Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Lernen: Volle Aktivierung mentaler Kräfte in Ruhe

Erstellt von r.ehlers am Freitag 15. August 2014

Die Schulen, Volkshochschulen, Akademien, Hochschulen setzen seit je her darauf, dass der Mensch, der etwas lernen will, im Zeitpunkt der Informationsaufnahme hellwach und ganz auf die Aufgabe des Lernens konzentriert ist. Geradezu inflationär wird heute das Wort „Fokussieren“ für diese streng zielgerichtete geistige und emotionale Einstellung benutzt. Besonders  Sportler, die sich „gewählt“ ausdrücken wollen, reden gern davon, dass sie „voll fokussiert“ auf die Erbringung ihrer Leistung wären.

Jeder kennt aber das Problem, sich durch eiserne Konzentration beim Lernen zu verkrampfen. Mal glaubt man, dass es an der Kompliiziertheit des Lernstoffs liegt, mal zweifelt man an den eigenen Fähigkeiten, dass die Dinge einfach nicht in den Schädel hinein wollen, selbst wenn man sich noch so anstrengt, sie in sich „hineinzubläuen“. Dann sieht man neidisch auf den Tischnachbarn, dem die Dinge nur so zuzufliegen scheinen.

-de.wikipedia.org-

Der Nürnberger Trichter auf einer Werbemarke 1910

Dabei ist längst bekannt, was an der „alten“ Art zu lernen, die leider noch stark verbreitet ist, falsch ist und was man besser machen kann.

  • Der Fehler liegt beim Bemühen, unter Zwang lernen zu wollen.
  • Die Lösung liegt darin, dem Lernstoff gelassen zu begegnen.

Zudem gibt es noch

  • ein Geheimnis beim Lernen, das das Lernen um Quantensprünge effektiver macht.

 

Der Weg des gelassenen Lernens

 

Mit Gelassenheit statt mit Zwang an eine Lernaufgabe heranzugehen, ist nicht nur eine besndere Herangehensweise, um Lernstoff im Gehrin zu verankern. Dabei handelt es sich um eine grundlegende  Lebenseinstellung.

Sie kennen sicher die Bemerkung über Mitmenschen, die scheinbar leichthin mit allen Problemen im Leben fertig werden:

„Denen gibt es der Herr im Schlaf!“

Vielleicht spielen die Gene auch  eine Rolle dabei. Entscheidend ist aber die Offenheit, mit der man den Problemen gegenübertritt. Wer mit ängstlicher Einstetllung, doch zu scheitern, an seine Aufgaben herantritt und statt mutig ans Werk zu gehen, zaghaft jammert, dass hoffentlich alles gut gehen wird, kann sich noch so sehr auf seine Arbeit „fokussieren“. Er schafft zusätzliche  Probleme, die es für den nicht gibt, der in Ruhe prüft was machbar ist und das beherzt angeht.

Die beneidenswerten Typen, die selbstsicher jedes Problem lösen, haben sich in einem günstigen familiären Umfeld natürlich leichter entwickeln können als in einem Elternhaus, in dem sie ergänzend zum Druck, den die Schule ihnen täglich macht, auch noch ständig auf immer bessere Leistungen getrimmt werden.

Während die Tiefenpsychologie ihre Typenlehren entwickelte und uns in Schubladen mit Etiketten  wie introvertiert und extrovertiert verpackte, haben viele Menschen im Lauf ihres Lebens festgestellt, dass sich ihre Einstellung zum Leben Schritt für Schritt geändert hat.Von wegen: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Die wichtigen Grundeinstellungen im Leben sind so änderbar wie unser phantasitsches Gehirn, in dem all das verwaltet wird, nach neuem Wissen eine „Plastizität“ von der Wiege bis zur Bahre aufweist. Wer gestern ein Mauerblüchen war, kann heute eine Diva sein und umgekehrt. Es ist nicht Schicksal, dass wir sosind, wie wir sind. Wir können an den eigenen Einstellungen und an unserer ganzen Persönlichkeit arbeiten, bis uns frühere Wegbegleiter kaum noch wiedererkennen!

Bezogen auf die Methode des Lernens heißt das, dass wir lernen können, die Verankerung neuen Wissens in unseren Köpfen nicht mehr als ein unverdientes Glück oder eine Gnade Gottes zu preisen, sondern mit kluger Vorbedacht die Wege zu gehen, die den Bedürfnissen unseres Zentalnervensystems Rechnung tragen. Praktisch bedeutet das, dass wir beim Lernen ganz entspannt die bemerkenswerten Elemente des Lernstoffs sortieren und dabei ihr automatisches Einsickern in unser Kurzzeitgedächtnis zulassen. Dieser Datenspeicher befindet sich im Hippocampus des Gehirns, der seine Informationen nur über eine begrenzete Zeit festhalten kann. Was nicht von dort aus in das in das Lanzeigedächtnis im frontalen Neocortex des Gehirns hin übertragen wird, geht verloren.

