Rohlo kommt nicht in den Salathimmel.
Erstellt von r.ehlers am Samstag 22. März 2014
Hier erzähle ich die traurige Geschichte einer kleinen Zelle namens „Rohlo“ von nur gut 100 millionstel Meter Größe (100µm), die zusammen mit etwa 80 Millionen Kollegen auf einem Rucola-Salatblatt von knapp 3 x 5 cm Größe die Reise durch einen menschlichen Körper unternahm, um in den Salathimmel zu kommen.
-de.wikipedia.org-
Rohlos Heimat: ein kleines Rucolablatt (Garten-Senfrauke)
Unterstellen Sie bitte einmal – und sei es nur für die Geschichte, die ich hier erzähle – , dass die Grundaussage der Esoteriker, angeführt von Thorwald Dethlefsen, richtig sei. Danach herrschen überall im Universum „wie oben so unten“, „im Himmel wie auf Erden“, im makroskopischen wie im mikroskopischen Bereich, auf allen Ebenen der Erscheinungsformen die gleichen Gesetze. Die Welt funktioniert danach nicht nach dem bekannten Prinzip von Ursache und Wirkung, sondern nach dem der Analogie.
Überall in der Welt gelten nach dieser Vorstellung die gleichen archetypischen Prinzipien (sie wissen schon: die Vorstellungen von Zauberern, Hexen, Geistern und Teufeln nach C.G.Jung). Jedes Ding hat seine Entsprechung. Kontakte ergeben sich nur unter den Teilen, die zueinander in Resonanz stehen. Bezogen auf den Menschen heißt das, dass er ein Abbild des Universums ist und die Summe aller Seinsprinzipien latent in seinem Bewusstsein hat. Auf diese analoge Weise sind wir auch mit den Planeten unseres Sonnensystems und den sichtbaren Sternen verbunden, sagen die Erfinder der Lehre. Astrologie ist also kein leerer Wahn, sondern einfach eine analoge Wissenschaft!Erklären muss man das nicht weiter. Das ist eben so.
Sehen Sie in diesem Zusammenhang doch auch einmal in diesen Beitrag: http://www.essenspausen.com/ganzheitlich-sinn-und-unsinn/
Wenn solche Gesetze nicht nur für uns Menschen gelten, sondern für alle Erscheinungen auf allen Seinsebenen, gälte das natürlich auch auf der existenziellen Ebene unseres Freundes „Rohlo.“ Analog zum Menschen hätte auch Rohlo eine unsterbliche Seele und wäre ganz natürlich Teil des Ganzen – eben nach dem Motto “ wie oben so unten“!
Wenn sie diese ungewöhnlichen Vorstellungen des Tiefenpsychologen Dethlefsen Spaßes halber einmal mitmachen, kann es Sie nicht verwundern, dass der Physiker Professor Dr. F. A. Popp aus Mönchengladbach – das hat er wirklich! – festgestellt hat, dass in lebenden Pflanzenzellen auf Quantenebene Lichtphotonen festzustellen sind, die erst nach der Trennung von der Trägerpflanze ganz langsam verlöschen. Es überrascht Sie dann auch nicht, dass die Wissenschaft der Zytologie festgestellt hat, dass in den Pflanzenzellen ein ebenso reger Betrieb herrscht wie am Münchner Stachus zur Hauptverkehrszeit. Ein bisschen anders als im menschlichen Leben geht es schon zu, aber nicht ganz unähnlich. Da gibt es u.a. Hunderte von Kraftwerken (Mitochondrien), Produktionsanlagen (Ribosomen) und Kontrollstellen in der Zelle (Golgi-Körper) und an den Wänden des Zellkerns wie an den Außenwänden der Zellen. Die Zelle ist durchzogen von endlosen Transportbahnen, an denen sich kleine zweibeinige Vehikel, die Motorproteine, entlang hangeln und Vitalstoffe in alle Richtungen transportieren.
