Jährlich 50.000 Arzneimitteltote wegen falscher Ennahme
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 16. Juli 2015
Dortmunder Apothekerin gewinnt Innovationspreis mit ihrem mediTimer
Die achtsame und einfallsreiche Apothekerin Angelika Schulten aus Dortmund-Huckarde hat ein simples Kästchen erfunden, das sicher stellt, dass die Patienten ihre Medikamente auch tatäschlich zur richtigen Zeit – morgens, mittags oder abends– und zu den richtigen Umständen einnehmen- vor dem Essen, beim Essen oder nach dem Essen. Die Medikamente werden in ihren Blistern einmal am Tag in eine von zwei Reihen mit je neun Fächern gestellt. Nach der Einnahme kommen die Blister dann in die nächste Reihe. Damit weiß man immer, ob die Tabletten nach Programm genommen worden sind.
Eines ist ganz sicher: Frau Schulten wird mit dem mediTimer Leben retten!
„Statistisch ist erwiesen, dass bei jedem dritten 70-jährigen, der mit Tatü-Tata ins Krankenhaus eingeliefert wird, das seinen Grund in Arzneimittelfehlern hat. Jeder Dritte! So wichtig ist das. Das sind über 50.000 Arzneimitteltote pro Jahr,“ führt Frau Schulten in der gestrigen Sendung von WDR 5 aus, „und wenn man da die 4000 wenigen Verkehrstoten nimmt, wird einem so richtig klar, was das überhaupt für ein brisantes Thema ist.“ Recht hat sie. Mit ihrer genial einfachen Idee tut sie etwas für die Bürger und zugleich für die Pharmazie.
Medikamente sind zwar auf dieser Plattform, die sich mit dem Richtigen Essen befasst, gar kein Thema. Es lohnt aber ein Blick über den Rand des Tellers, auf den die Lebensmittel gelegt werden, auf die Versorgung mit den Arzneimitteln. Dort hat man nämlich bei vergleichbaren Problemen perfekte Lösungen entwickelt, hinter denen wir bei der Versorgung mit Lebensmitteln noch weit hinterher hinken.
Granulierung von arzneilichen Stoffen und Lebensmitteln
Die Hersteller von Arzneimitteln wissen seit Generationen, dass sie ihre Produkte so fein vermahlen müssen, dass sie dort, wo sie hinsollen, also in Mundraum, Magen, Dünn- oder Dickdarm nach der Ankunft sofort komplett resorbiert werden und dem Körper zur Verfügung stehen. Nach Bedarf bedienen sie sich der leistungsfähigsten professionellen hydropneumatischen Feinstmühlen, um Partikeldurchmesser von nur wenigen Mikrometern zu erreichen.
Und bei Lebensmitteln? Die Granulation vonLebensmitteln ist, außer dass ich laufend darüber schreibe, bis heute kaum ein Thema.In der nativen Kost müssen nach meinen Erkenntissen zwingend gute Anteile von hartfaserigen Pflanzenstoffen enthalten sein, die zumindest annährend an die 60 µm heranreichen, die derzeit maximal auf den besten verfügbaren Mühlen erreichbar sind. Nur so kann es zu der schnellen weitflächigen Verteilung der nativen Nahrung im Dünndarm kommen und der Initiierung des starken Verstoffwechslungsreizes, der nach Meldung an das Esskontrollzentrum im Hypothalamus die Produktion des Botenstoffes Serotonin in Gang setzt.
Dies ist allerdings im Bereich der Lebenmittel eine einsame Ausnahme.Bei Lebensmitteln kommt sonst nur die eine uralte, nur wenig leistungsfähige Mühle zum Einsatz, nämlich die unserer beiden Kiefer mit ihren Mahlzähnen. Wenn wir diese Mühle nicht so einsetzen, dass alle verschluckten Lebensmittelpartikel im Durchmesser unter 3 mm liegen, ist wegen des komplizierten Programms des Magens – und des weiteren Essverhaltens – völlig offen, wann endlich die Nahrung zur Verstoffwechslung im Dünndarm ansteht und wann ihre Inhalte unseren Körperzellen und Organen zur Verfügung stehen. Da ist damit zu rechnen, dass der Magen erst einmal alles, was in ihn hineingegeben wird, für viele Stunden festhält, während sich im Körper schon Mängel breit machen!
