Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Westliche Ernährungsweise: Unterversorgt trotz bester Nahrung

Erstellt von r.ehlers am Freitag 6. April 2012

Sachbezug:  Serotoninaufbau, Fehlversorgung

Produkt-Information

Hans G. Berner/amazon

Was sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als „westliche Ernährungsweise“ entwickelt hat, macht uns alle krank. Immer früher schlagen die sogenannten Zivilisationskrankheiten zu. Selbst Kinder leiden schon an Altersdiabetes. Aber natürlich sind ältere Menschen viel stärker betroffen. Kaum einer stirbt wie Johannes Heesters von Alters wegen. Dabei können wir den Schäden der heute üblichen Essweise meist nur ein paar Jahrzehnte lang halbwegs widerstehen. Im Alter gibt es dann nur noch ein Thema: die vielen chronischen Krankheiten.

Auf die Inhaltsstoffe der Nahrung kommt es weniger an als wir glauben.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war es in Deutschland so, dass man in Geschäften nur Kartoffeln, eingelegtes Sauerkraut und eingelegten Hering wie auch frisches Obst, nie aber frisches Gemüse und Kräuter  kaufen konnte. Das zog man im eigenen Nutzgarten, der auch sorgfältig selbst gedüngt wurde. Die Qualität der industriell erzeugten Nahrung kann da kaum mithalten, zumal sie in der Aufzucht -selbst in Bio-Qualität – mit Pflanzenschutzmitteln bearbeitet ist, und – Bioware hier ausgenommen – wegen der langen  Transportwege mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden muss.

Wenn auch nicht übersehen werden kann, dass manche Gesundheitsschäden auf eine Fehlbehandlung der Lebensmittel zurückzuführen sind, ist die mindere Qualität unserer Lebensmittel nicht der maßgebliche Grund dafür, dass wir immer mehr Opfer der chronischen Krankheiten werden. Das Angebot an guten Lebensmitteln ist bei aller Kritik in Einzelfällen so gut wie es das zu keiner Zeit vor der heutigen war. Was die Versorgung mit Lebensmitteln angeht, leben in den industrialisierten Ländern selbst relativ arme Menschen fast so gut wie früher nur die Fürsten und Großbürger. Das Angebot an wertvollen Inhaltsstoffen ist aber von Natur aus auch in fast allen Nahrungspflanzen so  groß, wie wir es uns kaum vorstellen können. So hat man gerade ermittelt, dass in Brokkoliröschen sage und schreibe 38.000 verschiedene biochemische Substanzen enthalten sind. Nach Exoten mit besonders wirkungsvollen Inhaltsstoffen braucht man da nicht zu suchen.

Es ist also nicht die Nahrung selbst, sondern das, was sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als „westliche Ernährungsweise“ entwickelt hat, was uns alle krank macht. Immer früherschlagen die sogenannten Zivilisationskrankheiten zu. Selbst Kinder leiden schon an Altersdiabetes. Aber natürlich sind ältere Menschen viel stärker betroffen. Kaum einer stirbt wie Johannes Heesters von Alters wegen. Dabei können wir den Schäden der heute üblichen Essweise meist nur ein paar Jahrzehnte lang halbwegs widerstehen. Im Alter gibt es dann nur noch ein Thema: die vielen chronischen Krankheiten.

Der berühmte österreichische Kurarzt Franz Xaver Mayr hat Mitte letzten Jahrhunderts, als es gerade los ging mit unserer unklugen Essweise, als einer der Ersten darauf hingewiesen, dass wir auf dem Holzweg sind, wenn wir die Hauptprobleme der richtigen Ernährung bei den Inhaltsstoffen unserer Lebensmittel suchen statt bei der Art und Weise der Aufnahme der Nahrung.

Die umfangreiche Aufklärung der Allgemeinheit in den Medien begnügt sich leider meist mit der Ausbreitung von Wirkungen besonderer Inhaltsstoffe, oft genug nur begründet mit statistischen Angaben. Das Publikum  erhält so keine Gelegenheit, die Gründe nachvollziehen oder die Angaben als falsch erkennen zu können. Es folgt daher blind den immer neuen Erklärungen über die Bedeutung einzelner Nahrungsinhaltsstoffe wie Vitaminen, Mineralstoffen und mehr wie auch der Pflanzen, die diese besonders reichhaltig mitbringen sollen. Also jagen wir den vielen Mikronährstoffen nach, die wir zum Leben brauchen: Energieträger wie Kohlenhydrate (Zuckerstoffe), Aminosäuren und Fettsäuren, zudem Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe, Spurenelemente und endlos viele sog. sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe.

