Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Native Kost versorgt die Darmschleimhaut.

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 9. Oktober 2014

Was sich tief unten in unserem Darm abspielt, liegt für uns so tief im Dunkeln wie die Weite des Weltraums und die kilometertiefe unergründliche Tiefsee. Anders als diese so fernen Bereiche liegen uns die Vorgänge in unserem Verdauungssystem ganz nah. Sie beeinflussen unmittelbar unser Wohlbefinden, den Erfolg der Versorgung unseres Körpers und damit unsere Gesundheit.

Aus einer Information für Ärzte und Therapeuten habe ich folgende sehr beachtenswwerte Aussage entnommen:

„Die Darmschleimhaut und der aufgelagerte Mukus [der Darmschleim]  spielen bei chronischen Magendarmerkrankungen und bei Erkrankungen des atopischen Formenkreises [bestimmte allergische Erkrankungen verschiedener Organe] eine wichtige Rolle.

Ist die Schleimproduktion eingeschränkt, können unerwünschte Noxen [Schadensverursacher] wie Erreger, Schadstoffe oder Allergene bis zur Schleimhaut vordringen. Ist auch die Schleimhaut unzureichend versorgt, können die schädigenden Noxen in die Schleimhaut eindringen. Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verursacht die natürliche Mikroflora eine Entzündung, weil sie Zugang zur Schleimhaut hat und ungehindert in sie eindringen kann.“

http://www.mikrooek.de/fuer-aerzte-und-therapeuten/unsere-diagnostik/unklare-abdominalbeschwerden/kyberkompakt-pro

In Kenntnis dieser Zusammenhänge kann ich die vielen Verbesserungen der Verdauungstätigkeit nach der Umstellung auf einen täglichen Löffel nativer Kost viel besser verstehen. Sehen Sie selbst:

 

Das Institut für Mikroökologie, von dem die Information stammt, weist an genannter Stelle darauf hin, dass es besonders um die ausreichende Ernährung zweier wichtiger Bakterienstämme im Dünndarm geht:

  • Das Bakterium Akkermansi municiphila lebt in der äußeren Darmschleimhaut, während das Bakterium Faekalibacterium prausnitzii innerhab der Darmschleimhaut darüber wohnt.
  • A. miniciphila baut den von den Becherzellen der Darmschleimhaut gebildeten Darmschleim ab. Dabei entstehen Abbauprodukte, die F. prausnitzerii als Nahrung dienen.
  • Dieser Verbrauch der Darmschleimhaut regt die Becherzellen zur Vermehrung der Bildung von Darmschleim und ihrer ständigen Erneuerung an.
  • F. prausnitzerii bildet aus den genannten Abbauprodukten/Nahrstoffen Buttersäure – die Hauptenergiequelle der Darmzellen. Zusätzlich wird ihm nachgesagt, antientzündlich zu wirken.

Das Zusammenwirken beider Bakterienarten sorgt damit für eine gut ernährte funktionstüchtige Darmschleimhaut, die u.a. ihre wichtige Aufgabe als Darmbarriere zuverlässig erfüllt. Die Durchlässigkeit des Dünndarmepithels, genannt auch das Leaky Gut Syndrom, ist eine sehr ernst zu nehmende Störung.

Die Lösung des Problems folgt der Logik seiner Entstehung. Das Institut für Mikroökologie bietet den Therapeuten mit dem System KyberKompakt Pro ein komplexes System des verbesserten Aufbaus der Darmflora an.

Aber geht es nicht viel einfacher? Müssen die Darmbakterien nicht einfach besser mit Nährstoffen versorgt werden? Die immer wieder beobachtete Behebung alter Verdauungsprobleme durch die Umstellung auf native Kost lässt mich annehmen, dass – zumindest oft – nur gesichert werden muss, dass all die Nährstoffe, die die Darmbakterien für ihren Aufbau und die Erfüllung ihrer Funktionen brauchen, auch mit unsserer Nahrung bei ihnen ankommen.

Bei herkömmlicher Nahrung, die erst einmal im Magen festgehalten und dann in einem langatmigen Verfahren in kleinen Portionen (nur 2 % des Mageninhalts alle 3 Minuten) durch den Magenpförtner in den Zwölffingerdam gespritzt wird, ist nicht zu erwarten, dass in den unteren Bereichen des etwa 5 m langen Dünndarmschlauchs überhaupt noch Nährstoffe ankommen. Die traditionelle Ernährungslehre geht davon aus, dass fast alle Verstoffwechslung schon auf dem ersten Meter des Dünndarms erfolgt. Das ist aber nur die Beschreibung des Übelstandes, dass vollwertige Nahrung bei herkömmlicher Essweise immer nur so gegessen wird, dass sie vom Magen abgefangen und seinem Programm unterworfen wird. Es ist eben falsch, nicht auf die Einhaltung von Essenspausen zu achten!

In den oberen Dünndarmabschnitten des Duodemnums und Jejenums befinden sich aber nur sehr wenige Darmbakterien. Erst weiter unten im Krummdarm (Jejenum)  und im Leerdarm (Ileum) erhöht sich die Besiedlung durch Darmbakterien dramatisch. Aber dorthin kommt nur flüssige Nahrung wie beispielsweise Fruchtsaft, die üblicherweise keine Eiweiße beinhalten. Am eiweißreichsten sind noch Bananen mit 1,5 % Eiweißanteil. Natürlich sind die Eiweißenicht nur für den Menschen selbst und seine Körperzellen die unverzichtbaren Bausteine des Lebens.  Wir sind doch nichts anderes als komplex miteinander vernüpfte gewaltige Bakterienhaufen (Körperzellen mit Mitochondrien+ Gewebe). Die ambulanten mit uns in Symbiose lebenden Darmbakterien haben ganz ähnliche Lebensbedürfnisse.

Eine perfekte Lösung des Problem bietet die relativ eißweißreiche faserstarke  native Kost, die fein gemahlen in Flüssigkeiten verlöst den Magen nur durchläuft und sich ergiebig im ganzen Dünndram verteilt. Beim Verzehr dieser Nahrung wird auch der Magen nicht aufgebläht, sodass auch nicht die Gefahr einer Übersäuerung des Dünndarms und des ganzen Körpers entsteht.

Hilfreich ist gewiss auch der regelmäßige Verzehr eines Grünen Smoothies, wegen der geschilderten technischen Abläufe bei der Verdauung und Verstoffwechslung möglichst auch nur in kleiner Menge, die nicht vom Magen fetsgehalten wird und auf leeren Magen. Wenn auch Grüne Smoothies nicht die Zusammensetzung aufweist, die einen mit der nativen Kost vergleichbar starken Verstoffwechslungsreiz ausübt und damit auch noch den Anstoß zum zentralnervösen Serotoninaufbau geben, sind sie neben der nativen Kost doch eine wunderbare Hilfe zur guten Versorgung des Menschen und seiner Darmflora!

Warum soll man nicht auch das eine tun ohne das andere zu lassen?!