Medikamenteneinnahme und Essen auf leeren Magen
Die meisten Medikamente müssen mit etwas Flüssigkeit auf leeren Magen eingenommen werden, damit sichergestellt ist, dass sie in Wasser verlöst schnellstens in den Dünndarm kommen, über den ihre Wirkstoffe dann umgehend ins Blut gelangen. Das Wichtigste beim innovativen mediTime ist daher die Sicherung der Nutzung der Zeit des leeren Magens. Dass auch die Pharmazie da keine perfekten Wege kennt, die völlige Entleerung des Magens zu garantieren, ist eine noch bestehende kleine Schwäche des Systems. Es reicht nämlich nicht immer, eine Pille vor dem Essen zu schlucken, besser wäre es, wenn auch gesichert wäre, dass so lange davor nichts gegessen wurde, dass der Magen auch wirklich ganz leer ist. Nur so kann die richtige schnelle Aufnahme der Wirkstoffe zuverlässig eintreten. Aber man gibt sich meist mit dem Kompromiss des Essens v o r einer Mahlzeit zufrieden.
Dass man eine Nahrung in kleiner Menge bewusst nur auf leeren Magen konsumiert, gibt es allein bei der nativen Kost – dis sogar mit der Besonderheit, dass sie zu wesentlichen Anteilen so fein gemahlen ist wie man das sonst nur von Medikamenten her kennt.
Alle andere Nahrung kommt ohne Rücksicht auf den bestehenden Füllungszustand in den Magen – es sei denn man ist so satt, dass einfach nichts mehr reingeht! Dass eine spezifische Zeit der Nahrungsaufnahme biotechnisch eine besondere Bedeutung haben könnte wie bei den Medilamenten, ist sowohl (fast) allen Experten wie der gesamten Allgmeinheit nicht bewusst. Da können wir wirklich von Glück reden, dass Nahrung anders als die Medikamente nicht auf Wirkstoffe setzt, die in falscher Menge oder zur falschen Zeit eingenommen Gift sind für den Körper! Aber essen müssen wir täglich, Versäumnisse machen sich mit der Zeit dann doch bekannt.
Unerkannte Todesfälle durch Essen zur falschen Zeit
Da sich die Forschung mit den funktionalen Besonderheiten des Essens auf leeren Magen nicht befasst, kann ich nur spekulieren, wieviele Todesfälle wohl jedes Jahr auf die Nachlässigkeit bei der Essweise zurückzuführen sind.
Aber denken Sie nur, welche Schäden dadurch eintreten, dass die Möglichkeit des Aufbaus des Botenstoffes Serotonin durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen nicht genutzt wird. Dass die Knappheit am Stresshormon Serotonin mitverantwortlich ist für Dutzende grassierender psychischer Leiden und selbst schwerer körperlicher Krankheiten bis hin zum Herztod und Hirnschlag, weiß jeder Experte. Dazu kommen die neuen Erkenntnisse über die Ausschüttung des Hormons Ghrelin in der Phase des leeren Magens und die dadurch ermöglichte Wirkung des wunderbaren Wachstumshormons Somatotropin, das Nacht für Nacht alle 100 Billionen Zellen unseres Körpers durchgeht und Schäden an den genetischen Sequenzen repariert ,s. z.B. http://www.essenspausen.com/regeneration-im-schlaf-lebenserhaltung-verjuengung/.
Für eine solide Schätzung der Zahl der Todesfälle fehlen die Daten. Ganz freihändig würde ich aber annehmen, dass die Todesfälle durch die falsche Essweise die der falschen Medikamenteneinnahme um ein Vielfaches übersteigen. Vielleicht erkennt man später einmal, dass sie Jahr für Jahr in die Millionen gehen und zudem die Gesundheit und die Lebensqualität all der anderen unwissenden Bürger scher beeinträchtigen.