Das Augenmerk liegt bei nur molekülgroßen Stoffen aus der Nahrung.

Wenn wir da auf dem falschen Dampfer sind, wieso dann sind wir Dank westlicher Ernährungsweise „unterversorgt trotz bester Nahrung“?  Die Antwort ist einfach: weil bei unserer Essweise die in der Nahrung enthaltenen reichen Mikronährstoffe nur unzureichend verfügbar werden! Wir essen nicht generell das Falsche, wir essen aber falsch.

Um das verstehen zu können, müssen wir die Lektion nachholen, die uns die klugen öffentlich agierenden Ernährungsexperten vorenthalten.  Wir müssen uns daher ein wenig mit dem Vorgang der Verdauung unserer Nahrung vom Essen bis zu seiner Verstoffwechslung (Metabolisierung) im Dünndarm befassen. Ich rate sehr dazu, dass Sie sich hier dieses besondere Wissen einmal antun. Von der richtigen Bedienung unseres Verdauungsapparates hängt nämlich unsere Gesundheit viel fundamentaler ab als das bisher bekannt ist. Wer nicht einmal weiß, was sich da abspielt, wird kaum das beherzigen, was sich an wertvollen Hinweisen für die richtige Ernährung daraus ergibt.

Wir sind gegenüber dem Wissensstand der meisten Menschen schon sehr viel weiter, wenn wir realisieren, dass die Vorgänge der Bearbeitung der Nahrung außerhalb des Körpers sowie im Mundraum und im Magen nur vorbereitenden Charakter für den Vorgang ihrer  Metabolisierung im Dünndarm haben. Praktisch alle Nahrung  wird erst im Dünndarm auf Mikroebene und kleiner herunter gebrochen. Erst dort werden die Mikronährstoffe in der Größe von weit weniger als auch nur einem Millionstel Meter (µm) über die großflächige Verdauungsschleimhaut des Dünndarms an die Systeme der Blut- und Lymphgefäße abgegeben. Einzelne Pflanzenzellen, die durchschnittlich 180 µm groß sind, sind da noch viel zu große Einheiten, um die Darmbarriere zu durchdringen. Typische Größen sind die Aminosäurensequenzen, die durchschnittlich nur 100 Molekülmassen haben. Unter Molekülmasse versteht man die Masse aus der Summe aller im Molekül gebundenen Atombestandteile. Da geht es schon um Nanogrößen (millionstel Millimeter = nm). Diese nur noch mit dem Rasterelektronenmikroskop sichtbar zu machenden Teile sind die sog. Mikronährstoffe, die uns am Leben halten. Das Wort Mikronährstoffe ist also irreführend, denn diese Stoffe sind nur nanogroß.

Legen wir also unsere uns intuitiv als natürlich scheinende grobe Sichtweise auf unsere Nahrung ab und beobachten einmal, wie es uns gelingen kann, unsere im Vergleich zu den Mikronährstoffen riesenhafte Nahrung so stark herunterzubrechen, damit wir auch wirklich etwas davon haben.

