Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Entgiftung und Entschlackung

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 10. Dezember 2013

Sachbezug: Gifte, Schlacken, Entgiftung, Entschlackung, Medikamente, Zeolith, Chlorella

Wie schon in meinem Beitrag über die umstrittene latente Übersäuerung erwähnt (http://www.essenspausen.com/uebersaeuerung-wirklich-eine-stille-gefahr/),  ist es falsch, die Sorge um eine Übersäuerung des Körpers mit den täglichen ganz realen Gefahren der Vergiftung und der Verschlackung in einen Topf zu werfen.  Hier äußere ich mich nur zu Letzteren.

– de.wikipedia.org-

 

 

 

Gifte

Das Schema, wie Gifte und Schlacken im Körper erscheinen, ist immer ähnlich. Am Beispiel der Wilson Krankheit lässt sich anschaulich erklären, wie wir durch von außen kommende Stoffe  gesundheitlichen Schaden nehmen. Der Morbus Wilson ist sehr selten. Ihn zu betrachten ist aber so wertvoll, weil er sehr gut erforscht ist. Bei dieser Krankheit fehlen aufgrund erblicher Veranlagung die chemischen Voraussetzungen,  von außen in den Körper gelangende Kupfermoleküle über die Leber auszuscheiden. Das Kupfer reichert sich zunächst in der Leber an und gelangt dann in die Augen, das Gehirn und alle Organe, bis der Mensch stirbt. Ist die Krankheit erkannt, kann man durch geeignete Ernährung, besonders den Einsatz der sog. Chelatbildner wie der Chlorella-Alge  und durch Medikamente das Metall  binden und aus dem Körper ausleiten.

Was da mit dem Metall Kupfer geschieht, passiert – auch ohne besondere erbliche Belastung – bei allen Menschen mit vielen anderen körperfremden Stoffen, vor allem mit radioaktiven Stoffen und Quecksilber, aber auch mit Amalgam, Blei, Aluminium und vielen Stoffen mehr. Vergiftungen zu erkennen und für die Ausleitung zu sorgen, ist Sache der Therapeuten. Wer sich da vertieft orientieren will, findet reichlich Literatur im Netz und im Handel. Mich sprechen sehr die Bücher des Umweltmediziners Klaus-Jürgen Runow an („Wenn Gifte auf die Nerven gehen“, Südwest, 2008, „Krebs- eine Umweltkrankheit?“, Südwest, 2013).  Wenn man sich genau erkundigt und weiß, was man tut, spricht auch nichts dagegen,  auf eigene Faust für eine Ausleitung von Schadstoffen zu sorgen.  In Betracht kommen viel im Handel befindliche Stoffe, die wie etwa die Zeolithe  Schadstoffe an sich binden und sie über den Darm zur Ausscheidung bringen.  Ich habe leider trotz allen Bemühens nicht nachvollziehbar in Erfahrung bringen können, wie genau diese Stoffe arbeiten. Insbesondere ob sie den Verdauungstrakt verlassen und in die Zellen des Körpers und auch in das Gehirn eindringen und auch dort aufräumen.  Ich habe den Eigenversuch mit solchem Vulkanmehl gemacht. Offenbar kann dessen Nutzung nicht schaden. Viele Anwender hingegen sind ganz begeistert. Chlorella Algen sind besondere Chelatbildner. Da ihr ganzer Körper nur 2µm im Durchmesser groß ist, halte ich es für möglich, dass sie über die Darm-Blut-Schranke und die Blut-Hirn-Schranke bis ins Gehirn vordringen und die dort besonders gefährlichen Metalle neutralisieren und abtransportieren. Da die Chlorella darüber hinaus auch ein sehr interessantes und „gesundes“ Lebensmittel ist, wird es auch nicht schaden, sie selbst ohne Anleitung eines Therapeuten zu nutzen. Man muss aber wissen, dass sie auch alte ruhende Bestände von Fremdstoffen auflösen und damit eine Erstverschlimmerung herbeiführen können. Bei Problemen sollte man daher unbedingt therapeutischen Rat suchen.  

Gefährliche Körpergifte sind oft auch in Medikamenten und auch in anderen Heilmitteln, selbst in Naturheilmitteln. Wenn bei ihnen wie oft erst die Dosis das Gift macht und daher die eingenommenen Mengen genau beachtet werden, kann aber durch die Ansammlung der Schadstoffe über einen langen Zeitraum doch eine gefährliche Vergiftung entstehen. Medikamente können daher durchaus auch töten.

