Muss alle Nahrung besonders wertvoll sein?
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 12. Mai 2015
Die Frage, ob alle unsere Nahrung besonders wertvoll – und teuer – sein muss, ist eigentlich eine rhetorische Frage. Wir müssen mit unserer Nahrung nur die Mengen an für unser Funktionieren wichtigen Nahrungsinhaltsstoffen aufnehmen, die wir auch brauchen. Was wir dann noch essen, ist egal – es sei denn es sei schädlich wie etwa übertrieben viel Industriezucker, besonders in Begleitung von billigen gehärteten Fetten.
-wikipedia.de-
Ist doch alles Superfood!
Die Frage muss nach meiner Meinung dennoch einmal aufgeworfen werden, weil wir von Jahr zu Jahr immer mehr mit Informationen zugemüllt werden, wie wichtig und wertvoll alle möglichen besonderen Lebensmittel sind, die angeblich unverzichtbar die Mengen an Vitalstoffen beinhalten, auf die es angeblich für unsere Gesundheit ankommt. Das Wort Vitalstoffe habe ich vor Jahren für die native Kost/Aminas eingeführt, um schon im Namen des Lebenmittels klar zu machen, dass vitale Vorgänge im menschlichen Körper durch ihren Verzehr angesprochen werden. Inzwischen hat das Wort Hochkonjunktur und wird von Nachahmern gern verwendet. Gemeint sind damit die Mikronährstoffe, Energieträger wie Kohlenhydrate, Fette und Aminosäuren, Aufbaustoffe wie haupsächlich aber nicht allein die Mineralstoffe und die unüberschaubare Zahl von Funktionsstoffen wie Vitaminen, Enzymen, Spuernelemente und anderen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.
Gar nicht wenige Konsumenten machen aus ihrer Kenntnis all der vielen Stoffe einen Zweitberuf. Sie wissen alles darüber, womit Exoten wie Amaranth, Quinoa, Chia, Canihua, Granatapfel, Süßlupine, Moringa,Kastanien, Goji-Beere, Aronia, Acai, Ginkgo, Ginseng, Ingwer, alle Algen und Pilze und immer mehr glänzen. Natürlich kennen sie auch die reichen Vorzüger heimischer Lebensmittel wie Weizen, Dinkel, Hafer,Kartoffeln,Grünkohl, Sanddorn, Heidelbeeren, Quitten, Brokkoli, Brennessel, Sauerkraut, Rhabarber usw., um wirklich nur ein paar zu nennen, die aber wahrlich keine Ergänzung vom Ende der Welt brauchen.
Wenn Sie mit ein wenig Abstand zu den vielen Werbeausagen an das Thema herangehen, stellen Sie sehr bald fest, dass bereits eine kleine Auswahl „guter“ Lebensmittel den Bedarf an Vitalstoffen sehr leicht abdeckt. Bei aller Kritik im übrigen berühre ich mich da mit der großen Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), die seit Jahren predigt, dass es leicht ist, sich durch eine kluge Auswahl an herkömmlichen Lebensmitteln komplett und gesund zu ernähren.
Wie einfach das wirklich ist, wird erst klar, wenn man bedenkt, dass unsere an die 70 Billionen Körperzellen oder mehr sämtlich in der Lage sind, beträchtliche Mengen an Mikronährstoffen zu speichern, das angeblich immer wieder knappe Vitamin B 12 gar für drei bis fpnf Jahre und das schneller verbrauchte Vitamin C immerhin für 14 Tage.
Dennoch:
Es ist gut zu wissen, dass unser Essen so viele wertvolle Bestanteile mit sich bringen muss. Wir müssen beachten, dass unsere körpereigene Enzymprduktion aus Pankreas und Leber meist nicht ausreicht und dass in unserer Nahrung ergänzende Nahrungsenzyme vorhanden sein müssen – im Alter weit mehr als zuvor. Wir dürfen daher nicht generell alle Nahrung totkochen. Wir brauchen daher auch ganz gezielt einen Anteil an Nahrung mit Rohkostwert. Alternativ müssten wir das schnelle Kochen am Wok lernen, das sehr enzymschonend ist.
Es ist daher auch gut, nicht ausschließlich Industriekost zu vertilgen, Fast Food und Fertiggerichte. Beachten wir das nicht, sind wir unterversorgt und das gefragte Opfer für all die Zivilisationskrankheiten.
Daher will ich niemand schelten, wenn er sich größte Mühe gibt aus sehr vielen Quellen das beste an Nahrung zu gewinnen. Nur soll jeder wissen, dass bestgeeignete voll ausreichende vitalstoffreiche Nahrung überhaupt nicht viel kosten muss.
Wichtiger als die genaue Zusammensetzung unserer Nahrung ist neben der unverzichtbaren Sorge, ausreichend Enzyme zu bekommen, die Einhaltung einer angemessenen Essweise. Das bedeutet , nicht zu häufig zu essen, Essenspausen einzuhalten, mal den Magen leer werden zu lassen, nicht zu überessen und Zeiten der Wachheit und Betriebsamkeit nicht durch Mahlzeiten zu unterbrechen.
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