Wichtige Essweisen, die den Magen nicht beteiligen

Ich vernachlässige hierbei zunächst einmal bewusst die Arbeit des im Speichel enthaltenen Enzyms Amylase, das schon im Mundraum  langkettige Kohlenhydrate in kleinere Einheiten zerlegt. Auch die Pepsine des Magens, Enzyme, die schon im Magen Proteine in Bruchstücke zerbrechen, lasse ich hier außen vor. Denn was an Nahrung nicht lange im Mundraum verbleibt und was sich auch nicht lange im Magen aufhält, wird am Ende im Dünndarm voll verstoffwechselt. Der Dünndarm metabolisiert nämlich unter lokaler Herstellung unterschiedlicher ph-Werte alles, was in ihn gelangt. Dazu braucht er die Enzyme, ohne die nichts verstoffwechselt wird. In der Ernährungslehre wird immer weiter fortgetragen, dass die Bearbeitung der Speisen im Magen physiologisch unerlässlich sei. Dies wird festgemacht am sog. Intrinsic Factor. Dabei handelt es sich um ein Glykoprotein, das zur Aufnahme der lebenswichtigen Cobalamine (Vitamin B 12) unerlässlich ist, die erst im letzten Teil des untersten Darmabschnitts, des Ileums, stattfindet. Beim Menschen wird der Intrinsic Factor im Magen hergestellt, bei Hunden und Katzen in der Bauchspeicheldrüse, die ihre Sekrete nicht in den Magen leitet, sondern erst hinter dem Magenpförtner in den Zwölffingedarm. Auch wenn Nahrung den Magen nur durchläuft und unmittelbar den Dünndarm erreicht, was wie ich zeigen werde, eine wichtige Alternative zur absoluten Herrschaft des Magens ist, kommt der Intrinsic Factor aber auch beim Menschen ausreichend in den Dünndarm. Er wird nämlich von Belegzellen ausgeschieden, die am Boden des Magens liegen. So nehmen ihn auch alle Flüssigkeiten auf, die den Magen nur durchlaufen. Also Entwarnung im Falle Vitamin B12! Wären diese Überlegungen falsch, müssten ja all die bedauernserten Menschen, denen der ganze Magen wegoperiert wurde, an der Perniziösen Anämie leiden, die durch den Mangel an Vitamin B 12 entsteht.

Langatmige Verdauung unter dem Regime des Magens

Essen wir so, dass der Magenpförtner alle ankommenden Speisen am Eintritt in den Dünndarm hindert, werden diese im Magen aufgeschichtet. Es dauert dann eine halbe Stunde und mehr, bis der Mageninhalt durch Verschiebeung an den Magenwänden mit seinen Säften in Berührung kommt. Erst wird er gesäuert, dann wieder entsäuert, damit er nach dem Übergang in den Dünndarm nicht das dortige grundlegende basische Klima zerstört. Ganz so groß ist diese Gefahr allerdings nicht, weil dann, wenn der Magen einmal die Regie übernommen hat, der Inhalt des Magens immer nur in sehr kleinen Portionen, die nur ca. 2 % der Gesamtmasse des Chymus (Nahrungsbrei im Magen) ausmachen, in den Dünndarm hineingespritzt wird. Dies geschieht durch alle 3 Minuten stattfindende in der Intensität ansteigende Konvulsionen von Magen, Magenpförtner und oberem Zwölffingerdarm in einem Zeitraum von jeweils 20 Sekunden. Der Rest wird in die Magenmitte zurückgestoßen und weiter bearbeitet. Zur Abgabe in den Dünndarm kommen übrigens nur in Flüssigkeit verlöste (dispergierte) Partikel, die nicht größer als 3 mm im Durchmesser sind.

Der große Wert der Umgehung des Magens 

Um zu verstehen, dass es sehr wertvoll sein kann, dem Darm nicht alle Nahrung auf diesem umständlichen Weg in so kleinen Portionen zuzuteilen, muss man sich vor Augen halten, was damit nach der Ankunft im Dünndarm geschieht. Diese Nahrung wird fast vollständig schon auf dem ersten Meter des insgesamt 5 m langen Dünndarm verstoffwechselt – soweit die Enzyme da sind, die dazu benötigt werden.

Weiter unten, im Krumm- und im Leerdarm kommt nichts mehr von diesen kleinen Portionen Nahrung an. Das ist besonders bedauerlich für die große Darmflora, eine Masse von Trillionen  einzelner Bakterien im Gesamtgewicht von 1,5 kg repräsentiert, die vorwiegend die unteren Darmabschnitte besiedeln. Diese Baktereien sind unsere Symnbionten, ohne die wir nicht gut leben können. Neben vielen anderen Aufgaben, auch der Herstellung von Hormonen, bauen sie mit der Prodktion von IgA-Antikörpern zu 80 % unsere Immunantwort auf (20 % steuert die Milz bei). Wenn die Darmflora gut ernährt ist und genügend Amtikörper erzeugt werden, wandern diese durch den ganzen Körper und legen sich in alle Schleimhäute. So geben sie uns nach außen einen sehr wirksamen Schutz gegen alle Viren, Bakterien und Pilze. Seit etwa 10 Jahren, seit ich das weiß, und auch weiß, wie ich die Darmflora perfekt bedienen kann, habe ich keinen Schnupfen mehr gekriegt (vorher war ich sehr erkältungsanfällig).