So wie der Mensch sich immer Vorstellungen über den Sinn des Lebens uns seine Bestimmung macht und irgendwann anfängt, sich seine Lösungen zurechtzulegen, wissen Rohlo und seine Kollegen auch Bescheid darüber, was sie im Jenseits erwartet. Sie freuen sich auf den Aufstieg in den Salathimmel. Dafür haben sie sich ihr ganzes Leben lang abgerackert, um mit allem was sie haben, im großen Ganzen aufzugehen.
Die Reise begann hoffnungsfroh, ganz so wie Rohlo es immer in der Zell-Zell-Kommunikation (ZZK) unter den Zellen gehört hatte. Zusammen mit Millionen Mitzellen wird man aufgenommen und auf den Weg zur endgültigen Erlösung gebracht. Dabei sollen die Zellen weit geöffnet werden und ganz im Jenseits vergehen. Von Rohlos Ebene soll es im Wege der Transformation herab gehen in kleinste Mikro- und Nanoebenen, die dann dem Aufbau der unvorstellbar großen menschlichen Ebene dienlich sind. So soll sich das Schicksal aller Pflanzenzellen erfüllen.
Es kam aber alles anders. Statt der glorreichen Himmelfahrt trat Rohlo die Fahrt in die Hölle an. Nach der Erhebung zur Aufnahme in den Menschen hörte Rohlo nur in weiter Ferne ein paar Mal ein Rauschen und Knacken, sodass er meinte, die Zeit seines Aufgehens in die neue Welt sei auch für ihn gekommen. Aber es folgte eine unheimliche Stille. Die Reise ging nur extrem langsam voran. Rohlos Heimatblatt war weitestgehend unversehrt geblieben.
Aber immerhin einige Hunderttausend seiner rd. 80 Millionen Mitzellen auf dem beschriebenen Rucolablatt (so viele wie Menschen in Deutschland) hatten wohl schon die Reise in den Salathimmel angetreten, indem sie sich der Gnade der Erlösung öffnen durften. Aber was war mit dem riesigen Rest der Zellen einschließlich Rohlo? Das Salatblatt hatte noch fast ganz seine Größe von 5 x 3 cm und die Dicke von etwa 2 mm. Es wurde von allerlei Flüssigkeiten umspült. Es öffnete sich keine weitere Zelle. Nach vielen Stunden, in denen Rohlo in der gleichbleibend warmen Umgebung von fast 40 °C vor sich hin schwitzte, gab es plötzlich einen Ruck und das Blatt wurde durch einen engen Kanal nach unten gedrückt. War diese enge Passage etwa ein Pförtner, gar die Himmelspforte?
Der Magenpförtner ist ein „Dehnsphinkter“
Aber auf dem viele Meter langen Weg, der dann noch vor Rohlo lag, besserte sich für ihn nichts. Im Gegenteil. Er stellte fest, dass er sich von innen her auflöste und seine alle seine wesentlichen Teile und all seine Vorräte an wertvollen Stoffen zu faulen begannen. Während die giftigen Fäulnisgase durch die von außen her immer noch verriegelten Zellwände drangen, schwanden Rohlo die Sinne. Noch im Vergehen fragte er sich, ob er nicht vielleicht eine Schuld an dem schrecklichen Geschehen hätte und wo der tiefere Sinn für sein Scheitern lag. Er kannte ja leider den Tiefenpsychologen und Reinkarnationstherapeuten Dethlefsen nicht, dem dazu bestimmt irgendetwas klug Klingendes eingefallen wäre. Als letztes erfuhr Rohlo noch wie mächtige Winde um ihn aufzogen und sich ein gewaltiger Donner entlud. Das also war der Jüngste Tag für Rohlo, der nie erfuhr, warum er so elendig scheitern musste.
P.S.: Schauen Sie auch einemal in den Beitrag über den „Gasalarm“ vom 27.6.2014!
Montag 14. Dezember 2015 um 12:45
[…] Reisen tun kann, beschäftigt mich immer wieder, so auch auf den vorliegenden Seiten unter http://www.essenspausen.com/rohlo-kommt-nicht-in-den-salathimmel/ und http://www.essenspausen.com/?s=Gasalarm […]