 

Das systematisch-induktive Lernen

Der Lernstoff muss also erst einmal im Kurzzeitgedächtnis landen, was eine ungewzungene Lernhaltung voraussetzt.  Ich hatte das große Glück, zur Vorbereitung meines 1.juristischen Staatsecamens im Jahre 1966 an die – heute unter Juristen berühmten – Repetitoren Alpmann & Schmidt zu geraten, beide hervorragende Juristen, deren Ruhm aber auf die von ihnen zusammen mit Pädagogen und Psychologen der  Universität Münster entwickelte systematisch induktive Lernmethode zurückzuführen ist.

Wie ich es später auch als Lehrbeauftragter an der Ruhr-Universität Bochum und in der Ausbildung von Attachéanwärtern im Auswärtigen Amt in Bonn gesehen habe, ist selbst die trockene Materie des  Rechts für jedermann mit gesundem Menschenverstand leicht erlernbar. Man braucht nur eine gut Vorbereitung des Lernstoffs, die anhand von einfachen leicht begreifbaren Fällen schrittweise über Varianten zum Begreifen auch komplexer Zusammenhänge führt. All dies verinnerlicht man, ohne sich geistig stasrk anzustrengen. Rechtsanwalt Josef Alpmann hatte da noch einen persönlichen Trick parat: Komm einem beim Lesen der Skripten doch einmal etwas zu kompliziert vor, soll man nicht mit Gewalt versuchen, den Knoten zu lösen, sondern die problematische Stelle für späteres Überarbeiten markieren und locker im Text mit den einfachen Dingen weiter machen. Später braucht man nur doch die markierten Stellen anzugehen. Er empfahl scherzhaft, die Skripten, die den gesamten Examensstoff beinhalteten, mit zur Prüfung zu nehmen, nicht um sie noch mal zu lesen, sondern sie vor dem Prüfungssaal nur noch einmal in die Hand zu nehmen und sie zu streicheln.

 

Lernen in Schlaf und Traum

Mit den moderen bildgebenden Verfahren (Coputertomograph, MRT) hat die Schlafforschung festgestellt, dass die Datenübertragung vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis in großem Stil nicht im Wachzustand stattfindet, sondern im Schlaf. Der Schlaf hat daher nicht nur die Funktion der Erholung des Körpers und des Geistes. Der Schlaf gehört mit seinen Stadien, wie ich sie  im Beitrag

http://www.essenspausen.com/kein-schlaf-ohne-serotonin/

beschrieben habe, zum Leben selbst. Im Schlaf finden bedeutende geistige und emotionale Leistungen statt. Sportler gehen ihre tagsüber gar nicht genau erfassbaren Bewegungsabläufe in ihren nächtlichen Träumen wie in Zeitlupe bis in alle Details durch. Sie verankern damit in ihrem Bewegungsgedächtnis  so fest, dass sie in der Ausübrung im Wachzustand automatisch abrufbar sind. Im Traum wird also nicht nur reproduziert, was als Information in den Gedächtnisspeichern des Gehirns bereits vorhanden ist. Wir lernen neu Wege kennen und entdecken neue Zusammenhänge, so wie Archimedes, der „Heureka“ rief als er aud em Schlaf mit den Erkenntnissen erwachten, über die er sich zuvor im Wachzustand ergebnislos das Hirn zermartert hatte.

-de.wikipedia.org-

Archimedes von Syrakus

Schlafforscher haben inzwischen entdeckt, dass vor dem Schlafen aufgenommene „frische“ Informationen die größte Chance haben, im Schlaf den Transport vom Kurzzeitgedächtnis in den sicheren Hafen des Langzeitgedächtnisses zu schaffen. Das legt uns nahe, die letzten Stunden des Tages vor dem Zubettgehen nicht immer nur mit Unterhaltung zu verbringen, sondern unseren Geist mit interssantem Material zu füttern, damit dieser sich im Schlaf ohne unser weiteres bewusstes Dazutun damit beschäftigt.

Wie ich im Beitrag

http://www.essenspausen.com/trancearbeit-bei-depression/

beschrieben habe, bietet nicht nur der Schaf mit seinen Träumen die Möglichkeit, unser ganzs mentales Sein zu mentaler Aktivität anzuregen. Sobald der Körper in tiefe Entspannung kommt, werden seine besonderen mentalen Kräfte wach.