Anti-Aging: Who wants to live forever?
Erstellt von r.ehlers am Freitag 25. April 2014
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Eilean Donan Castle – Sitz des Clans des unsterblichen Highlanders Connor Mac Leod
Die Band Queen greift in ihrem großen Song „Who wants to live forever?“ die Frage vieler Menschen auf, ob es sich lohnt, dem Alter zu trotzen und am Ende gar den Tod zu besiegen. Der Highlander Mac Leod ist die filmische Verkörperung dieser Phantasie.
Ab der Geburt treibt den Menschen der Wunsch an, voll auszureifen und den Erwachsenen gleich zu werden. Kaum ist das geschafft, will man aber mehr oder minder so bleiben wie mit 25 – vielleicht ein wenig klüger, aber wenigstens fern aller Verschleißerscheinungen des Alters. Gleich ganz unsterblich zu sein, berührt indessen nur wenige Menschen, gewiss auch deshalb, weil ihnen das irreal erscheint. Einige Wissenschaftler träumen aber dennoch von diesem Ziel, s. das umfangreiche Werk von Dr. Ronald Klatz und Dr. Robert Goldman:
Gäbe es Fernsehsender wie 3 Sat und Arte nicht, täte jeder von uns gut daran, die Flimmerkiste abzuschaffen. Fernseh- und Rundfunkgebühren fielen dennoch an, weil man ja nicht vom Internet abgeschnitten sein darf, wenn man wissen will, was sich in der Welt ereignet. Man ist dann aber nicht mehr das Opfer der tagtäglichen Desorientierung durch manipulative Nachrichten und Berichte, und der ständigen Versuche der Verblödung durch seichte Unterhaltung und hirnlose Werbung.
Gestern, am 24.4. 2014, in der Hauptsendezeit um 20.15 Uhr brachte 3 Sat mit der Sendung
„Der Methusalem Code“
mal wieder ein Highlight bester Fernsehinformation, von dem ich kurz berichten will.
Ich habe Verständnis dafür, dass die Macher der Sendung einen etwas reißerischen Titel gewählt haben. Erst muss ja der Hund hinter dem Ofen hervorgelockt werden, bevor man ihn füttern kann. In der Sendung wurde schnell klar, dass die Natur einfache Wesen wie die Hydra kennt, die ausschließlich aus Stammzellen bestehen und durch ständige Erneuerung ihrer Zellen wirklich unsterblich sind, wenn die Umweltbedingungen nicht radikal verschlechtert werden. Aber bei komplizierter aufgebauten Wesen kann das nicht gelingen.
Zwar haben wir ein plastisches Gehirn und unser Genom mit seinen Gen-Sequenzen (DNA). Das Gehirn, das gar nicht wie früher angenommen wurde, starr ist und unwiederbringlich verschleißt, baut sich laufend um. Bei Wesen von unserer Komplexheit werden im Alter die Genomverschränkungen aber immer größer, was unweigerlich zu den verschiedensten körperlichen und geistigen Einschränkungen führt. Ist schon die Rente nicht sicher, der Tod ist es.
Die Frage nach der Verlängerung des Lebens geht also nur darum, ob wir die den Forschern heute gut erreichbar erscheinende Grenze von etwa 120 Lebensjahren etwas weiter hinaus schieben können.
Wichtiger aber ist die Frage der Verbesserung des Lebens im Alter. Da gibt es neue beachtliche Erkenntnisse, die für jeden Menschen gut zu wissen sind, der die Chance sieht, die heutige statistische Lebenserwartung von 77 Jahren für Männer und 82 Jahren für Frauen nach oben zu durchbrechen. Man hat nämlich festgestellt, dass sich bis zum 75. Lebensjahr das Gehirn durch Training aufbauen und leistungsfähiger machen lässt. Danach kann Training nur noch den einmal errichten Leistungsstand über längere Zeit konservieren. Wer bis dahin nichts für sein mentales Leistungsvermögen getan hat, muss mit dem leben, was er bis dahin erreicht hat.