Notorisches Fehlen der Enzyme lässt die Metabolisierung scheitern. 

Ohne die Hilfe der Enzyme findet keine Verstoffwechslung statt. Wie kommt es nur dazu, dass in den unzählbaren Vorschägen zur richtigen Ernährung nicht ausführlich über diese unzählbaren wunderbaren Helfer bei der Aufschließung der Nahrung berichtet wird? Es ist aberm gerade das Fehlen der Enzyme, das am Ende bei unseren westlichen Essgewohnheiten für das regelmäßige Scheitern der Verstoffwechslung unserer Nahrung sorgt.

So wie wir essen, fehlen unserer Nahrung die nahrungseigenen Enzyme. Sie sind durch längere Hitzebehandlung oberhalb von 55 °C vollständig inaktiviert. Einiges an Enzymen kriegen wir allerdings ab durch rohes Obst und Fruchtsäfte von Rohkostqualität, die mit der Hilfe der mitgebrachten Nahrungsenzyme tatsächlich gut metabolisiert werden. Leider hat Obst durchweg kaum Proteine, die mit den Aminosäuren die „Bausteine des Lebens“ zu uns bringen. Enzyme kann man auch nicht auf Vorrat mit Fruchtsäften oder anders aufnehmen, um damit später aufgenommene Nahrung zu metabolisieren. Bis diese den Dünndarm erreicht, haben die Enzyme, die nicht in den Körper übernommen wurden, längst den Weg allen Irdischen zum Darmausgang genommen.

Rohkost mit ausreichendem Eiweißgehalt, die wir fester Form aufnehmen, zerbeißen wir nicht ausreichend. Wie schon gesagt, haben sie Zellgrößen von durchschnittlich 180 µm. Um auch nur das Gros dieser Zellen zu öffnen, etwa bei frischen Möhren, Salat, Radieschen oder Paprika, müssten wir 150 mal auf jedem Bissen herumkauen, wie es der Münchner Heilpraktiker Müller-Burzler zu Recht vorschlägt. Für den Abbau von Zellulose haben wir ja leider kein Enzym. Keiner tut das auch nur annähernd. Also bleiben die Zellulosepanzer der allermeisten Zellen geschlossen. Der Inhalt der Zellen fault in der langen Darmpassage vor sich hin und gibt darmschädliche Giftgase ab.

Natürlich haben wir auch körpereigene Enzyme. Allgemein wird angenommen, dass gesunde frische Nahrung sich zu 70 % durch seine eigenen Enzyme praktisch selbst verdaut. 30 % sollen die körpereigenen Enzyme leisten. Junge Menschen haben eine dementsprechend gute Enzymproduktion. Mit wachsendem Alter geht sie aber zurück. Altersforscher haben daher angenommen, dass der körperliche Niedergang im Alter weitgehend durch diesen Rückgang der Enzyme bestimmt wird. Die Enzyme sind unsere Altersuhr! Nach meiner Meinung heißt das aber nichts anderes als dass wir uns dringend darm kümmern müssen, (auch) Nahrung zu essen, die noch funktionsfähige Nahrungsenzyme hat. Wir müssen lernen, Nahrung zu essen und sie so zu konsumieren, dass wir mit den in ihnen enthaltenen Nahrungsenzymen in der Lage sind, ihre wertvollen Mikronährstoffe überhaupt zu erschließen! Tun wir das nicht, altern wir vor der Zeit. Natürlich warten dann auch all die Zivilisationskrankheiten auf uns. Wer glaubt denn noch daran, dass Diabetes, Gicht, Rheuma, Asthma, Multiple Skelerose, Adipositas, Allergien, Kreislaufstörungen und all die vielen anderen schlimmen chronischen Krankheiten durch Viren, Bakterien oder andere Schädlinge hervorgerufen würden? Ich glaube auch nicht daran, dass sie eine Folge nachteiliger geistiger Einflüsse wären (Hamer). Sie sind nichts als direkte Folgen von Stoffwechselstörungen auf Grund falscher Essweise.

Was ist zu tun? Rohe Kost vor oder zu Beginn der Mahlzeit.

