebenzweck an. Gefastet wird aus religiösen Gründen oder zum Zwecke der Heilung. Heilfasten bezweckt in aller Regel die Entschlackung des Körpers von unerwünschten inneren Ansammlungen. Über Entschlackung und Entgiftung habe ich vor kanpp 2 Jahren malgeschrieben: http://www.essenspausen.com/entgiftung-und-entschlackung/
Ich teile nicht die Meinung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), die zur Entschlackung folgendes meint:
„In einem gesunden menschlichen Körper gibt es keine Ansammlung von Schlacken und Ablagerung von Stoffwechselprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über den Darm und die Nieren ausgeschieden.“
Wo denkt denn die DGE, wo die Eiweißüberschüsse landen, die nicht über Leber und Niere ausgeschieden werden können, die doch bekanntemaßen eine begrenzte Ausscheidungskapazität haben?! Immerhin spricht die DGE dem Fasten den Effekt zu, dass die Probanden durch eine solche radikale Maßnahme zu einer gesundheitsbewusteren Lebenführung geführt werden können.
Die übliche Vorbereitung eines Fastens kann nur sinnvoll sein, weil man dann an 1 – 2 Tagen sehr wenig isst, fetarm und mit Betonung auf den Ballaststoffen. Für Menschen deren Probleme beim Essen nicht in der Knappheit liegt, sondern im Überangebot, kann das nur gut sein. Warum aber der Darm, ohne dass er verstopft wäre, einen Einlauf kriegt , ist nicht zwingend erklärt. Ich halte dieses Vorgehen für bedenklich, weil damit schlagartig die ganze Dickdarmflora beseitigt wird. Sie bildet sich zwar nach altem Schema wieder neu, bis das so weit ist, ist der Mensch aber für Angriffe etwa durch Bakterien und Viren anfällig. Durch eine Darmspiegelung, die nicht schwierig zu vollziehen ist und keine Risiken birgt, kann man bei den meisten Menschen, die sich ein paar Tage lang auf das Fasten vorbereiten, leicht feststellen,dass der Dickdarm auf ganzer Länge frei und rosig ist.
Das nachfolgende Fasten wird für eine Menge von Heilerfolgen verantwortlich gemacht, was zumindest in Ansätzen durchweg begreifbar ist, weil mit dem Fasten die Überversorgung aufhört:
- Adipositas
- Burnout
- Diabetes Mellitus II
- Hyperurikämie (zuviel Harnsäure)
- Hyperlipidomie (erhöhte Blutfettwerte)
- chronische Hepatopathien (schlechte Leberwerte)
- Hypertonie (Bluthochdriuck)
- arterielle und venöse Durchblutungstörungen
- degenerative Gelenkerkrankungen
- diverse Hauterkrankungen wie Akne, Psoriasis und Neurodermitis
- Asthma
- Pollinosis(Pollenallergie)
- chronischeObstipation (Verstopfung)
- Morbus Crohn
- Reizdarmsyndrom
- Rheuma
Wie die Wirkzusammenhänge bei Rheuma sein sollen, weiß ich nicht. Bei Burnout ist der Zusammenhnag über ein paar Ecken denkbar.
Im Übrigen sind hingegen die Vorteile für den endlich einmal entlasteten Darm snd gut nachvollziehbar. Die Verbesserung bei Hauterkrankungen sollten mit der gezielten Versorgung mit Vitalstoffen zu tun haben.
Alles in allem aber meine ich, dass ein Mensch, der täglich einmal seinem Magen (und nachfolgend dem Dünndarm) ganz seine Ruhe lässt und dann auch noch dafür sorgt, dass er im Zeitpunkt des Essensbeginns auf leeren Magen eine kleine Portion alsbald resorbierbarer vitalstoffreicher Rohksot zu sich nimmt, bereits alles tut, um den Darm zufrieden zu stellen und dem Körper die Gelegenheit gibt, sich von Abraum zu befreien. Es gibt nicht wenige Menschen, die klug essen und steinalt werden ohne je gefastet zu haben.
Einmal entstandene Altlasten können nach vielen Berichten aber sehr gut durch eine – vom Therapeuten überwachte – Fastenkur beseitigt werden, nach der man sich auch psychisch erfrischt fühlt.