Psychotherapie: Keine leeren Sprüche!
Erstellt von r.ehlers am Freitag 14. November 2014
Gestern fand eine Vortragsveranstaltung des Patienten-Forums Düsseldorf im November 2014
statt, die starke Eindrücke hinterließ, über die ich gern berichten möchte.
Angekündigt war der Vortrag auf http://www.gesundheitsseiten.com/index.php/termine/524-veranstaltung-koerper-seele-und-geist-in-einklang wie folgt:
„Thema: Körper, Seele und Geist im Einklang
Der erste Schritt zur Gesundung ist die Erkenntnis
Aleksandra Drinkuth arbeitet in Moers als psychologische Beraterin und Hypnosetherapeutin. In ihrer Therapeutischen Tätigkeit stößt sie tagtäglich auf Beweise dafür, dass viele Beschwerden, Symptome und Krankheiten einen Zusammenhang mit unserem Denken, Fühlen und Erlebtem haben und dass dies die Ursachen für die Beschwerden, Symptome und Krankheiten sind.
Was macht Stress mit unserem Körper? Was geschieht, wenn wir uns nicht den Symptomen, sondern den Ursachen zuwenden? Wie können wir vielleicht sogar selbst unseren Körper gesunden? Wie können wir präventiv unserem Körper Gutes tun und so zu unserer Gesundheit beisteuern?
Referentin: Aleksandra Drinkuth, Psychologische Beraterin und Hypnosetherapeutin, Moers
Wann: Donnerstag, 13.11.2014
Wo: Freie Waldrofschule, Düsseldorf-Gerresheim, Diepenstrasse 15
Einlass: 18.30 Uhr – Beginn 19.00 Uhr, Kostenbeitrag 5,- Euro“
Aleksandra Drinkuth ist Heilpraktikerin in eigener Praxis für Hypnosetherapie und Energieübertragung in Eurotec-Ring 15, 47445 Moers, Telefon:0172/7121983, www.hypnose-drinkuth.de, aleksandra@hypnose-drinkuth.de.
HP Alexandra Drinkuth in ihrer Praxis
Hätte ich die Homepage vor der Veranstaltung mit den Leistungsangeboten Meditatives Malen, Hypnose, EMDR/HEMDr, Energieübertragung, Fernübertragung, ganzheitliche Lebensenergie, Gruppensitzungen und Meditation vorher einmal angeschaut, hätte ich von meinem Wissenshorizont aus bei den Energiethemen vorsichtshalber die Alarmtaste gedrückt, um ja nicht leeren Sprüchen aufzusitzen. Was EMDR ist, würde ich ja gewiss erfahren.
Ganz kurz: Was ist EMDR?
„EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet. Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit der EMDR-Methode können Traumafolgestörungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen behandelt werden. In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.
Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen: Nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen. Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten.“ (http://www.emdria.de/emdr/was-ist-emdr/)
HEMDr hat übrigens nichts mit einem Kleidungsstück zu tun, ist vielmehr die Kombination von EMDR mit der Hypnose.
Psychotherapie mit Hand und Fuß
Frau Drinkuth verstand es zu zeigen, dass ihre Psychotherapie keine spekulative Theorie über das Wesen von Körper, Geist und Seele ist, sondern ganz auf dem Boden der heute gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entwicklung und die Formbarkeit des menschlichen Gehirns steht.
Ein Schwerpunkt ihres Vortrags war die Entwicklung der Emotionen in den ersten Lebensjahren von der Geburt bis etwa zum 10. Lebensjahr. Auch danach gibt es neue Emotionen, insbesondere ausgelöst durch plötzliche schwer belastende Ereignisse wie etwa einen Überfall. Sie erklärte aber, dass solche späteren traumatischen Ereignisse mehr oder minder die in der Jugend eingegrabenen ursprünglichen Emotionsmuster benutzen.
Frappierende Beispiele aus ihrer Praxis belegen die Richtigkeit der Annahme, dass tatschlich die frühen Erfahrungen im Guten wie im Bösen das Päckchen an Emotionen schnüren, mit dem wir uns auf die Reise durch das Leben begeben. Es braucht hier und da eine besondere Begabung des Therapeuten, die inneren Zusammenhänge zu erkennen. So konnte sie einem Patienten in nur einer einzigen Sitzung seine Flugangst nehmen, weil in der Hypnose aufgedeckt wurde, dass er als Kind einmal in eine absolut hilflose Lage getürzt war, als er auf einem Heuschober zwischen zwei mächtige Heuballen fiel, zwischen ihnen ganz immobilisiert lag und keine Hilfe in Sicht war. Ähnlich verlaufen Sitzungen, bei denen Menschen erkennen, woher ihre Höhenangst kommt. Ein weites Feld sind Schmerzphänomene, Depressionen und Suchtverhalten aller Art.
