Spiritualität und körperliche Versorgung
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 13. Februar 2014
Was haben Spiritualität und Körperlichkeit, spezifisch die Versorgung des Körpers durch das Essen, miteinander zu tun? Von wenigen klugen Philosophen wie z.B. Aristoteles, Spinoza und Hume abgesehen gab es früher die fast allgemeine Meinung, dass es sich um krasse Gegensätze handele, die gerade nichts miteinander zu tun hätten. Es gab auf der einen Seite die Welt des Materiellen, zu der auch unser Körper gehört, und auf der anderen Seite eine geistige, eine spirituelle Welt, zu der neben unserem Denken auch unser Fühlen und unsere Seele gehören.
Anders als heute war es eine Selbstverständlichkeit, dass man darüber hinaus auch eine feste Einstellung zur Religion hatte. Man hatte also den Glauben an Gott, oder man glaubte, dass es ihn nicht gäbe (Atheismus). Aus dieser Haltung heraus versteht sich die berühmte Frage Gretchens in Goethes Tragödie an Faust:
Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion?
Ich schreibe hierüber auf dieser Plattform aus zwei Gründen:
- Ich will aufzeigen, dass die richtige Ernährung nicht nur die Basis ist für das Funktionieren unseres Geistes, sondern dass sie auf vielfache Weise in unser Denken, Fühlen und Handeln eingreift.
- Der Leser soll nicht meinen Überlegungen nachgehen, um sich nach einer Weile zu fragen, ob es mir nicht am Ende vorrangig um die Mission in Glaubens- oder Weltanschauungsfragen gegangen ist.
Unsere Ernährung ist mehr als nur die Basis für die Beschaffung der Bausteine und Funktionsstoffe für den Aufbau unserer Hormone und Botenstoffe. Die von mir entdeckte Möglichkeit des Anstoßes des Aufbaus des zentral wichtigen Schlüsselhormons und Botenstoffes Serotonin durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen zeigt dies sehr deutlich.
Gehirnforschung und Endokrinologie wissen heute, dass es ohne unsere Gehirnbotenstoffe keine Gefühle gibt. Darum sitzt ein vom radikalen Serotoninabfall betroffener Mensch auch erkennbar gefühllos herum, ist innerlich leer und von außen nicht ansprechbar. Unser in seiner Bedeutung in der Vergangenheit immer maßlos überschätzter Verstand, ist tatsächlich nicht mehr ist als eine Art biologischer, seelenloser Rechner. Was immer die Seele, das Selbst oder das Ich sein soll, nach dem in den westlichen Kulturen Tausende von Jahren ergebnislos gesucht wurde, reduziert sich auf die Gefühle, die unser Verhalten bestimmen.
Damit ist natürlich keine religiöse oder andere metaphysische Annahme widerlegt, und sei sie noch so entlegen. Jeder anderen Meinung über die letzten Dinge gebührt daher Respekt.
Die Summe der relativ gesicherten Erkenntnisse der neueren Philosophie und der Naturwissenschaften vom Menschen ist aber wesentlich bescheidener. Bedeutendster Vertreter dieser neuen Richtung ist der weltweit führende Kopf der Philosophie des Geistes, der Wissenschaftstheorie und der Neuroethik, Professor Dr. Thomas Metzinger aus Mainz:
-de.wikipedia.org-
Sehr verständlich wird seine Position im seinem vierteiligen Gespräch mit seinem Philosophenkollegen Richard David Precht im Schweizerischen Fernsehen: http://www.youtube.com/watch?v=BXJU_srHqA0
Wichtig daran ist in meinen Augen besonders die kaum abweisbare Annahme, dass es für uns Menschen relevante Erkenntnisse außerhalb unseres Denkens und unserer Anschauungen nicht gibt. Wir haben keine Sensoren für eine jenseits unserer Realität liegende Außenwelt und können dort keinerlei Strukturen ausmachen, ob wir sie nun die Metaphysik oder das Jenseits nennen.
Damit wird nicht die Existenz Gottes und die Richtigkeit zumindest einer der vielen tausend einander widersprechenden Religionen geleugnet. Der Atheist, der behauptet, dass es keinen Gott gibt, setzt sich über die reale Begrenzung seiner Erkenntnismöglichkeiten in unbescheidener Weise einfach hinweg. Woher weiß er das denn? Er ist das Pendant zu dem Menschen, der die Existenz Gottes einfach behauptet, weil er sie glaubt, obwohl er keine Sinne hat, um ihn sehen zu können. Zum sog. „Mysterium des Glaubens“ finde ich nicht. Gläubige haben mir versucht zu erklären, dass man dazu nur aus dem Glauben selbst heraus kommen könnte. Solange Saulus nicht erleuchtet wurde, konnte aus ihm ja auch kein Paulus werden.
Ich habe nach meiner Entdeckung des Aminas Prinzips und der Entwicklung der nativen Kost ein paar Jahre lang mit dem der Allgemeinheit sehr bekannten Dr. Ruediger Dahlke zusammengearbeitet, der bevorzugt Ganzheits- oder Komplementärmediziner nennt. In der Bewertung der Vorteile der nativen Kost waren und sind wir uns sicherlich auch heute noch völlig einig. Neben dem besonderen Interesse am Geschäft treiben ihn aber Einsichten über Gott und die Welt an, die in der modernen Wissenschaft kein Mensch nachvollziehen kann. Weil er seine Ideen aber durchaus eloquent vorzutragen weiß, hat er immer ein Publikum. Zu den entlegenen Dingen gehören seine diversen Sätze wie der von der Resonanz und seine Reinkarnationstherapie. Seine Beschäftigung mit den Regeln der richtigen Ernährung tritt hinter seine Esoterik weit zurück.
Bei aller bewussten Bescheidenheit angesichts der Unerklärlichkeit der Welt für den nicht mit besonderer göttlicher Eingebung gesegneten Menschen kann ein Mensch mit gesundem Menschenverstand nicht anders als eine Reihe der heute verbreiteten Welterklärungen für abstrus abwegig zu erklären. Bestes Beispiel ist die sich religiös gebende Theorie der Anhänger des mittelmäßigen amerikanischen Science-Fiktion-Schreibers L. Ron Hubbard, der darauf die Bewegung der Scientologie gegründet hat. Klingt sogar wissenschaftlich, nicht? Dabei sind in seiner Phantasie die Menschen Thetanen genannte Wesen von einem anderen Stern, die der außerirdische Gott Xenu von dort verschleppt und ihre Seelen in den Vulkanen der Erde gereinigt hat.
Samstag 19. März 2016 um 12:25
[…] wollen, rufen Sie doch einmal im Wikipedia das Stichwort Spiritualität auf. In meinem Beitrag http://www.essenspausen.com/spiritualitaet-und-koerperliche-versorgung/ habe ich versäumt, darauf hinzuweisen, dass meine Vorstellung von dem, was unter Spiritualität zu […]