Wissenschaftlicher Berater der informativen Sendung war nicht irgendwer, sondern einer der prominentesten Experten auf den diversen vom Thema berührten Gebieten.
Prof. Dr. phil. Dr. med. habil. Ernst Pöppel, ML, ist Wissenschaftlicher Leiter des GRP Vorstand des Humanwissenschaftlichen Zentrums (HWZ) der LMU München.
- Eine seiner Aussagen erfreute mich ganz besonders. Er berichtete, dass bei einem höheren Serotoninlevel stabilere Ess- und Schlafrhythmen beobachtet worden seien. Zweifellos meinte er nicht das Gewebshormon Serotonin, sondern den Botenstoff, der ja auch das Esskontrollhormon und das Wach- und Schlafkontrollhormon ist. Genau mein Thema!
Die Sendung berührte auch die immer wieder gestellte Frage nach möglichen Langlebigkeitsgenen. Da ist man tatsächlich fündig geworden. In der Tat findet man das sog. Foxa-O-Gen bei den über 100jährigen – und bei der Hydra. Professor Pöppel weist aber darauf hin, dass dieses Gen nur lebensverlängernd wirkt, wenn es auch aktiviert ist (Epigenetik). Im Detail ist da noch sehr viel unklar.
Allgemein reduziert sich die Frage eines gesunden langen Lebens weithin auf die Frage der Reparaturfähigkeit des Körpers in Bezug auf die Beschädigung seiner Körperzellen. Früher herrschte die allgemeine Auffassung, dass der Körper beschädigte Zellen einfach „einzog“ und wenn überhaupt möglich allenfalls neue baute. Heute nimmt man an, dass unsere Körperzellen, die Gehirnzellen eingeschlossen, durch Einflüsse von innen und von außen, unablässig beschädigt und vom Körper selbst immer wieder repariert werden. Man hat durchschnittlich 10.000 Schäden an der DNA jeder einzelnen Körperzelle registriert, die vom Körper automatisch repariert werden – wenn er die Stoffe parat hat, die er dazu braucht. Vielseitige vitalstoffreiche Nahrung und ihre komplette Metabolisierung und Verteilung im Körper stehen da im Mittelpunkt.
Stellen Sie sich einmal diese Zahl von Reparaturvorgängen vor: In jeder der 100 Billionen Körperzellen werden jeden Tag 10.000 Reparaturen durchgeführt. Das sind eine Trilliarde einzelner Vorkommnisse (wenn ich mich nicht verrechnet habe).
Zur „normalen“ Langlebigkeitsgrenze von 120 Jahren verweise ich auf die Ermittlungen des höchst respektablen armenischen Arztes Dr. med. Morvyth Williams-Sarkisian und Barbara Apisson in dem erstmals 1977 aufgelegten Buch „aus dem Land der Hundertjährigen“, die Kaukasus-Diät :
Dr. Williams-Sarkisian stammt aus der ländlichen Gegend in Armenien. Mit seiner Frau hat er Erhebungen an Ort und Stelle durchgeführt und insbesondere in den dortigen Kirchenbüchern das genaue Alter einer Unzahl von alten Menschen verifiziert. 40 % der Bewohner der Dörfer waren über 100 Jahre alt, darunter viele, die die 140 Lebensjahre überschritten hatten. Pikant ist der Bericht über die vitalen alten Männer, die sich nach Überschreiten der 100 Lenze künstlich jünger machten, um noch einmal eine knusprige 90 jährige Partnerin für das Bett zu kriegen.
Was die moderne Wissenschaft heute ermittelt hat, dass nämlich vielseitige vitalstarke Ernährung und angemessene Bewegung die beiden Säulen für ein gesundes langes Leben sind, ist auch das Resumeé dieses Buches.