Neue Moden: Clean Eaters und Flexitarier
Erstellt von r.ehlers am Sonntag 31. Mai 2015
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Ernährungs- und Trendforscherin Hanni Rützler spricht von den Flexitariern
Ist die richtige Ernährung wirklich ein geeigneter Tummelplatz für immer neue Moden und Trends?
Können wir es uns abschminken, nach den gesundheitlich besten Wegen des richtigen Essens jeder für sich und für alle zu suchen, weil die Ernährungsmoden und -trends einfach bestimmen, woran wir uns zu halten haben?
Neben den schnell wechselnden Essensmoden und -trends gibt es zähe und kaum ausrottbare sehr schwer schädliche Essgewohnheiten:
Unsitten wie alle Nahrung gnadenlos zu zerkochen und mit ihnen die wichtigen Nahrungsenzyme und die Unsitte, Rohkostsalate nur ein wenig anzubeißen, bis das Dressing abgeschleckt ist, die Unsitte, den ganzen Tag lang in nur kurzen Abständen voneinander Nahrung aufzunehmen, also tags nie einen leeren Magen zu erleben, und die Unsitte, zu beliebigen Zeiten zu essen, im Zeifel gar während des Umhergehens, sind noch tiefer verwurzelt als die Moden und Trends.
Über diese viel schlimmeren Fehler wird kaum gesprochen, wohl aber über die kurzlebigen Erscheinungen, die Ernährungsmoden und-trends. So fand ich in dem Magazin für Vericherte der Barmer GEK 2/15 den Hinweis auf zwei neue Moden:
Clean Eating (1) und Flexitarier (2).
1. Die Amerikanerin Tosca Reno schart Anhänger hinter sich mit ihrer Forderung, ausschließlich „rein“ zu essen – Clean Eating-, also nur natürliche Lebensmittel zu essen und alles andere konsequent zu meiden. Tabu sind danach Fertiggerichte, Künstliche Konservoerungs- Farb- und Aroma- sowie künstliche Süß- und Zuckeraustauschstoffe. Bei den Pflanzenölen sind allein kaltgepresste Öle erlaubt.
Etwas unmotiviert wird jedes Lebensmittel, auf dessen Zutatenliste mehr als fünf Inhaltsstoffe stehen, gemieden. Alle Sorten der nativen Kost/Aminas, auch die aller Nachahmer sind damit Tabu, auch wenn es sich ganz sicher nur um Mischungen aus ausausschließlich naturbelassenen Stoffen handelt.
Eine weitere unverständliche Festlegung ist die, dass man alle drei Hauptmahleiten unbedingt einhalten soll und zusätzlich noch zwei bis drei Snacks verzehren soll. Das solle den Blutzucker hoch halten und eine Unterzuckerung vermeiden.Dazu kann ich nur sagen, dass an dieser Mode die gesicherten neuen Erkenntnisse über die gesundheitliche Bedeutung des leeren Magens ganz vorbei gegangen sind.
2. Hanni Rützler hat mit dem Wort „Flexitarier“ eigentlich nur begrifflich neu gefasst, wofür auch die Organisation Slow Food steht. Frische Nahrung aus regionalem Anbau, Vollkornprodukte, Gemüse und Obst stehen hoch auf dem Speiseplan. Statt billig produziertem Fleisch aus Massentierhaltung ist ab und an in ein kleines Stück Bio-Fleisch angesagt. Das alles ist völlig richtig. Es reicht aber keineswegs aus, uns einzeln und erst recht in der ganzen Gesellschaft zum richtigen Essen zu führen.
Was nutzen eine gewisse Verbesserung der Esskultur und eine bessere Auswahl der Lebensmittel, wenn die folgenschwersten Fehler unserer allgemeinen Essgewohnheiten nicht ausgemerzt werden?! Da hilft es auch nicht weiter, wenn richtigerweise auf einen fairen Handel geachtet wird.