All diese Störungen verschwinden nicht von selbst. Der eine oder andere hat Glück, dass Hilfe aus seinem Umfeld kommt. Es ist aber gut zu wissen, dass die Psychotherapie heute so weit ist, dass sie konkrete Hilfe anbieten kann, deren Sinnfälligkeit auch begreifbar ist.
Hypnose und Autosuggestion verstehen
Vor der Hypnose scheuen viele Menschen zurück, weil sie nicht verstehen, was sich da abspielt und weil sie fürchten, willenlos zu werden. Frau Drinkuth nahm den Hörern diese Ängste. Die therapeutische Hypnose erfolgt mit dem stets erhaltenen Willen des Menschen. Bei Hypnose wie in der Meditation kommt der Mensch in einen sog. Alpha-Zustand, wie jeder ihn aus den Momenten beim Einschlafen und beim Aufwachen kennt, in denen bildlich gesprochen das Unterbewusste weit offen steht. Man spricht vom Alpha-Zustand, weil das Gehirn in diesen Phasen statt der Beta-Wellen des Wachzustandes Alphawellen aussendet (im Schlaf folgen darauf die Delta- und die Thetawellen).
Da ich immer auf der Suche nach der Bedeutung und den Funktionen von Serotonin bin, denke ich an mögliche besondere Funktionen des Wach- und Schlafkontrollhormons Serotonin bei diesen Alpha-Zuständen. Immerhin herrscht in der etwa halbstündigen Phase des Einschlafens allein das „Einschlafhormon“ Serotonin (den Begriff habe ich geprägt, er wird sonst noch nicht verwendet). Alphawellen kennzeichnen auch die sog. Klarträume, auch luzide Träume genannt, die Bewusstsein und Schlaf und Traum miteinander verbinden, indem dem Träumer bewusst ist, dass er träumt!
In diesen Phasen, in denen der bewusste Wille auf das Unterbewusste trifft, kann er in Hypnose und Autosuggestion Botschaften aufnehmen, die seine verquirilten Gedanken und Eindrücke entflechten können. In diesen Phasen kann er die hässlichen Bilder vor dem inneren Auge entfernen, die ihn immer ohne sein Dazutun überfallen haben. Im Sinne der moderenen Gehirnforschung werden dabei neuronale Verküpfungen zwischen den Gehirnzellen gekappt und eingezogen und durch neue ersetzt.
Zum Schluss des Vortrags demonstrierte Frau Drinkuth den Anwesenden, wie sie alle meditativ (oder auch hypnotisch?) selbst in wenigen Minuten in einen solchen völlig entspannten Alpha-Zustand fielen, während sie zu den leisen Klängen einer schünen Melodie den inneren Weg über Körper und Gesit dahin beschrieb. Dieses Erlebnis, das jeder kennt, der sich gründlich auf das Autogene Training versteht oder die Entspannungsmethode nach Jacobssen gelernt hat, zeigt, dass es bei der psychotherapeutischen Arbeit beileibe nicht um einen Hokus Pokus geht, sondern um reale Hilfe für ganz normale Menschen.
Notwendige Vertiefung: Die Macht der Hormone
Frau Drinkuth wies richtig darauf hin, dass die Einheit von Körper, Geist und Seele es notwendig macht, auf die richtige Ernährung zu achten, weil sie ja die Grundlage dafür schafft, dass sich am Ende auch die psychischen Vorgänge „normal“ ablaufen. Ich sehe an dieser Stelle wie auch in der weiten Literatur der Psychologie und Psychotherapei ein Defizit bei der Beschäftigung mit der Endokrinologie.Mehr noch als diese Säumnis verundert mich der Glaube unter den Psychiatern und Psychologen, dass letztlich alle gesundheitlichen Störungen psychische Ursachen hätten. Ich weiß ja von meiner früheren Zusammenarbeit mit Dr. Ruediger Dahlke, dass dieser sogar versucht hat,einen Verkehrsunfall mit dem inneren Wunsch der Beteiligten nach einem solchen Geschehen zu erklären. Aber kann es denn einen Zweifel daran geben, dass beispielsweise das Fehlen des Stresskontrollhormons Serotonin den maßgebenden Einfluss darauf hat, dass ein Mensch schon angesichts unbedeutender äußerer Störungen in Wut oder Verzweiflung gerät, während ein ausreichend versorgter Mensch die schwersten Belastungen ohne emotionale Schäden verarbeitet?!
