Sport, Herzleistung und langes Leben
Erstellt von r.ehlers am Freitag 6. Februar 2015
Der Mensch braucht Bewegung, um seinen Körper aufzubauen und in Funktion zu halten. Aber braucht er auch Sport, der mit hoher Körperbelastung und starker Belastung des Herzens verbunden ist?
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Das Herz hat niemals Krebs.
Das Herz ist – neben dem Zahnschmelz – der einzige Teil des menschlichen Körpers, der sich in seinen Zellen nie erneuert. Dass das tatsächlich so ist, erkennt man schon daran, dass es einen Herzkrebs nicht gibt. Krebs ist nämlich eine Krankheit, die sich durch eine unkontrollierte Zellteilung auszeichnet. Wenn das Wachstum des Herzens in der Kindheit abgeschlossen ist, verlieren seine Zellen die Fähigkeit, sich zu teilen. Schäden am Herzen kann der Körper daher niemals selbst reparieren. Wenn man das versteht, kann man auch nachvollziehen, dass nach Dr.Yoshinori Nagumo die Zahl der Herzschläge im ganzen Leben begrenzt ist. Nach seinen Angaben schlägt das Herz nicht mehr als 2 Milliarden Mal.
Schlägt das Herz also 50 Mal pro Minute, folgt daraus, dass es mit 80 Jahren stehen bleibt. Beim Erreichen des lange Zeit allgemein geltenden Rentenalters von 65 Jahren ist die Zeit des Herzens also schon abgelaufen, wenn das Herz 60 Mal die Minute schlägt! Statistisch gesehen beträgt die Herzfrequenz beim Menschen aber durchschnittlich 72, beim Blauwal mit seinen 100 Tonnen Gewicht nur 4, bei den langsamen langlebigen Schildkröten 10 bis 30, bei der Etruskerspitzmaus und den Kanarienvögeln, die nur kurzlebig sind, sogar 1000 Schläge in der Minute.
Sicher gibt es individuell starke Abweichungen von diesen Durchschnittszahlen. Man kann daraus aber durchaus den Schluss ziehen, dass allen Bemühungen um die Verlängerung des Lebens und dem Anti-Aging natürliche Grenzen gesetzt sind.
Auch ist nach der Theorie des führenden amerikanischen Enzymforschers Dr. Edward Howell, die Zahl der körpereigen herstellbaren Enzyme für jedes Lebewesen begrenzt. Dies nimmt auch Dr. Hiromi Shioya an, der Entdecker des Enzym-Faktors („Lang leben ohne Krankheit, Goldmann,2008), wonach der Körper nach Bedarf – aber immer nur innerhalb gewisser Grenzen – aus seinen Basisenzymen die jeweiligen Tausende verschiedener Enzyme herstellt.
Aus diesen Erkenntnissen lässt sich auch ableiten, dass es Sinn macht, sich nicht ständig zu überfordern.
Dr. Nagumo: “ … Wer länger leben will, sollte möglichst alles vermeiden, was den Herzschlag darüber hinaus beschleunigt, und darauf achten, dass sein Herz nicht unnötig belastet wird.“
Die Herzen der Menschen, die von Kind an Sport getrieben haben, nennt man Sportlerherzen. Sie sind größer und schlagen auch bei Inanspruchnahme langsamer. Sport ist daher wichtig für die Jugend!
Für die Älteren ist Sport eine durchaus zweischneidige Sache. In der Sportmedizin zieht man zur Berechnung einer sicher nicht schädlichen oberen Pulsfrequenz das Lebensalter von der Zahl 180 ab bei denen, die regelmäßig Sport betreiben und von der Zahl 170 bei allen anderen. Für mich mit 74 Jahren bedeutet es, dass es unvernünftig ist, eilig die Treppen hoch zu rennen oder einen Spurt hinzulegen, um die im Abfahren begriffene Bahn noch zu erreichen, weil so etwas den Puls garantiert weit über 106 Schläge in der Minute treibt.
Man darf daher nicht rauruig sein, wenn man im Alter nicht mehr so schnell rennen und heben kann wie in jungen Jahren. Die Alten haben das schon immer gewusst. Bei ihnen hieß es:
„Ein alter Mann ist doch kein D-Zug!“
Heute dagegen wehren sich fast alle dagegen, nicht mehr all das zu können, was früher noch leicht fiel. Nur wenige schalten mit achsendem Alter um vom schnellen Laufen zum Joggen und Trippeln und vom strammen Marschieren zum zügigen Schreiten und maßvollen Gehen. Es ist nicht erstrebenswert, mit 80 noch Gewaltmärsche zu unternehmen. Im Gegenteil: Es kommt die Zeit, in der selbst das Einkaufen zu Fuß (mit dem Shopper) schon eine Anstrengung ist. Aber diese sollte man aber so lange auf sich nehemen wie es geht!
Bei aller Bemühung um wissenschaftlich verifizierbare Erkenntnisse zu allen Fragen des Lebens können wir nicht umhin, unseren höchst persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen einen besonderen Wert beuzumessen.