Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Widersprüchliches über Schlank im Schlaf

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 21. Juni 2015

—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: …l [mailto:… @gmx.de]
Gesendet: Sonntag, 21. Juni 2015 11:25
An: re@richtig-essen.net
Betreff: schlank im Schlaf

Sehr geehrter Herr Ehlers,

mit grossem Interesse lese ich jeden Beitrag auf Ihrem Block „richtig essen“.

Ich habe auch den gesamten Block von Anfang nachgelesen, weil mich Ihre Beiträge sehr interessieren und viele Ihrer Aussagen für mich einleuchtend und überzeugend sind.

Einen Beitrag finde ich allerdings verwirrend und widersprüchlich.

Es handelt sich um den Beitrag „Schlank im Schlaf – Schnappsidee“ vom 29.05.2015.

Hier schreiben Sie -Zitat:“ warum ich Ihnen SIS nicht empfehlen kann Punkt 5.: 5 h Pausen zwischen den Mahlzeiten sind für viele Menschen nicht praktikabel. Selbst bei gesunden Menschen kann es zu Leistungsabfall oder sogar zu Unterzuckerung kommen“.Zitatende

Wie passt das zu Ihrer Grundidee ( die ich sehr überzeugend finde) -Essenpause bis hin zu einmal essen amTag.

Habe ich vielleicht etwas falsch verstanden?

Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen  …

Meine Antwort:

 

Liebe Frau …,

ich danke für Ihren berechtigten Hinweis, der mich veranlasst, zu Punkt 5.5 der von mir nur wörtlich zitierten Ausführungen von Dr. Spitzbart eine Klarstellung zu schreiben. Ein wenig liegt es an meiner Geringschätzung der Diäten, einschließlich der SiS, dass ich die Kritik eines anderen Ernährungsfachmanns einfach wiedergebe. Bis auf den einen Punkt 5.5 hat Dr. Spitzbart aber wohl in allen Punkten Recht.

Dr. Spitzbart schreibt undter 5.5: „Zwischenmahlzeiten fehlen. Fünf Stunden Pause zwischen den einzelnen Mahlzeiten sind für viele Menschen nicht praktikabel. Selbst bei gesunden Menschen kann es zu Leis­tungsabfall oder sogar zu Unterzuckerung kommen.“

Zwischenmahlzeiten sind meistens schädlich. Wer sie nicht braucht, fährt besser.Ich meine nur, dass ganz kleine Zwischenmahlzeiten tolerabel sind, die wegen ihrer geringen Menge an Kohlenhydraten den Insulinspiegel nicht hochtreiben.

Im Übrigen hat Dr,. Spitzbart aber Recht, dass fünf Stunden Pause „für viele Menschen“ nicht tolerabel sind. Sein Hinweis auf möglichen Leistungsabfall oder gar Unterzuckerung ist wieder nicht richtig, jedenfalls nicht generell.

Menschen, die mit dem Esskontrollhormon Serotonin unterversorgt sind, empfinden mehrere Stunden ohne Essen als eine Qual und können wirklich in Not kommen. Es ist bekannt, dass afrikanische Buschmänner auf ihrer weiten Rückkehr von langer Jagd die grünen Blätter der Pflanze Hoodia zerkauen, damit sie nicht in Gefahr kommen, schon vor Erreichen ihrer Gruppe die Jagdbeute aufzuessen. Was anders kann die Abstinenz vom Essen dabei erzwingen als eine durch den Verzehr der faserreichen Pflanze auf leeren Magen erzeugte serotonerge Wirkung?! Ähnlich ist es mit armen Kindern in Brasilien, die morgens ohne Frühstück auf den langen Schulweg gehen und beim Passieren von Kakaofeldern Blätter der Pflanze gründlich im Mund zerkauen -diese Kinder sind nach Berichten sogar ganz auffallend „gut“ in der Schule!

Ich rätsle auch,ob die breite Verehrung der Koka-Pflanze in Bolivien, die dort auf leeren Magen gründlichst durchgekaut wird, nicht der körpereigenen Herstellung von Serotonin geschuldet ist. Sicher ist, dass so das Gift Kokain nicht freigesetzt wird. Was sonst außer Serotonin kann aber so für das Wohlbefinden der Menschen sorgen?

Herzliche Grüße

Rolf Ehlers