Richtig Essen

In der allseits hoch anerkannten medizinischen Fachzeitschrift Lancet erschien vor einem Jahr ein Bericht über eine Studie, die keinen Zweifel übrig lässt, dass die Art wie wir uns ernähren, unser Umgang mit körperlicher Bewegung, unsere Fähigkeit, Stress zu widerstehen und unsere Einbindung in ein soziale Umfeld darüber entscheiden, ob wir den überall lauernden Zivilisationskrankheiten zum Opfer fallen oder gesund und wohlauf ein hohes Alter erreichen, s. http://www.ucsf.edu/news/2013/09/108886/lifestyle-changes-may-lengthen-telomeres-measure-cell-aging (in Englisch).

Irgendwie haben wir das eigentlich schon immer gewusst. Der außergewöhnliche Wert der Studie liegt aber darin, dass sie auf solide und nachvollziehbare Weise den Grund für diese Tatsache namhaft macht. Wer noch nicht damit zu tun hatte, aber Interesse am Thema hat, soll sich den Namen der für unser Wohl und Wehe wesentlich verantwortlichen Dinge merken. Es sind die

                        Telomere.

Der Hauptautor der Studie ist Dean Ornish, MD, Professor für klinische Medizin an der Universität von Kalifiornien in San Francisco.

Bekannteste Coautorin ist die Professorin für Biochemie und Biophysik, Dr. Elsabeth Blackburn, die 2009 für ihre Erforschung der Telomere den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt und darüber hinaus den fachlich nicht minder anerkannten Paul Ehrlich und Ludwig Darmstädter Preis.

-http://profiles.ucsf.edu/elizabeth.blackburn-

Nobelpreisträgerin Elisabeth Blackburn

Bevor ich auf die segensreiche Funktion der Telomere zu sprechen komme, gebe ich zunächst noch einmal inder Grafik die praktischen Schlussfolgerungen aus dieser Studie für jeden von uns wieder:

Die Telomere sind an deren Ende befindliche notwendige Bestandteile der Chomosomen, die bekanntlich die Träger aller Erbinformationen in den Zellen der Lebewesen (Gene) sind. Bestimmt werden wir noch sehr viel über ihre vollen Funktionen lernen. Dr. Blackburn hat immerhin herausgefunden, dass sie die Funktion von Schutzkappen für die Choromosmenstränge haben. Sie scheinen mit jeder Zellteilung kürzer zu werden, wenn sie nicht erneuert werden. Sind sie weg, kann die Zelle sich nicht mehr teilen und stirbt ab. Dies beeinflusst die Alterung des Lebewesens, den Verlust der Gesundheit und am Ende seinenTod.

Die Forscher haben den Schlüssel zur Verlängerung der Lebensfähigkeit der Chromosomen und der Zellen entdeckt: das körpereigene Enzym Telomerase. Dieses repariert gezielt die Telomere und verlängert sie wieder. In der Folge teilen sich die Körperzellen wieder besser. Zwei Kernsätze aus der genannten Studie lohnt es, im Kopf zu behalten:

1. Längere Telomere bedeuten ein längeres gesundes Leben.

2. Die gesunde Lebensweise weckt die Telemerase, die die Telomere verlängert.

Diese Erkenntnisse sind richtig, auch wenn die Zusamenhänge, wie die gesunde Lebenweise die Telomere verlängert noch nicht erforscht sind. Richtig essen, sich mehr zu bewegen, Stress abzubauen und die soziale Begegnung zu suchen, ist zweifellos der Generalschlüssel zu einem gesunden langen Leben.

Aber gewiss werden Sie nicht übersehen, dass all diese ganz sicher guten Ratschläge ihre Parallele finden in den Funktionen von Serotonin als Esskontrollhormon, Belastungskontrollhormon, Stresskontrollhormon und Sozialhormon! Indem wir den zentralnervösen Level von Serotonin hoch halten, tun wir offensichtlich genau das, worauf die Telomere positiv reagieren.