Hilfe, die Depression kommt zurück!
Erstellt von r.ehlers am Montag 2. März 2015
.-de.wikipedia.org-
…. das Licht soll möglichst nicht flackern!
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: … [mailto:…-online@arcor.de]
Gesendet: Sonntag, 1. März 2015 17:17
An: re@richtig-essen.net
Betreff: Aminas und Depressionen
Sehr geehrter Herr Ehlers,
ich wende mich in starker Verzweiflung direkt an Sie!
Vielen Dank zunächst einmal für Ihre Arbeit! Ich bin durch Zufall im Sommer 2014 auf die Aminas – Kost gestoßen.
Jahre der Depression, Psychopharmakatherapie, etc. prägen mein Leben seit 2010.
Nur kurze Zeit nach der Einnahme von Aminas morgens 1 Esslöffel, ging es bei mir bergauf! Und alles schien wieder in bester Ordnung, bis, ja bis, ich vor 3 Wochen eine echte Influenza bekommen habe. Dabei bemerkte ich wieder auftretende Symptome der Depression. Leider musste ich nun vor einer Woche auch noch eine Antibiotika – Kur beginnen, die alles verschlimmerte.
Nun meine Frage: Kennen Sie solche Thematiken, wirkt Aminas dann auch nicht? Liegt es am Antibiotikum?
Was kann ich tun um gegenzusteuern? Kann man auch mehr als 1 Esslöffel nehmen, macht das Sinn?
Es tut mir sehr leid Sie zu stören, aber ich bin völlig hilflos!
Mit freundlichen Grüßen,
…
Meine Antwort:
Sehr geehrter Herr …,
ich freue mich darüber, dass Sie Ihr Leiden nicht still in sich vergraben, sondern darüber reden. Sie machen es richtig, sich nicht nur „be“handeln zu lassen, sondern selbst zu handeln, indem Sie sich in die Arbeit an der Besserung einbringen. Ich habe in den letzten 15 Jahren so gut wie alles über Serotonin und die mit seiner häufigen Fehlversorgung zusammenhängenden Krankheiten gelesen, was greifbar war. Und doch verdanke ich wichtigste Einsichten erst den Tausenden von Gesprächen und Mails, die ich in diesen Jahren mit Betroffenen führen bzw. austauschen durfte.
Also: Von Störung kann keine Rede sein. Ich denke, ich kann ein paar Informationen beisteuern, die Ihnen wieder Mut machen sollten und gebe gern weiter, was ich weiß. Ich habe natürlich als gelernter Jurist keine „Lizenz zum Heilen“. Ich gebe daher keine Vorschläger zur Heilung Ihrer Depression, sondern erläutere nur allgemein den ablesbaren Stand des Wissens aus der Wissenschaft und den praktischen Erfahrungen.
Wirkzusammenhänge
Die Tatsache, dass sich bei Ihnen wie bei vielen Tausenden anderen die Depression alsbald nach dem Beginn des morgendlichen Verzehrs der kleinen Menge nativer Kost/Aminas zurückzog, zeigt den unbezweifelbaren Zusammenhang zwischen dem Verzehr dieser Nahrung, der Förderung des Serotoninaufbaus und der Krankheit.
Bei aller Individualität kann man die Betroffenen sicher in Gruppen mit unterschiedlichen Vorgegebenheiten einteilen. Ich habe die Fälle von Depressionen, aber auch Panikattacken, Ängsten, Burnout und Migräne, gesehen, bei denen die Umstellung auf den einen Löffel nativer Kost die Störungen praktisch endgültig beseitigte – jedenfalls soweit ich davon hörte.
Es hat aber auch immer wieder Fälle gegeben, in denen die Störung so überhaupt nicht ansprechbar war, oder e nach einer Weile zurückkam.In einigen Fällen schien die Krankheit aufzuflackern und zu verlöschen wie eine Glühbirne mit Wackelkontakt.