 

Schlacken

Auch Stoffe, die nicht giftig sind, sammeln sich im Körper an, wenn sie nicht ausgeschieden werden. Sie können eine ebenso große  Gesundheitsgefahr darstellen. Es ist richtig, da von Schlacken reden, zu deren Beseitigung eine Entschlackung angezeigt ist. Zur Schlackenbildung im Körper kann es auch dadurch kommen, dass wir ausgesprochen wertvolle Nährstoffe zu uns nehmen wie etwa pflanzliche oder auch tierische Proteine. Wenn wir regelmäßig  zuviel an Energielieferanten wie Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen zu uns nehmen, kann das auf vielfache Weise dem Körper schaden.

Die Probleme, dass der Körper aus nicht verbrauchten Kohlenhydraten und Fettsäuren  Fette herstellt und diese in die ungemein aufnahmefähigen Fettzellen stopft, wodurch wir übergewichtig werden, sind allgemein bekannt. Wie gefährlich es aber ist, in beliebiger Menge Eiweiß aufzunehmen, besonders aus eiweißreichen  Fleisch- und Milchprodukten, wissen viel zu wenige. Die Proteine werden zu Recht als die Bausteine des Lebens bezeichnet, weil sie, wenn sie nicht beschädigt sind,  die unverzichtbaren Aminosäuren, Enzyme und viele andere Vitalstoffe mit sich führen. Wir müssen aber berücksichtigen, dass der menschliche Körper über Leber und Niere täglich nur eine begrenzte Menge von etwa 60 – 80 g an überschüssigem Eiweiß ausscheiden kann. Nach den Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DEG) ist eine tägliche Menge von nur  0,8 g je kg Körpergewicht für jedermann, auch für einen Breitensportler, ausreichend. Ein Mann mit 80 kg Körpergewicht hat daher genug mit 84 g Eiweiß am Tag, eine Frau von 60 kg braucht nicht mehr als  48 g. Mit dem was sich der Großteil der Bevölkerung in unseren Breiten erlaubt, kriegen wir leicht doppelt so viel in den Körper. Liebhaber große Fleischportionen, die dann auch noch reichlich zu Milchprodukten greifen, schaufeln leicht ein Vielfaches davon in den Körper.  Eine interessante Zahl erfuhr ich von einem  erfahrenen Sportmediziner: Zum Aufbau von 2 kg Muskelmasse braucht es lediglich zusätzlich zu den 0,8 mg weitere 0,03 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht – also für einen 80 kg schweren Menschen nur eine verschwindend geringe Menge von 6,4 g. Dieser Bedarf, im Zweifel natürlich noch sehr viel mehr, lässt sich bequem über eine einfache abwechslungsreiche Ernährung sichern. Ich unterstelle dabei, dass die Proteine vollwertig und nicht voll denaturiert aufgenommen werden.

Selbst ein Body Builder, der einen sehr starken Muskelaufbau anstrebt, braucht daher keine Protein Drinks. Zur Verarbeitung seiner Nahrung braucht er ebenso die ganze Fülle an Vitalstoffen, die über das Whey Protein aus Molkepulver nicht zu erhalten sind. Wohin gehen aber die Proteine, die nicht verbraucht und auch nicht ausgeschieden werden können? Da es keine Depots für solche Rückstände gibt, verteilen sie sich überall im Körper. Zunächst einmal enthält das Blut dann mehr Proteine. Auf dieses kann der Körper bei Bedarf gut zugreifen. Wie ich schon bei den Fragen der Tagesbedarfe erörtert habe, ist neben spezifischen Depots, etwa für Ketone in der Leber, der ganze Körper ein Wertstoffspeicher. Es ist daher nicht nötig, jeden Tag mit dem Rechenschieber loszuziehen und  alle Tagesbedarfe zu kontrollieren. Esse ich heute mal kein Eiweiß, holt sich mein Körper die Proteine aus den Reserven im Blutkreislauf. Nur hat dieser Speicher Grenzen. Die Kapazität der Nieren zur Ausscheidung von Eiweißen ist begrenzt, bei einer Überforderung droht die Entstehung einer Gicht. Es kann auch zu einer Entgleisung des Fett-Eiweiß-Stoffwechsels und dadurch zu einer Schädigung des Kreislaufsystems kommen (Arteriosklerose). Die Ablagerungen in den Arterien bestehen neben Cholesterin und Calcium weitgehend aus solchen nicht verbrauchten Eiweißen.