Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Aminas, Cellagon & Co., Rohkostsalat und grüne Smoothies

Erstellt von r.ehlers am Freitag 18. April 2014

Kaum jemand wird wohl widersprechen, dass es eine schöne Sache ist, ohne Rücksicht auf all das was man sonst noch so isst und trinkt, wenigstens einmal am Tag einen  nennenswerten Schub an Vitalstoffen in den Körper zu kriegen.

Es beruhigt ungemein, wenn man weiß, dass einem damit voraussichtlich nichts fehlen wird von all den für unsere Existenz neben den Energietgrägern (Kohlenhydraten, Fetten und Aminosäuren) unverzichtbaren vielen Dutzend von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und sekundären Nebenstoffen. Selbst die seltensten Inhaltsstoffe wie Resverato, Querzetin, Polyphenole, OPC (Traubenkenextrakt) und die Gerbstoffe sind vertreten. Alles was man braucht, ist eine gute Mischung aus (praktisch generell bei allen Pflanzen) inhaltsreichen Zutaten aus vorwiegend Obst, Gemüse und Kräutern.

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Buch von H.G.Berner, dem Erfinder der Cellagon-Idee

Cellagon und sein schärfster Konkurrent Juice Plus haben aus diesem Interesse eine florierende Geschäftsidee gemacht. Sie sind aber auf heftige Kritik seitens der Wissenschaften gestoßen, allerdings nicht wegen des Umstandes, dass sie überhaupt viele interessante Lebensmittel in einem leicht aufzunehmenden   Produkt zusammenbringen, sondern weil sie spezifische gesundheitsbezoegne Wirkungen ihrer Produkte behaupteten wie die Verbesserung der Befindlichkeit und die Verringerung der Neigung zu Infektionen. Ich kann dazu sehr empfehlen, einmal den gut durchdachten Beitrag von Marcus Anhäuser zu lesen:   http://scienceblogs.de/plazeboalarm/index.php/cellagon-aurum-2-diesen-saft-den-kauf-ich-nicht/.

 

Lässige Texte über haarsträubende Wissenschaft und den ganzen Rest.  Marcus Anhäuser ist Wissenschafts- und Medizinjournalist und betreibt den Plazeboalarm seit 2005. Er ist auch der Redakteur des Medien-Doktor.

 

Cellagon und Juice Plus bemühen sich immerhin darum, durch Studien nachzuweisen,dass ihre Wirkbehauptungen stimmten. Gerade das aber macht sie angreifbar. Irgendwelche Menschen mit akademischen Titeln, die sich für Geld gern vorzeigen lassen und für hilflose Studien gerade stehen,  braucht niemand lange zu suchen.Im Falle Cellagon war es für Anhäuser und die Experten, die er zu Rate zog, ein Kinderspiel, die Studie zu zerreißen. Und dennoch ist die Kritik überzogen!

Dass diese Produkte aber ihren Hauptzweck voll erfüllen, nämlich auf bequeme Weise einen wertvollen täglichen Schub an Vitalstoffen zu liefern und so das Gewissen der gesundheitsbewussten Kunden zu beruhigen, geht dabei unter.

Bei dem von den Herstellern gewählten Vertriebssystem des Multi-Level-Marketings (MLM) sind die Konsumenten gleichzeitig (nachgeordnete) Vertreiber. Bis in die oberste Etage bei Cellagon hinein und auf allen Ebenen der Cellagon-Organisation habe ich Menschen kennengelernt, die nicht allein von ihrem persönlichen Gewinninteresse getrieben, sondern auf Grund ihrer eigenen Erfahrung und der sehr vieler Menschen, die sie für ihr Produkt geworben haben, felsenfest überzeugt sind, dass der tägliche Verzehr ihres Produks  eine vortreffliche Basis für eine ingesamt allen normalen gesundheitlichen Bedürfnissen entsprechende Ernährung ist. Durch die Bank erleben sie alle, dass sie sich damit insgesamt wohler führen, aber auch, dass sie seit der Umstellung auf ihr Produkt praktisch keine Erkältungskrankheiten mehr erleben. Viele haben bemerkt, dass sich bald nach der Umstellung ihre Haut am ganzen Körper verbessert hat. Auch haben sie mitbekommen, dass sich Neurodermitis, Nesselsucht und sogar Psoriasis zurückgezogen haben.

