Trauma: Entstehung und Verarbeitung
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 15. Oktober 2014
Ein schweres Trauma gehört zu den belastendsten Erfahrungen, die wir im Leben machen können. Sie vergällen oft den Betroffenen (und ihremUmfeld) das ganze Leben. Ein Trauma ist eine bleibende Verletzung der Psyche.
Es gibt auch leichtere Traumata, die nicht ganz so drastische Ausweiktungen haben. Da man in seine Mitmenschen nicht einfach hineinsehen kann, wissen selbst nahe Angehörige oft nicht, welche Dramen sich im Kopf traumatisierter Partner oder Verwandter abspielt und wie schlimm es wirklich „drinnen aussieht.“
iamlostlikekate.wordpress.com/2008/09/15/trauma/
Psychiater ziehen die Definition des Traumabegriffs relativ eng. Ich befasse mich hier dagegen mit allen Schattierungen bleibender psychischer Verletzungen. Nehmen Sie mal die Liste der Traumata des Trauma-Informationszentrumsaus dem Internet, http://www.t-i-z.de/trauma-info/traumata-%C3%BCberblick/:
- Es geht von Unfällen aller Art wie Autounfällen über
- Verbrechen und Vergehen wie Mord, Totschlag, Raubüberfall, Vergewaltigung, Einbruch, Geiselnahme,Amoklauf,Geiselnahme, auch Folter, Mobbing, Stalking, sexueller Missbrauch und Gewalt in der Familie,
- eigene Krankheit und Krankheit und Tod Nahestehender,
- und Naturkatastrophen, auch von Menschen ausgelöst wie bei Feuresbrünsten,
- bis hin zu Krieg, Terror, Vertreibung und Migration.
Mir fehlt bei dieser Aufzählung die große Zahl der weniger spektakulären Verhaltensweisen, mit denen Menschen einander dumm, falsch, unklug, ungerecht, respektlos, widerwärtig, hinterhältig und einfach gemein begegnen.
Schwere wie leichte Störungen können Traumen auslösen. Selbst spektakuläre und übelste Vorkommnisse müssen aber nicht unbedingt dazu führen, während scheinbar leichte Störungen wie eine bloße Undankbarkeit oder eine ungerechte Kritik oder fehlende Beachtung zu einer schweren psychischen Verletzung führen können. Auch kann eine Geheimnistuerei hinter dem Rücken des Partners, der ständige Versuch der Dominierung, eine ständige unterschwellige Drohung mit dem Liebsentzug, und ein natürlich auch ein Bruch der sexuellen Treue einen Riss in der Seele verursachen, der sich nicht leicht schließen lässt.
Ich vergesse nie das Leid eines jungen Mannes, der allein durch den Weggang seiner geliebten Freundin in tiefe Depressionen verfiel und auch Jahre danach kaum noch an anderes als an diesen Verlust denken konnte. Andere realisieren erst durch den Verlust ihnen bis dahin nach eigenem Dafürhalten sehr nahe stehender Menschen, dass sie ihnen eigentlich mehr eine Last als eine Freude waren und stellen verwundert fest, dass der Verlust bisheriger bloßer Gewohnheiten durch den Gewinn an Freiheit und Wohlbefinden mehr als wettgemacht wird.
Nicht wenige Witwen, die ihre Männer brav bsi zum Tode versorgt haben, wundern sich darüber, dass sie keine Trauer erleben. Das heißt nicht, dass sie gefühlsarm wären, sondern dass sie endlich wach geworden sind für die Erkenntnis ihrer bisherigen Situation und der Möglichkeiten danach („lustige Witwe“).
So kann auch der Verlust des Arbeitsplatzes und sogar des ganzen Vermögens als eher positiv als negativ empfunden werden. Es kommt ja immer darauf an, ob wir selbst im Besitz von Dingen oder von Möglichkeiten sind oder ob sie eigentlich uns nur beherrschen statt uns zu dienen. Schleißlich lohnt es sich immer danach zu fragen, welchen Wert sie überhaupt haben.
Der Grad der Verletzung derPsyche hängt also ab vom persönlichen Status des Betroffenen, seiner Erfahrung im Umgang mit anderen belastenden Ereignissen – und letztlich auch von seiner hormonell-mentalen Verfassung im Zeitpunkt der Entstehung des Traumas.
In der Traumatherapie tätige Psychiater wissen natürlich von der Existenz des Stresskontrollhormons Serotonin. Sie arbeiten ja auch intensiv mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI). Aber mit dem Aufbau von Serotonin beschäftigen sie sich wenig. Schließlich wissen sie, dass man diesen Transmitter nicht essen kann und dass es kein Medikament gibt, das seinen Auufbau im Gehirn sichert.
Mit der von mir entdecketen nativen Kost hat sich die Situation aber grundlegend verändert. Niemand kann heute mehr übersehen, dass Serotonin sich im Gehirn bildet, wenn Reize auf seine Zentren einwirken, die die Chemotaxis nach den Bausteinen von Serotonin zum Ort ihres Zusammenbaus in den Raphe-Kernen des Stammhirns einrichten.
Bisher hatte der Psychiater regelmäßig nur Patienten in Behandlung,
- die psychische Störungen, darunter auch posttraumatische Störungen mitbrachten,und mutmaßlich schon im Zeitpunkt des Entstehens der Störungen an einem Mangel des zentralnervösen Stresskontrollhormons Serotonin litten
- und die auch im Zeitpunkt der Behandlung aktuell einen zu niedrigen Serotoninspiegel hatten.
Das ändert sich, wenn der aktuelle Serotoninmangel fortlaufend behoben wird. Wenn alte Verletzungen der Psyche nicht übermächtig sind und das Stresskontrollhormon Serotonin alsbald aufbrauchen (bekannt beispielsweise bei der Tichotrillomanie, bei der sich der Betroffene zwanghaft büschelweise die Haare auareißt), kann der Therapeut damit rechnen, dass sein Patient von neuen auf ihn zukomenden Belastungen nicht gleich wieder in die Knie gezwungen wird.
Im Gegenteil:
Durch die erfolgreiche Bewältigung neuen Stresses gewinnt der Mensch eine größere Selbstsicherheit, die die Chancen der erfolgreichen Lösung der alten Probleme deutlich verbessern sollte.