Seelische Leiden: Krankentage seit 2003 verdoppelt!
Erstellt von r.ehlers am Freitag 10. Juli 2015
Der BKK Gesundheitsatlas 2015 „Blickpunkt Psyche“, der gerade der Presse vorgestellt wurde,
zeigt aus den Daten von 4,3 Millionen bei den Betriebskrankenkassen Versicherten einige erschreckende Phänomene auf, voran die Feststellung:
Im Vergleich zu 2003 haben sich die Krankentage wegen seelischer Leiden mehr als verdoppelt. Die Falldauer bei Krankschreibungen ist in zehn Jahren um 25 Prozent gestiegen.
Im Schnitt dauern die Krankschreibungen mit 40 Krankentagen je Fall (bei Depressionen 58 Tage) sehr lange. Empirische Studien zeigten allerdings keine wesentliche Zunahme psychischer Störungen.In objektiven Zahlen wurden bei jeweils Hundert Versicherten (ohne Rentner) sage und schreibe 230 Krankentage im Jahr wegen psychischer Störungen (14,7 %) registriert.Bei den Diagnosehauptgruppen stehen die psychsichen Erkrankungen damit an 1. Stelle!
Die Zunahme wird wohl daran liegen, dass seelische Krankheiten heute nicht mehr so häufig übersehen werden wie noch vor einigen Jahren. Der Anstieg kann auch auf eine gesellschaftliche Veränderung zurückzuführen sein, weil Betroffenen früher noch Angst vor einer Stigmatisierung hatten. Heute suche sie eher Hilfe, weil offener mit psychischen Störungen umgegangen wird. Inzwischen sind auch viel mehr Allgemeinärzte – besonders in den westlichen Bundesländern – dazu übergegangen selbst psychische Krankheiten wie Burnout und Depression zu diagnostizieren und die gängigen Psychopharmaka (besonders die SSRI – Serotonin-Wederaufnahmehemmer) zu verschreiben!
Ich kann zu dieser Studie nur sagen, dass es verdienstvoll ist, die Misere einmal deutlich zu machen. Aber Hinweise für eine Änderung der Situation finden sich im Bericht leider nicht. Diese müssten auch schon von außen kommen. Die Erforschung des Serotoninaufbaus ist jetzt seit 15 Jahren mein Thema, die etablierte Wissenschaft scheint da wenig Interesse und Antrieb zu haben. Es gibt daher auch keine ergebnisbasierten Doppelblindstudien über den Anstieg des Serotoninlevels bei verschiedenen Bedingungen wie insbesondere
- der Ausübung von Ausdauersport
- demVerzehr nativer Kost auf leeren Magen
- intensiver Aussetzung gegenüber Vollspektrum-Tageslicht
- Sauna- und Eisbaden
Die Standardmedizin erklärt voller Stolz, dass sie nichts um reale Erfahrungen außerhalb und vor solchen Studien gibt. Damit entgeht leider endlos vielen Betroffenen die nach den längst vorliegenden Beobachtungen unverkennbar möglichen Hilfen für ihr in Burnout und Depression schwer angeschlagene Balance im Gehirngeschehen.