Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Leerer Magen: Statt Sirtuin hilft Ghrelin.

Erstellt von r.ehlers am Freitag 6. Februar 2015

Ich hatte darüber berichet, dass der japanische Forscher Dr. Yoshinoro Nagumo das Gen Sirtuin als Begründung für seine Feststellung herangezogen hat, dass ein leerer Magen den Menschen gesund macht und man daher wenn möglich nur einmal am Tag richtig Mahlzeit halten sollte (http://www.essenspausen.com/leerer-magen-macht-gesund/. Ich hatte vor der Prüfung im Einzelnen schon Zweifel geäußert, ob da nicht wieder einmal eine offene Frage einfach mit einer vorschnellen Bezugnahme auf die Genetik zugekleistert würde.
 
 

Im Deutschen Ärzteblatt fand ich folgenden Hinweis auf  ernsthafte Zweifel an der besonderen Wirkung dieses Gens:

„Die Beobachtung, dass die Aktivierung des Gens SIR2 die Lebenszeit von Fadenwürmern um ein Drittel verlängert, beflügelt seit zehn Jahren die Fantasien der Altersforscher. Dem Pharmagigant GlaxoSmithKline war die Hoffnung auf neue Medikamente sogar 720 Millionen US-Dollar wert. Eine Studie in Nature (2011; doi: 10.1038/nature10296) zeigt jetzt aber, dass die ursprünglichen Experimente fehlerhaft durchgeführt wurden.

Altersforscher hatten sich lange gefragt, warum eine Reduktionsdiät von 30 bis 50 Prozent der Kalorien bei vielen Tieren die Lebensphase um 30 Prozent verlängert. Eine Antwort schienen die Experimente zu geben, die Leonard Guarente vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge vor zehn Jahren in Nature (2001; 410: 227-30) veröffentlichte: Beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans konnte die gleiche lebensverlängernde Wirkung durch eine zusätzliche Kopie des Gens SIR2 induziert werden.“

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47438/Methusalem-Gen-Zweifel-an-Lebensverlaengerung-durch-Sirtuin

So wie es bei Dr. Nagumo (S. 27, 114)  heißt, dass der Nachweis der Lebensverlängerung durch Reduzierung der Nahrungszufuhr und weitere Studien den Schluss zuließen, dass „Sirtuin bei leerem Magen sämtliche Gene in den 50 bis 60 Billionen Zellen des menschlichen Körpers scannt und die beschädigten Gene repariert“, würde ich so etwas ohnehin nur glauben können, wenn dies komplett recherchiert und beschrieben würde. Das erfolgt aber eben nicht.

Das indes sollte kein Grund sein, die Summe der grundstürzenden Erkenntnisse dieses Ausnahmeforschers insgesamt zu verwerfen. Insbesondere seine Feststellung, dass wir nach den Mahrlzeiten erst die Entleerung des Magens abwarten müssen, bevor wir erneut essen, ist unbestreitbar richtig, wenn auch mehr aus Gründen der funktionsgerechten Nahrungsuafnahme und -verwertung. Dr. Nagumo fügt einen weiteren überzeugenden Grund hinzu, der es letzlich ebenfalls völlig überflüssig macht, auf eine obskure Genwirkung abzustellen:

die bedeutene Wirkung des Hormons Ghrelin. 

Ghrelin-de.wikipedia.org-

Präkursor Prepropghelin (blau)  und Ghrelin (grün)

Das erst nach der Leerung des Magens gastrointestinal hergestellte sog. Hungerhormon Ghrelin verweist schon in seinem Namen auf das Wachstumshormon (Growth Hormone/HGH). Es ist nämlich das „Growth hormone release inducing Hormon“, nimmt also als Anreger für dessen Aufbau  an der unerhörten Bedeutung des Wachstumshormons HGH für den menschlichen Körper teil.

Das Wachstumshomon, dessen erste Aufgabe es ist, den menschlichen Körper wachsen zu lassen, hat auch beim ausgewachsenen Menschen viele lebenwichtige Aufgaben. Neben der Reparatur von Schäden im ganzen Körper, weswegen man es ganz zu Recht auch das Verjüngungshormon nennt, ist es das wichtigste Hormon zur Verbrennung von Körperfett, worauf ich unter Bezug auf die Forschungen von Professor Dr. Adam („Die KFZ-Diät“) in meinem kleinen Buch über die Bedeutung der „Essenspausen“, Via Nova, 2012, ausführlich hingewiesen habe.

Die Herstellung des Wachstumshormons erfolgt in der Zeit des leeren Magens und der Ausschüttung von Ghrelin. Sein Einsatz ist dagegen, was Dr. Nagumo darlegt, an eine chronobiologisch feste Zeit gebunden, nämlich an die Zeit von 22.00 Uhr abends bis 2.00 Uhr in der Nacht!  Dr. Nagumo rät daher dringend dazu,sich abends zeitig zum Schlafen zu legen, um die Verjüngungswirkungen durch das Wachtumshormon nicht zu verpassen. Mit diesen hormonellen Wirkungen erklärt er die vielen großartigen Veränderungen, die er der Umstellung auf den ausschließlichen Verzehr von Nahrung auf leeren Magen und die Beschränkung der Nahrungsaufnahme auf eine einzige reuläre Mahlzeit am Tag zuschreibt:

  • Abbau von Körperfett
  • Verringerung des Hautfetts
  • Beseitigung üblen Körpergeruchs
  • Verschönerung der Haut
  • Verminderung des Haarausfalls
  • Schutz vor Glatzenbildung in jungen Jahren
  • Verbesserung des Gehirnaufbaus
  • teils sogar die Neubildung von Gehirnzellen