Ich kann nach meinen Begegnungen mit den Propagisten von Cellagon nicht anders als zu sagen:

Die Cellagon-Berater lügen nicht!

Ehrlich und voll zutreffend ist auch die Kernaussage der Werbung, s. http://www.cellagon.de/de/produkte/funktionelle-lebensmittel/cellagon-aurum.php:

„Alle Körperzellen ernähren

Mindestens fünf Portionen Obst und/oder Gemüse sollten wir täglich essen, um uns gesund zu ernähren.

Jeden Tag frisch kochen?

Das ist in unserem Tagesprogramm zwischen Beruf, Familie und Freizeit oft kaum zu schaffen. Viele Menschen erledigen ihre Ernährung daher immer öfter  „so zwischendurch“ und haben ein schlechtes Gewissen dabei. Die jüngsten Studien zum Ernährungsverhalten der Deutschen zeigen diese Entwicklung leider sehr deutlich: Deutschland ist satt, aber mangelernährt. Aber was soll man tun, wenn die Zeit zum Kochen fehlt, oder das Gemüse nicht schmecken will? Abgesehen davon, fehlt vielen alleinlebenden Menschen die Motivation und Freude am Kochen.
 
Umfragen haben dabei gezeigt, dass sich eigentlich fast alle Menschen gesund ernähren möchten und sogar ihre diesbezüglichen Defizite kennen. Kritik und Schwarzmalerei führen aber zu gar nichts. Im Gegenteil: Es werden Lösungen gebraucht, die gut in das Leben und die Abläufe der Menschen passen und für den nötigen Ausgleich sorgen.

Genau an dieser Stelle setzt das Ernährungskonzept von Cellagon an:

Denn mit Cellagon aurum können Sie zwei der fünf empfohlenen Portionen Obst und Gemüse mühelos ersetzen. Cellagon aurum enthält Bau-, Schutz- und Funktionsstoffe aus 18 Zutatengruppen und mehr als 80 überwiegend pflanzlichen Zutaten. Sie wurden so ausgewählt, dass sie dem natürlichen Speiseplan unserer Körperzellen entsprechen. Mit einem Glas Cellagon aurum sorgen Sie so für den gesunden Ausgleich, der auch noch der ganzen Familie schmeckt.“

 

Tatsächlich verlogen sind nur die Studien, die man den Cellagon-Werbern in die Hand gedrückt hat, weil sie absolut keinen nachprüfbaren wissenschaftlichen Nachweis für ihre besonderen Wirkbehauptungen liefern. Unsinnig ist auch, dass im Fuß jeder Flasche Cellagon ein Eisenmagnet eingeschlossen ist. Das ist esoterischer Schnickschnack. Sinniger Weise weist kaum jemand von den Beratern auf diesen Gimmick hin, weil sie alle auch nicht erkären können, was das soll.

Aminas Vitalkost

http://www.natuerliche-produkte.com-

Seit dem Jahre 2000 habe ich meine eigene kleine tägliche Portion geschickt zusammengestellter wertvoller weitgehend roher Nahrung, die, was den Aspekt der täglichen Herstellung einer nennenswerten Basis an Vitalstoffen  angeht, ebenso vorteilhaft ist wie Cellagon, Juice Plus und andere Produkte. Ich achte nur bewusst mehr auf den natürlichen Gehalt an nicht denaturierten Proteinen. Cellagon und seine Konkurrenten nutzen dafür eine größere Bandbreite an Zutaten, was einen eigenen Wert haben kann (aber nicht muss). Bis gegen Ende 2001, nutzte ich das chinesische KUIKE, auch ein reines Lebensmittelprodukt, das ich auf einer Geschäftsreise in China kennenlernte. 2002 entwickelte ich die Aminas Pastillen, die neben den Serotoninwirkungen, die nur native Kost hat, auch den täglich wiederkehrenen Vorteil einer verbesserten Vitalstoffbasis hatten, bis ich 2005 die Aminas Vitalkost entwickelte, die mich bis heute täglich begleitet.

