Enzyme werden im Magen zerstört.
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 4. Februar 2015
Dem Wiener Medizinprofessor Dr. Karl Wolf verdankt die Wissenschaft wichtige Erkenntnisse über die Funktion der Enzyme im ganzen mensclichen Körper, zudem verdanken wir ihm aber auch ein vielfach bewährtes Medikament, das Enzympräparat Wobenzym.
Max Wolf (1885-1976), daneben stehend sein Biograf Karl Ransberger
Wolf hatte festgestellt, dass Enzyme aus der Nahrung wesentlich die Tätigkeit unseres Immunsystems und unseres körpereigenen Systems der Zellreparatur, die Zellatmung, den Aufbau neuen Körpergewebes, die Verstoffwechslung der Nahrung, die Blutgerinnung und die Entgiftung des Körpers verantwortlich sind. Mit dem teils massiven Einsatz von Enzymen feierte er solche Heilungserfolge, dass die Reichen und die Schönen im letzten Jahrhundert bei ihm zur Behandlung anstanden:Enrico Caruso und Richsrd Tauber, Greta Garbo, die Rockefellers und die Kennedys, aber auch Willy Millowitsch und Heidi Kabel. Somerset Maugham verdankte seiner Behandlung wiederholt das Leben.
Enzyme sind ihrerseits komplexe Proteine, die in vielen Tausend verschiedenen Arten in jeweils genau festgelegten Strukturen in jeder Zelle unseres Körpers agieren und dort in den Ribosomen in jeder Sekunde unseres Lebens viele Tausende anderer im Körper benötigte Proteine herstellen. Bei der wichtigen Arbeit der Verstoffwechslung docken die eirweißspaltenden Enzyme nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an die ihrerseits gleichfalls non Natur aus nur in festen Strukturen auftretenden Nahrungsproteine an und zerlegen sie, sodass ihre Inhalte, insbesondere die Aminosäuren, frei werden.
Wer alles über die unglaubliche Rolle der Enzyme für unser Leben wissen will,dem kann ich das Buch von Dr. Winfried Miller, „Enzyme. Wie sie wirken und helfen“,W. Zuckerschwedt-Verlag, 5. Aufl. 2014, sehr empfehlen. Durch die Lektüre dieses Buches habe ich auch erfahren, warum Wolf das von ihm aus der Ananas (Enzym Bromain) und der Papaya (Enzym Papain) gewonnene Medikament Wobenzym in einem Dragee verpackt hat. Diese Schutzhülle sorgt dafür, dass die enthaltenen Enzyme nicht im Magen von dem eiweißspaltenden Enzym Pepsin funktionsunfähig gemacht werden.
Miller sagt ganz offen (S. 19, 135), dass es wenig Sinn macht, die so sehr enzymhaltigen Früchte überhaupt zu konsumieren, wenn man sich nicht mit den noch enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen zufrieden geben will. Funktionsfähige Enzyme enthalten sie nicht mehr, wenn einmal das Pepsin sie zerlegt hat, das zunächst in inaktiver Form im Magen gebildet und dann durch die von den Drüsen der Magenschleimhaut sezernierte Salzsäure aktiviert wird. Nach der Einnahmeanweiseung des Herstellers soll daher „für eine optimale Wirkung … die Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, mindestens 30-60 Minuten vor oder frühestens 90 Minuten nach dem Essen.“ Damit soll dafür gesorgt werden, dass sich das Medikament nicht mit dem Nahrungsbrei vermischt, sondern unabhängig von der Nahrung nach der Auflösung des Dragees mit Magenflüssigkeiten ungestört durch den im Ruhezustand des Magens immer relaxierten Magenpförtner in den Dünndarm ablaufen kann.
Und doch geht es auch ohne Medikamente!
Für die Gewinnung von Enzymen sind wir nicht auf exotische Früchte angewiesen, auch wenn einige davon so besonders enzymreich sind.Alle Pfanzenstoffe, allen voran die grünen Blätter der Pflanzen, werden mit Enzymen aufgebaut. In ihren essbaren Teilen bringen die Pflanzen unversehrte Enzyme mit, die bei ihrem Abbau helfen.
Wir brauchen aber auch kein im Dragee verpacktes Medikament, wenn wir enzymreiche Nahrung in kleiner Menge feinstens zerkleinert mit Flüssigkeiten aufnehmen. Auch dann weiten sich die Magenwände nicht, auch dann bleiben die Produktion von Pepsin und Salzsäure aus.
Es geht also auch mit ganz normaler Nahrungsaufnahme. Nur muss man den magischen Moment des leeren Magens nutzen, wozu sich der Verzehr einer kleinen Portion eines Grünen Smoothies oder eines Löffels nativer Kost/Aminas anbietet.