Esst endlich normal!
Erstellt von r.ehlers am Freitag 28. November 2014
Geben Sie doch einmal auf der der Homepage der vorliegenden Internetseiten in der Spalte den Suchbegriff „Richtig essen ist einfach“ ein.
Über http://www.essenspausen.com/?s=Richtig+essen+ist+einfach erscheinen dann auf dem Schirm 50 Beiträge zu diesem Thema. Spricht das denn nicht gerade dafür, dass es gar nicht einfach ist, sich richtig zu ernähren? Tatsächlich braucht man kein umfangreiches Wissen, um seine Nahrung klug auszuwählen und sie auf die richtige Weise zu verzehren. Das Thema wird nur schrecklich überfrachtet von endlosen Informationen und Vorschlägen, ohne die man aber sehr gut auskommen kann. Die Beschäftigung mit dem richtigen Essen wird dadurch nur künstlich erschwert.
Der erste meiner vielen Beiträge zum Thema erklärt direkt:
Richtig essen ist einfach.
Der bekannte höchst streitbare Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, der das Buch mit dem Titel „Esst endlich normal!“ geschrieben hat, meint dem ersten Anschein nach dasselbe. Wenn man aber sieht, wie schwer übergewichtig er ist und wie wenig ausgeglichen er auftritt, kommen einem Zweifel daran.
-faznet-
Schaut man genauer hin, wird überdeutlich, dass Pollmer mit unhaltbaren Thesen dazu beiträgt, dass die vorherrschende allgemeine Verwirrung über das richtige Essen noch weiter vergößert wird.
Pollmer gegen den Schlankheitswahn
Zu Recht geißelt Pollmer den heutigen Schlankheitswahn, der sich in unzählbaren Diätvorschlägen wiederspiegelt. Er hat auch Recht, dass die Diskriminierung der „Dicken“ unangemessen und falsch ist. Wenn er selbst schon von seinem starken Übergewicht nicht herunterkommt, muss er deswegen nicht noch angepflaumt werden. Wie kann er aber propagieren, dass man ohne Rücksicht auf seinen Körperumfang essen solle, wozu es einen drängt? Großes Übergewicht ist nachgewisenermaßen ein bedeutender gesundheitlicher Risikofaktor, besonders wenn sich das Fett wie bei Pollmer vorwiegend in der Leibesmitte ansiedelt?!
Pollmer gegen Rohkost
Sehr interessant ist Pollmers Erklärung, dass wir Menschen uns evolutionär an die Ergebnisse des Kochens von Nahrung angepasst hätten.Er hat dazu den Begriff der Cocivoren gepägt. Wir sind danach nicht Herbivoren (Pflanzenfresser), Carnivoren (Fleischfresser) oder Omnivoren (Allesfresser), sondern auf den Verzehr gekochter Nahrung geprägt.
Das Phänomen der Verdauungsleukozytose (Wanderung der weißen Blutkörperchen in Richtung des Dünndarms nach der Ankunft gekochter Nahrung im Magen) spricht allerdings nicht gerade für Pollmers These. Immerhin vertragen wir heutzutage das gekochte Essen, weil sich das Phänomen der Verdauungsleukozytose bei der fortschreitenden nahrungaufnahme von selbst wieder legt – allerdings gar nicht erst auftritt, wenn man vor dem Essen gekochter Nahrung ein wenig rohe Nahrung isst.
Er hatte schon früher gegen die Rohkost, besonders von Vollkornproduten gewettert, die für den menschlichen Verdauungspparat schwer verdaulich sei, zu Blähungen führe und den Körper mit Giftstoffen belaste, die den Pflanzen doch nur zur Abwehr ihrer Fraßfeine dienen. Nach der EHEC-Epidemie von 2011, die mit ungewachene Sprossen udn Samen von ägyptiscchem Bockshornklee Kolibakterien nach Europa brachten,
vgl. http://www.onmeda.de/krankheitserreger/ehec_infektion_faq.html,
lässt Pollmer an jedweder Rohkost kein gutes Haar mehr. Dabei geht unter, dass durch das Waschen die Rohksot ganz vom Erdreich und Schmutz befreit ist. Den überragenden Wert von winem wenigstene kleinen Anteil roher Kost in unserer Nahrung
- durch den Erhalt aller wichtigenNahrungsbestandteile wie der Vitamine, nicht denaturierten Proteine und nicht oxidierten Mineralstoffe
- wie insbesondere der Nahrungenzyme sieht Pollmer nicht.
Gerade fürdie Nahrungenzyme gibt es außerhalb der Rohkost keinen Ersatz. Warum sind denn alte Leute so oft mangelernährt, selbst wenn es ihnen nicht an guten Lebensmitteln fehlt? Mit fortschreitendem Altger nimmt die Produktion der körpereigenen Enzyme aus der Bauschspeichldrüse und der Leber stark ab. Ohne Enzyme aus roher Kost werden gerade die „Bausteine des Lebens“, die Proteinkörper im Dünndarm nicht gespalten. Die großartigen Inhalte der gegessenen Nahrung kommen dem Menschen daher nicht ausreichend zugute.
Weil Pollmer einfach gegen Rohkost schlechthin argumentiert, kommte er gar nicht zu der Frage, w i e man pflanzliche Rohkost richtig essen soll, nämlich immer nur so, dass ihre Zellen auch geöffnet werden. Wenn das nicht geschieht, kommt es tatsächlich zu den Blähungen, die Pollmer beklagt. Weil er nicht sieht, wie wertvoll fein zerkleinerte Rohkost gerade beim Verzehr auf leeren Magen ist, sieht er auch nicht die Notwendigkeit der Einhaltung langer Essenspausen. Kännte er diese, könnte er sogar lernen, sein Übergewicht in den Griff zu kriegen!
Pollmer gegen die Verfälschung von Lebensmitteln
Recht hat Pollmer wieder mit seinen Angriffen gegen die Lebensmittelindustrie, die immer mehr ihre Produkte verpanscht. Da ist er unbestrittener Experte. Recht hat er auch, dass die jahrzentelange Bewerbung fettarmer Kost ein Wahnsinn war. Aber da gibt es einen Konsens unter praktisch allen Experten, die sich eingehend mit der richtigen Nahrungsauswahl befassen, dass „light food“ nicht zu empfehlen ist.