Was die von den Cellagon-Beratern festgestellten Verbesserungen der Haut und des Immunsystems angeht, erlebte ich auf gleiche Weise  mit  KUIKE und den Aminas-Produkten. Eine Cellagon-Beraterin, die im relativ hohen Alter noch in bester körperlicher Verfassung ist (sie spielt sogar noch intensiv Tennis!), stellte  fest, dass sie längere Zeit nach der Umstellung auf die tägliche Zusatzversorgung alle ihre vielen Alternsflecken  verloren hatte. Genau diese Erfahrung habe ich mit Aminas gemacht. Eine pfenniggroßen braunen Altersfleck hatte ich unter dem linken Auge. Deser verschwand in den Jahren zwischen 2006 und 2009, ebenso wie die unzählichen Altersflecken auf meinen Handrücken. Andere Gründe als die Verbeserung der Vitalstoffbasis kann es bei mir nicht geben. Insbesondere nutze ich keine Medikamente oder andere Körper und Geist beeinflussende Stoffe – außer ganz normaler gesunder Nahrung!

Aminas, Cellagon und soweit ersichtlich alle seine Konkurrenten, sind übrigens „einfache“ Lebensmittel und keine Nahrungsergänzungsmittel. Auch Nahrungsergänzugsmittel sind Lebensmittel, sie bestehen aber aus Konzentraten und kommen in dosierter Form in den Handel, wie es die NahrungsergänzungsmittelVO ausdrücklich definiert.

Dass Lebensmittel die größten gesundheitlichen Wirkungen haben, weiß jeder. Natürlich darf dies in dieser Allgemeinheit auch jeder Anbieter von Lebensmitteln öffentlich erklären. Die Natur beschenkt uns mit den Lebensmitteln, die uns am Leben und in guter Funktion halten, ohne dass wir verstünden, wie sie das tun. Als ich den selbst erlebten frappierenden Wirkungen des chinesischen Lebensmittels KUIKE nachging, erführ ich zu meiner größten Überraschung, dass die Wege, auf denen die Natur die Inhaltsstoffe der Nahrung in unserem Körper aufnimmt, verteilt und zur Wirkung bringt generell auf unvorstellbare verquirlte Weise mit den Funktionen unsere Körperzellen, Organe und unserem Geist verschränkt sind, weswegen jede sichere Wirkaussage sehr schwer fällt. Auf noch sehr lange Zeit werden wir, was die gesundheitliche Wirkung von Nahrung anbelangt, weitgehend auf die persönliche Erfahrung der Konsumenten setzen müssen, wie wir das schon alle Zeit vor der Herrschaft der heutigen Medizin tun mussten.

Bei Medikamenten ist das sehr viel einfacher. Sie arbeiten mit Wirkstoffen, die gezielt einzelne Symptome gesundheitlicher Störungen beeinflussen sollen. Bei so beschränktem Gesichtskreis kommt man schon eher hinter die Geheimnisse der Wirkmechnismen dieser Stoffe und kann sie nachvollziehbar wissenschaftlich beschreiben. Den Körper und seine viel komplizierteren Funktionen hat man so aber nicht verstanden.