Den Folgen der schädlichen Auswirkungen der „westlichen“ Ernährungsweisen zu entgehen, ist gar nicht schwierig. Der erste Schritt ist, wieder wie unsere Voreltern und fast alle Menschen in Asien auch heute wieder nur zu den angesagten Essenszeiten Nahrung aufzunehmen und nicht mehr blind zwischendurch. Das hat auch zu tun mit dem besonderen Problem der Adipositas, das man nie in den Griff bekommt, wenn man keine Pausen zwischen den Essenszeiten einhält, in denen sich das „Dickmacherhormon“ Insulin zurückziehen und andere fettlösende Hormone ihre Arbeit aufnehmen können. Das aber ist ein gesondertes Problem, über das ich später schreiben will.

Früher war es angesagt, nicht vor den feststehenden Mahlzeiten zu essen. Anders als heute, wo meist alles, was bei Tisch gegeben wird, auf einen Teller geknallt wird, gab es mehrere Gänge, insbesondere eine Vorspeise. Wenn es gut war, gab es immer einen kleinen Teil roher Kost vorweg, was in Kenntnis der geschilderten Vorgänge beim Durchlauf der Speisen durch den Körper von ganz besonderem Wert ist.

Jeden Tag tut sich bei jedem Menschen mehrfach ein Zeitfenster auf, in dem es möglich ist, auf besonders effektive Weise rohe Nahrung zu verstoffwechseln. Dies ist die Zeit vor und zu Beginn einer jeden der festen Mahlzeiten. Wenn in dieser Zeit rohe, auch eiweißhaltige, Pflanzenkost stark zerkleinert und in Flüssigkeit verlöst, aufgenommen wird, durchläuft diese Mundraum, Speiseröhre, Magen und Magenpförtner, ohne dass der Magen beschäftigt würde. Flüssigkeiten laufen nämlich in dieser Zeit frei durch die immer leicht geöffnete Kanüle des im Ausgangszustend relaxierten Magenpförtners.

Für diesen Effekt und eine signifikante Verbesserung der Versorgung mit Mikronährstoffen braucht man nicht viel an Nahrung. Wie aufgezeigt, beinhaltet unsere Nahrung unzählbare Mengen an den nur nanogroßen Mikronährstoffen. In dieser Phase kriegt der Körper einen solchen Schub an wertvollen Gehalten, dass selbst weniger gut nutzbare Nahrung, die folgt, nicht groß schadet. Sie kommt ja auch mit der wertvollen rohen Kost nicht in Berührung, weil sie ja erst vom Magen gefangen und langatmig von ihm bearbeitet wird. Ich habe in langjähriger Beobachtung festgestellt, dass eine einmalige richtige Nutzung dieses Zeitfensters mit nur einer geringen Menge an roher Nahrung die Weichen für eine gesunde Ernährung des ganzen Tage stellt.

Dass der Verzehr fein gemahlener Nahrung auf leeren Magen nach dem von mir entdeckten Aminas-Prinzip wegen des dadurch ausgelösten starken Verstoffwechslungsreizes den körpereigenen Aufbau des ungemein wichtigen Botenstoffes Serotonin anstößt, habe ich im Zusamenhang mit der Frage, ob es zwingend ist, vegetarisch oder gar vegan zu essen, bereits wiederholt angesprochen. Die unzureichende Versorgung mit dem Wohlfühl- und Schlüsselhormon Serotonin ist mit der Fülle der dadurch in Verbindung stehenden psychischen und mentalen Störungen mit ein Grund, sich nicht weiter blind auf die heute übliche westliche Essweise zu verlassen.

Klügere Behandlung der Speisen in Asiens Küchen

Es gibt auch in der Behandlung der Speisen in der Küche Nachteile unserer Art zu Kochen gegenüber dem, was in Asien üblich ist. Wer einmal gesehen hat, wie gewaltig die Hitze ist, die allgemein in China unter dem Wok entfacht wird und sieht, wie kurz die Speisen dort gegart werden, kann sich vorstellen, dass dies enzymschonender ist als das lange Kochen in unseren Breiten. Zudem dünsten Asiaten Gemüse, statt es in Wasser auszukochen. Auch das wird zu dem weit besseren Gesundheitsstatus in diesen Ländern beitragen.