Rohkost als Starter bei jedem Essen
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 19. Februar 2014
Ich rede nicht davon, dass man nur rohe Kost essen sollte. Überzeugte Rohkostler haben gezeigt, dass es möglich ist, ganz auf hitzebehandelteNahrung zu verzichten. Aber es ist sehr viel, was man dabei bedenken muss, wenn man nicht in eine mangeernährung rutschen will. Dass auch ein wenig rohe Kost wichtig ist, habe ich bereits ausführlich geschildert, z.B. in http://www.essenspausen.com/roh-oder-gekocht-essen-alter-streit-aktuell-wie-nie/.
Eine interessante Übung, die für viele Gesundheitsbewusste allerdings feste Regel ist, ist es, jeder gekochten oder gebratenen Mahlzeit ein kleines Stück Rohkost vorhergehen zu lassen. Anders als heute in weiten Kreisen war es früher allgemein üblich, nicht alle Nahrung einer Mahlzeit auf einem Teller zu verdammeln, sondern das Essen auf mehrere unterschiedliche Gänge zu verteilen. Diese Esskultur war nicht allein eine Frage der Konvention, wie ich gleich zeigen werde.
Üblich sind dabei Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Da die Nachspeise im Magenoben auf den zuvor gegesenen Dingen landet und nur zusammen mit ihnen nach langatmiger Prozedur in kleinen Teilen an den Dünndarm abgegeben werden, ist es nicht von besonderer Bedeutung, was als Hauptspeise und was als Dessert verspeist wird.
Wenn Ihnen – wie fast allen Menschen – nicht bekannt ist, welches Schicksal die Nahrung im Magen betrifft, schlage ich vor, dass Sie einmal hier hereinschauen: http://www.essenspausen.com/verdauungsprobleme-oder-das-verheerende-regime-des-magens/
Wenn diese Dinge für Sie neu sind, werden Sie sicherlich aus dem Staunen nicht herauskommen. Sie werden auch verstehen, dass diese Erkenntnisse direkt nach einer Berücksichtigung beim Essen schreien.
Überzeugte Rohkostesser unter den Ernährungsforschern war es vorbehalten, auf ein seltsames Phänomen bei der Verdauung hitzebehandelter Nahrung hinzuweisen, von dem man woanders nie auch nur ein Wort hört.Es ist die rätselhafte Verdauungsleukozytose.
Alsbald nach dem Beginn des Verzehrs gekochter oder gebratener Nahrung setzt im ganzen Körper eine regelrechte Völkerwanderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) in Richtung auf den Dünndarm ein, als wenn es dort einer gewaltigen Entzündung zu entgegnen wäre. Man kann annehmen, dass dies ein in der Evolution des Menschen entstandener Reflex aus der Zeit ist, als unsere evolutionären Vorläufer noch keine Nahrung erhitzen konnten und planzlich und tierisch nur roh essen konnten.
Weil dieser demonstrative Aufmarsch der weißen Blutkörperchen kurz vor Erreichen des Dünndarms aber beim heutigen Menschen immer abgeblasen wird und sich der Spuk hebt, sagt die „Ernährungslehre für Normalesser“ darüber niemals auch nur ein Wort. Damit fällt auch die Information unter den Tisch, dass h der ganze Tanz mit dem Auf- und Rückzug derLekozyten dann ausbleibt, wenn man vor dem Essen weiterer Speisen ein wenig Rohkost isst.
Niemand weiß, ob die Verdauungsleukozytose dem Körper schadet oder nicht.Sicher ist, dass er überflüssig ist. In den MInuten seines Ablaufs verfügen andere Teile des Körpers über weit weniger von den weißen Blutkörperchen als bisher. Ob ihr vrübergehender Marsch in Richtung auf den Dünndarm einen messbaren gesundheitlichen Nachteilhaben kann, weiß ich nicht. Ich vermute, dass das nicht der Fall ist. Ich erwähne das hier trotzdem, weil der kleine Trick, das Schauspiel abzusagen, super einfach ist, weil man ja nur wenig Rohkost als Starter der Mahlzeit, also als Vorspeise, essen muss. Frische rohe Kost bewahrt ungeschmälert alle ihre wertvollen Inhaltsstoffe, insbesodere ihre wertvollen Nahrungsenszyme. Selbst auf herkömmliche Weise getrocknete und gemahlen ist der Gehalt an Vitalstoffen ungleich höher als bei der Aussetzung mit hohen Temperaturen.
Ich unterstelle dabei, dass man nicht, wie heute fast allgemein üblich, einen Rohkostsalt als Vorspeise wählt und diesen nach kurzem Anbeißen und Abschlecken des Dressings herunter schlingt. Ich habe bereits beschrieben, wie man sich so den Darm und den ganzen Körper vergiftet, s. http://www.essenspausen.com/neue-essweise-die-drei-schritte/.
Ich führe derzeit einen Ein-Personen-Haushalt und koche selbst. Einer meiner regelmäßigen klugen Gesprächspartner über die Fragen des richtigen Essens hat mich überzeugt, regelmäßig in meinem preiswerten Profimixer mein eigenes Smoothie herzustellen. Nüsse als Basis, Grünzeug aller Art, feine Öle und ein wenig Obst obendrauf püriere ich zu einem leckeren Mus, das ich gut verschlossen mehrere Tage im Kühlschrank halten kann. Vor jedem Hauptgericht ein, zwei Esslöffel davon sind der beste Rohkost-Starter, den ich mit vorstellen kann.