Der Vortrag von Frau Drinkuth führt mich zurÜberlegung, dass es besonderw wichtig sein sollte, gerade in der Kindheit eine ausreichende Serotoninversorgung sicherzustellen, weil in dieser Zeit das gesamte emotionale Rüstzeug aufgebaut wird! Das ist ein Grund mehr, für ihre richtige Ernährung zu sorgen und für reichlich Bewegung in frischer Luft und Sonne..
Energiearbeit und Reinkarnationstherapie
Frau Drinkuth ist auch offen für Wege, die nicht so ausgetreten und wissenschaftlich anerkannt sind wie die bisher beschriebenen. Zur Frage des Aurasehens und -fühlens brachte sie eine auf den ersten Blick geradezu frappierende Erfahrung mit ein. Vor Jahren hatte sie selbst sich in die Hände einer Therapeutin begeben, die durch Handauflegen heilen wollte. Sie lag mit geschlossenen Augen entspannt da, während die Therapeutin sich ihr von oben mit den Händen näherte. Sie spürte nacheinander eine Berührung mit der vollen Handfläche nach der anderen, bis sie einmal kurz die Augen öffnete und sah, dass die Therapeutin ihre Hände nur im Abstand von gut 20 cm über ihrem Körper bewegte. Sie spürte deutlsich das direkte Auflegen der Hände auf ihrem Körper, obwohl es gar keinen Hautkontakt gab. Heute behauptet sie nicht, dass der Händedruck wirklich auf ihrer ihren Körper umhüllenden Aura erfolgte – wäre nicht auch anzunehmen, dass das Sinneserlebnis dann ganz anders wäre als beim direkten Auflegen der Hände auf den Körper? Aber eine Erklärung hat sie bis heute nicht.
Wie wäre es aber mit folgender Erklärung? Sie wusste doch, dass die Therapeutin ihre Hände auflegen würde, also hat ihr Unbewusstes diesen Erfolg antizipiert. Das wäre eine mögliche Analogie zum berühmten Placeboeffekt.
Eine der Hörerinnen brachte eine eigene Erfahrung ein: Sie hatte im Leben wiederholt die Erinnerung an ein früheres Leben zu einer ganz bestimmten Zeit im 14. oder 15.Jahrhundert. Frau Drinkuth zweifelte nicht an der Wirklichkeit dieses Erlebens, regte aber an, dass solche Erlebnisse unbewusste Kreationen des eigenen Selbst sein können, die dieses sich möglicherweise zum Schutz gegen Störungen aufgebaut hat.
Die Bereitschaft, Ungewöhnliches für möglich zu halten
Diese Bereitschaft und die Fähigkeit, ihren Mitmenschen nicht einfach die Realität ihrer Erfahrungen abzusprechen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Umgang miteinander. Es geht auch nicht an, dass wir wie in der heutigen Standardmedizin systematisch allen Erfahrungen ihre Realität und ihren Wert absprechen, wenn sie nicht „hinreichend wissenschaftlich gesichert“ sind. Es ist nicht richtig, ohne weiteres ernsthaften Menschen einfach nicht zu glauben, wenn sie gut begründet überrachende neue Erkenntnisse ausbreiten.Über ihre Schlussfolgerungen daraus lässt sich dagegen trefflich streiten!
Mir fällt dabei besonders ein, wie alle Welt über die Berichte der überragenden russischen Wissenschaftlerin Dr. Galina Schatalova hinweggegangen ist, dass wir selbst bei starker körperlicher Belastung (Gewaltmärsche über 500 km) keinen höheren Energiebedarf haben als 800 kcal am Tag. Oder die Berichte des honorigen armenischen Arztes Dr. Williams-Sarkisian, der durch Einsicht in die dortigen Kirchenbücher festgesstellt hatte, dass in seiner Heimat in den Dörfern fast die Hälfte der Bewohner über 100 Jahre alt geworden waren und viel sogar mehr als 140 Jahre! Es ist läppisch, da einfach von fehlendem Beweis zu reden.