Ich stelle mir vor, dass beim Anspringen und Abflauen der psychischen Störungen innerlich widerstrebende Kräfte am Werk sind, zudem dass die Störungen ungünstige neue neuronale Verknüpfungen erzeugt haben, die je nach den Umständen zur Informationsweitergabe genutzt werden oder nicht. Keine Depression kommt ja ohne einen Grund. Sie entsteht als Resultante unterschiedlicher mentaler Eindrücke, in deren Aufbau die Stresshormone Adrenalin, Cortisol, Noradrenalin u.a. beteiligt sind und zu ihrem Abbau das Stresskontrollhormon Serotonin. Diese mentalen Eindrücke können angesichts gut funktionierender hormoneller Stresskontrolle ihre Kraft einbüßen, sie können aber, wenn sie nicht verarbeitet sind, auch wiederkommen.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass Ihre körperlich und psychisch belastende Influenza und deren noch gravierende Bekämpfung mit Antibiotika in den Ihnen noch innewohnenden Kampf der Stressoren und Antistressoren eingegriffen haben.Am Ende fehlt die Resilienz gegen den Druck der Stressoren.
Empfehlung zum richtigen Essen
Natürlich müssen Sie die Antibiotika bis zum Ende nehmen, um keinen Rückfall bei der Influenza zu erleiden. Dann aber müssen Sie vitalstoffreich essen (z.B. Grüne Smoothies aus Obst und Gemüse und Nüssen, allgemein gedünstet essen statt gekocht, selbst zubereitete Nahrung statt Fertignahrung, keine „Schrottnahrung“ wie Billigzucker und -fette, besonders nicht süß + fett)). Das veranlasst Ihren Darm, wieder eine solide Flora aufzubauen. Ich rechne damit, dass native Kost bei der Gesundung des Darms auch eine bedeutende Rolle spielt.
Bei einer Mahlzeit nativer Kost/Aminas sollten Sie aber bewusst nicht mehr als einen Esslöffel der Mischung und einen weiteren Esslöffel schmackhafter zusätzlicher Nahrung zur Hebung des Geschmacks essen. Mehr Masse veranlasst nämlich den Magenpförtner, „dicht“ zu machen. Die Mahlzeit bleibt dann im Magen stecken und der für den Aufbau des Botenstoffes Serotonin erforderliche starke Verstoffwechslungsreiz findet nicht statt. Ohne Verbesserung Ihres zerebralen Serotoninhaushalts aber können sie auch nach dem Ende des Stresses durch Influenza und Antibiotika nicht mit einem Zurückdrängen der Depression rechnen.
Empfehlung zur Psychotherapie
Sie verstehen sicher, dass Sie, wenn meine Erklärungen stimmen, auch in Zukunft wieder mit einem Aufflammen der Depression rechnen müssen – wenn Sie nicht am Grund der Störung arbeiten. Ich kenne das allgemeine Vorurteil gegenüber der Psychotherapie. Psychologen und Psychiater wie Allgemeinärzte, die bei psychischen Störungen stereotyp Psychopharmaka verschreiben, kommen mir vor wie Orthopäden, die gegen Arthrose Schmerzmittel verschreiben oder Neurologen, die gegen Schlaflosigkeit zu Schlafmitteln greifen. Ruhe vor krankhaften Störungen haben wir erst dann, wenn wir bis zu den Entstehungsgründen der Krankheiten vordringen. Da helfen nie und nimmer Medikamente, die allerdings manchmal als Mittel zur Linderung der Beschwerden unverzichtbar sind, weil man – wie so oft – die Gründe für die Krankheiten einfach noch nicht kennt. Nur darf man nie zu früh aufgeben, die Krankheiten zu heilen und nicht nur die Symptome anzugehen. Von der allgemeinen Öffentlichkeit wenig beachtet hat die heutige Psychotherapie, die auf ganz neues Wissen in der Gehirnforschung zurückgreift, sehr interessante neue Wege zur durchgreifenden Hilfe wie insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie entdeckt. Darauf würde ich mich an Ihrer Stelle einlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Ehlers