Nach meiner persönlichen Meinung ist es ein Fehler, dass der Gesetzgeber den Anbietern vonLebensmitteln die Behauptung ihrer Wirkungen nur noch erlaubt, wenn er sie selbst geprüft und genehmigt hat, die Health Claims Verodnung. Die Wirkungen sind so komplex, dass derzeit kaum einmal ein wirklich zwingender Nachweis für die Wirkungen erbracht werden kann. Ich rechne aber damit, dass der von der Arzneimittelzulassung bekannte Studienrummel sich letztlich auch bei den Nachweisverfahren für Lebensmittelwirkungen durchsetzen wird, sodass vermehrt auch halbgare Studien wie die o.g. Cellagon-Studie dort zum Erfolg kommen werden. Gleich wohin die Entwicklung auch geht: Gesetz ist Gesetz! Da der Gesetzgeber von den Lebensmittelanbietern eitgehend Unmögliches verlangt, damit sie legal auf Wirkungen ihrer Produkte hinweisen dürfen, tun sie gut daran, auf solche definitiven Behauptungen zu verzichten. Wenn ein vernünftiger Anlass gegeben ist, solche Wirkungen dennoch anzunehmen, reicht es, dies mit der Maßgabe zu sagen, dass dies im Sinne der Wissenschaft (noch) nicht bewiesen ist.

Cellagon und JuicePlus sind fürmeinen Geshmack schrecklich teuer. Der MLM-Vertrieb funktioniert aber nur mit hohen gestaffelten Handelsspannen. 100 Milliliter Cellagon Aurum kosten praktisch 10,00 €.  Selbst wenn man nicht viel von dem Saft nimmt, gehen schon täglich zwischen 2,50 und 5,00 € dabei drauf. Vielleicht reicht aber auch schon ein Quantum von nur 10 ml. Dann wäre man bei 1,00 € je „Serving“.

Im Vergleich dazu ist die Aminas Vitalkost wesentlich preiswerter. 500 g kosten  32,75 €. Eine Mahlzeit braucht nur einen gestrichenen Esslöffel der Mischung, also 8 Gramm. Die Kosten pro Tag und Person machen daher 0,52 € aus. Das kann sich sogar eine Durchschittsfamilie mit Kindern leisten, zumal es eine Reduzierung oder ein Weglassen des Frühstücks möglich macht. Ein ganz anders Thema ist der Anstoß der körpereigenen Produktion des Gehirnbotenstoffes Serotonin durch die native Aminas Kost. Diesen Effekt bekommt man praktisch als Zugabe, wenn man nicht die darauf gründende Verbesserung des Wohlbefindens richtigerweise als Hauptnutzen ansieht. Dann ist eben die bessere Versorgung des Körpers mit Vitalstoffen geschenkt. Dieser Nebennutzen ist deshalb so bedeutend, weil die native Kost so gemahlen ist, dass sie nach nüchternem Verzehr sofort komplett im Dünndarm ausgenutzt wird.

Traditionell essen die gesundheitsbewussten Deutschen vor dem Hauptgang einen Rohkostsalat. Diesen gönnen sie sich aus genau den Gründen, weshalb die Anhänger von Cellagon & Co. auf ihre Produkte schwören. Wenn sie einen gut gemischen Salat wählen und tatsächlich jeden Bissen Salat mehr als 100 Mal zerkauen, ist leicht zu verstehen, dass sie denselben Effekt erziele, nämlich eine großartige Basis fürdie Gesamtversorgung des Körpers mit wertvollen Vitalstoffen zu erzielen. Leider tut das keiner von ihnen, weshalb die Zellen der Pflanzen geschlossen bleiben und den Darm allenfalls mit Fäulinisgasen von ihren vergammelnden Inhalten  füllen.

Eine inzwischen im Vordringen befindliche großartige Alternative ist die eigene Herstellung eines grünen Smoothies, das sich – gut gegen die Luft abgedeckt – mindestens eine Woche lang im Kühlschrank hält und in kleiner Menge vor jeder Mahlzeit gegessen wird, s. http://www.essenspausen.com/gaertnern-und-nahrung-sammeln-im-wald/. Aber Obacht: In den Geschäften sind Obst, Gemüse und Kräuter so schrecklich teuer, dass Cellagon & Co. und erst recht die Aminas Vitalkost eine echte Alternative zu den Smoothies sind.

Ich elbst halte es so, dass ich – natürlich – „mein“ Aminas (nach dem Aufstehen) nutze und abends (vor dem Essen) eine Portion meines selbstgemachten Smoothies.