Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Ernährung = Versorgung unserer Körperzellen

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 5. August 2014

Wir fühlen, denken und handeln, bevor wir mal ein wenig über die Zusammenhänge nachdenken, generell so, als sei die ganze Welt auf den Menschen hin geordnet. Kurz gesagt, sehen wir uns als

 Krone der Schöpfung.

Warum aber sind wir dann so unvollkommen?  Menschen verzweifeln oft an ihrem Schöpfer, weil dieser die Welt nicht ohne das Böse geschaffen hat (Theodizee).

 

-thelightside.org-

Ganz unabhängig von den Fragen der Philosophie und des Glaubens stört unsere egoistische anthropzentrische Sichtweise das biologisch richtige Verständnis von uns selbst. Dies hat auch zur Folge, dass wir gar nicht realisieren, wen wir da versorgen, wenn wir unser Essen zu uns nehmen.

Wir gehen davon aus, dass wir uns Menschen versorgen. Wenn wir dabei verinnerlichen, was wir biologisch gesehen darstellen und wie genau und wo unsere Nahrung in uns genutzt wird, ist das inhaltlich nicht einmal ganz falsch. Denn wir geben mit unserem Essen nur den Bakterien Futter, aus denen unser Körper in wundervoller Ordnung aufgebaut ist. Bakterien, das sind die vielleicht 100 Billionen Körperzellen und die in ihnen gefangenen gut 100 Billiarden Mitochondrien. Dies sind die einzigen -lebenden- Wesen, aus denen sich unser Körper zusammensetzt. Er beherbergt, besonders im Darm, noch Billionen weitere Bakterien. Dies sind aber Besucher, die nicht körperlich fest mit unserem Organismus verbunden sind.

 

-blog.de-

 

Unsere grundlegende Fehlsicht unseres eigenen Wesens ist nicht allein von theoretischer Bedeutung. Sie ist mit verantwortlich für die schweren Fehler in unserer Ernährung und für den Niedergang der allgemeinen Gesundheit, s. meinen Beitrag http://www.essenspausen.com/zurueck-zur-natur/.

 

Was wir beim Essen aufnehmen, ist für unsere Körperzellen viel zu groß.

Wenn wir meinen, dass“wir“ mit der täglichen Nahrungsaufnahme wirklich“uns“ mit Nährstoffen versorgten und nur darauf achten, dass wir für unser Gefühl genug und möglichst lecker zu essen kriegen, sind wir blind für die Not unserer Körperzellen, die es eigentlich zu versorgen gilt. „Wir“ essen z.B. Brot, Obst, Gemüse und Fleisch, womit unsere Körperzellen schon wegen der ungeheuten körperlichen Größe der Nahrungspartikel, die nach der Passage von Mund und Magen unser Hauptverstoffwechslungsorgan, den Dünndarm, erreichen,  noch gar nichts anfangen können.  Ich gehe dabei mal davon aus, dass uns bewusst ist, dass unsere Nahrung überhaupt irgendwie auf höchstens 3 mm Partikeldurchmesser verkleinert werden muss,damit der Magenpförtner sie überhaupt passieren lässt.

Wir treffen auch die Auswahl der natürlichen Stoffe, die uns ernähren sollen, nach den subjektiven Vorstellungen, die wir als Konstrukt aus den vielen Zellen haben. Bei unserer Suche nach Essbarem greifen wir daher beispielsweise zu Brombeeren und übersehen ganz, dass die Blätter der Brombeersträucher von sehr viel größerem Nährwert sind als die Beeren. Die Blätter enthalten nämlich – anders als die Früchte- mit an die 10 % beträchtliche Anteile an Proteinen. Es gibt in der freien Natur nur wenige Pflanzenprodukte, bei denen das Blattwerk nicht essbar ist wie z. B. Eibe, Ilex und Efeu.

Insgesamt sind wir umgeben von wertvoller pflanzlicher Nahrung, die wir nur für nicht essbar halten, weil wir nur an uns selbst denken statt an die Bakterien, aus denen wir aufgebaut sind. Wir meinen, Blattwerk nicht essen zu können, weil wir es mit unseren Zähnchen nicht zerbeißen können. Aber wir können doch kochen, dünsten und insbesondere wissen wir doch, wie man einen Mixer bzw. einen Blender benutzt. Können Sie sich vorstellen, dass ich beim Kauf von Blumenkohl immer darauf achte, Köpfe zu kriegen, die noch viel von ihren den Kern umgebenden grünen Blättern haben. Diese kommen als erste in meinen Smoothiemaker! Wie können wir so wertvolle Nahrung nur wegwerfen (natürlich auch beim Grün von Sellerie  und Möhren etc.).

 

-blumenkohl.org-

 

Weitere Verkleinerung durch Verstoffwechslung

Menschen essen regelmäßig blind darauf los, ohne daran zu denken,  dass ihre Körperzellen mit allen aus dem Magen in den Dünndarm gespülten Nahrungspartikeln selbst gar nichts anfangen können, sondern dass sie erst in ihre viel kleineren Bestandteile zerlegt werden müssen. Die dazu benötigten Helfer sind unsere aus Bauchspeicheldrüse und Leber kommenden körpereigenen Enzyme und die – allein in roher Nahrung befindlichen- intakten Nahrungsenzyme.  Wer also nie Nahrung von Rohkostqualität isst, ist allein auf seine körpereigenen Enzyme angewiesen (deren Produktion allerdings mit fortschreitendem Alter abnimmt).

Die Größenebene, die mit der chemischen Verstoffwechslung der Nahrung im Dündarm erreicht wird, liegt ausschließlich im Mikrobereich, also von Millionstel Metern (µm). Die räumliche Größe der von den Zellen nutzbaren Nahrungsinhaltsstoffe wie den aus den (noch sehr großen) Proteinkörpern herausgelösten Amonosäuren liegt im unteren Mikrobereich, der mit der geringen Masse der Aminosäuren von rd. 90 bis 250 g/mol korrespondiert. Die tatsächlich den einzelnen Körperzellen und den in ihnen gefangenen Verbrennungskammern (Mitochodrien) zugutekommenden Moleküle und Molekülgruppen sind so winzig, dass beispielsweise  an die 9 Millionen Moleküle der essenziellen Aminosäure L-Tryptophan (Hauptbaustein von Serotonin) in einem einzigen Gramm Amaranthmehl zu finden sind.

Ähnlich geringe Abmessungen und Gewichte finden sich bei den anderen Mikronährstoffen wie insbesondere bei den Kohnehydraten und Fettsäuren.

 

Praktische Konsequenzen

Die Natur ist so effektiv, dass sie ihren komplizierten Lebewesen wie uns Menschen ein Sensorium an die Hand gegeben hat, das sie beim Leben in der Natur befähigt, durch die Befriedigung ihrer subjektiven Essensbedürfnisse indirekt optimal die obkejtiven Versorgungsbedrüfnisse unserer Körperzellen zu befriedigen. In der Natur essen die Lebewesen, wenn sie hungrig sind. Kaum, dass sie sich jemals durch ihre Essweise schaden zufügten!

Beim Menschen, der sich immer wieder der Natur entfremdet, funktioniert das nicht mehr so selbstverständlich. Wir müssen bedenken, was objektiv im Körper abläuft und müssen dem Rechnung tragen. Erfreulicher Weise ist es gar nicht so schwer, dies erfolgreich zu tun, s. auch: http://www.essenspausen.com/richtig-essen-ist-einfach/.