Gute Frage ist halbe Antwort.
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 3. März 2015
-testedich.de-
Unser ganzes Denken ist ein Spiel von Frage und Antwort. Jahrtausende lang haben sich die klügsten Menschen damit befasst, die Logik zu finden, die hilft, zuverlässig auf Fragen die richtigen Antworten zu finden.Jeder Normalbürger wie auch die Wissenschaften gehen davon aus, dass ihr Denken ihnen beachtliche und richtige Erkenntnisse beschert, wenn sie sich bei der Suche nach den Antworten streng an diese Logik halten.
Darin steckt aber ein fundamentaler Denkfehler! Wir dürfen uns nicht auf jede denkbare Frage einlassen und mit ihrer Beantwortung unsere Zeit verschwenden.Was interessieren denn auch Antworten auf Fragen, die am Kern der Sache vorbei gehen?
Ein konkretes Beispiel soll das verdeutlichen:
Ich hatte schon in der Vorstellung des Buches von Dr. Yoshinori Nagumo („Ein leerer Magen macht gesund), der abends isst und sich dann gleich schlafen legt, schon die in einem wichtigen Teil immer missverstandene Volksweisheit erwähnt:
„Nach dem Essen sollst Du ruhn‘ oder tausend Schritte tun.“
Das Missverständnis ist folgendes: Es ist nicht gleich ob man nach dem Essen ruht oder sich bewegt. Nur wer anschließend noch arbeiten will oder muss und wer keine Zeit zum Ausruhen hat, kann statt dessen einen Spaziergang machen,damit sein Blut wieder in Bewegung kommt und das Gehirn besser durchblutet wird.
Hinter diesem Fehlverständnis wird ein viel größerer Fehler sichtbar.
Dieser größere Fehler ist der, sich überhaupt eingehend mit der Frage zu beschäftigen, was man tun soll, wenn man so dumm ist, sich vor einer Phase, in der seine geistige Konzentration gefragt werden wird, noch den Bauch voll zu schlagen! So wie das Verhalten des Essers dumm ist, ist es dumm, besonders zu thematisieren, was man denn tun soll, wenn man den Fehler des Essens zur falschen Zeit schon gemacht hat. Die Lösung ist doch einfach: Man isst eben einfach nicht oder wenigstens nicht so viel, dass es einen müde macht!
Wie wichtig es ist, außer zu genau bedachter Zeit nichts zu essen, ist mir immer besonders deutlich geworden auf langen Autofahrten. Da genügt schon ein kleiner Teller Spaghetti mit Tomatensauce nach einer Fahrzeit von wenigen Stunden, um einen unfähig zu machen, sich perfekt auf die Bedingungen des sicheren Fahrens einzustellen und zu verhindern, das einen die Müdigkeit (Sekundenschlaf!) übermannt.
Auf Feiern wie Weihnachten, Hochzeiten oder Beerdigungen, wo von früh bis spät eine Mahlzeit die andere jagt, kann es allerdings schon sehr klug sein, mal einen Spaziergang einzulegen, damit das Gehirn auch mal wieder an die Arbeit kommt.
In dem bekannten Spruch, dass man nach dem Essen ruhen oder 1000 Schritte tun soll, steckt die unzweifelhaft richtige Erkenntnis, dass das Essen ein Ruhebdürfnis erzeugt. Da ist es doch logisch, nicht zu essen – es sei denn man müsste das aus anderen Gründen unbedingt tun. Es stellt sich dann allenfalls die Frage, wann man dann essen soll, wenn nicht in der Zeit vor der geistigen Inanspruchnahme. Diese Frage ist indes leicht zu beantworten: Natürlich n a c h der Phase der konzentrierten Tätigkeit!
Bedeutung einer fuktionierenden inneren Esskontrolle
Damit einen nicht Heißhungerattacken erreichen und damit man in der Lage ist, Versuchungen zum Essen zur Unzeit zu widerstehen, braucht man eine ausreichende Verfügung über den Botenstoff Serotonin in seiner Funktion als des obersten Esskontrollhormons. Wenn daran aktuell ein Mangel besteht, kann man an Stelle der Einnahme einer Mahlzeit zur Unzeit die kleine Menge (1 EL) nativer Kost/Aminas zu sich nehmen, die den Magen ja gleich durchläuft und binnen weniger Minuten für den zentralnervösen Aufbau von Serotonin sorgt.
Außer dass – etwa unter äußerem Stress- extrem viel vom Botenstoff Serotonin am Tage verbraucht wird, reicht indes ein einmaliger Verzehr nativer Kost am Tage, wobei es auch gleich ist, wann das geschieht (morgens ist nur so gut, weil man im Schlaf nichts isst). Schließlich hat Serotonin die lange Halbwertzeit von 21 Stunden. Ein Mangel wird daher erst am dritten Tage mit größerer Reizbarkeit etc. deutlich spürbar.
Im Gesundheitswesen allgemein sollte mehr nach den Bedingungen des Gesundbleibens gefragt werden.
Der Denkfehler, sich zu sehr auf die Frage einzulassen wie man sich verhält, wenn man zur falschen Zeit gegessen hat und dadurch müde geworden ist, statt sich mehr darim zu kümmern, solche Fehler zu vermeiden, entspricht einer falschen Grundhaltung in unseren ganzen Gesundheitswesen.
Dort erweitern und verfeinern sich ständig die Bemühungen, einmal entstandene Krankheiten zu lindern und zu bessern, oft auch nur durch Arbeit an den Symptomen die Leiden erträglicher zu machen. Die Ätiologie, die Lehre von der Entstehung der Krankheiten,
und die Maßnahmen zur Prävention dagegen, dass die Krakheiten überhaupt entstehen, kommen viel zu kurz. Das betrifft besonders die grassierenden Zivilisationskrankheiten, angfangen von Stoffwechselstörungen über Kreislauferkrankungen bis zum Diabetes II, die sämtlich ernährungsbedingt sind.
Über die Wirkung der Lebensmittel, die richtige Auswahl und die richtige Art und Zeit ihres Kosums wird aber wenig geforscht, jedenfalls nicht bruchteilsweise in dem Umfang, in dem ständig nach neuen gewinnbringenden Arzneimitteln geforschrt wird.