Was hat meine Krankheit mit mir zu tun?
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 29. Januar 2015
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Das kranke Mädchen (Den syge pige) von Michael Ancher, 1882
Gedanken zum Wesen und dem Wert oder Unwert der Krankheit:
Was hat meine Krankheit mit mir zu tun?
Wenn Sie jetzt einwenden, dass das eine dumme Frage ist, dann haben Sie recht!
Ich bin nicht meine Krankheit und sie ist nicht Teil meiner selbst. Es ist auch dummes Zeug, wenn jemand erklärt, ich hätte die Krankheit gekriegt, weil ich sie mir innerlich gewünscht hätte. Das wäre ja eine Krankheit für sich, sich eine Krankheit zu wünschen.
Ist die Krankheit vielleicht mein Schicksal?
Auch das ist eine dumme Frage, weil doch niemand sagen kann, was das Schicksal ist.Man kann an Gott glauben und auch daran, dass er persönlich bestimmt, was uns widerfährt, oder dass er die Regeln aufstellt, nach denen alles von selbst abläuft. Aber das sind subjektive Einstellungen von Glaubenden, die nicht diskutierbar ist. Man kann darüber mit anderen reden, die auch glauben. Aber Dritten, die nicht glauben, kann man nicht sinnvoller Weise mit so etwas kommen.
Besonders entlegen erscheint mir der Glaube, dass persönliche Fehler aus einer angeblichen mir (natürlich) nicht bewussten früheren Existenz mir im jetzigen Leben die Krankheit einbrächten.
Ist die Krankheit dann vielleicht ein Symbol?
Ist die „Krankheit der Weg“ zur Lösung innerer Probleme? Ist die Krankheit so etwas wie die „Sprache der Seele“? Oder ist die „Krankheit das Symbol“ (Dahlke) für den Zusammenhang zwischen innerer Störung und der nach außen auftretenden Symptome?
Ohne Zweifel gibt es die vielfachen ursächlichen Wirkungen zwischen Körper, Geist und Gemüt. Aber ebenso wenig wie wir wissen können, ob da irgendwo jemand ist, der da steuert, können wir wissen, ob die Welt so konstruiert ist, dass diese Zusammenhänge gesetzmäßig eintreten.
Im Gegenteil:
Krankheit ist ein störendes Ereignis, das sich entweder von außen (Unfall, Erreger) in unser Leben einmischt oder sich aus inneren Zustände des Menschen (Gemüt, Geist) speist – oder beide Faktoren kommen zusammen.
Meine Krankheit hat daher mit mir nichts zu tun. Wenn ich mit ihr geboren bin, suche ich sie nach Möglichkeit los zu werden. Egal woher sie kommt: Sie ist mein Feind. Nur kann es klug sein, sich mit ihr zu arrangieren, wenn ich sie nicht besiegen kann.
Wie alles, was ich erlebe, ändert mich aber die Krankheit. Ich ändere mich auch in der Auseinandersetzung mit ihr. Ich kann an ihr zerbrechen.Ich kann aber auch an ihr wachsen, im Kampf gegen sie und im Arrangement mit ihr.